Ausstellungen

Mode in Bildern des 19. Jahrhunderts

Arbeiten auf Papier im Museum Georg Schäfer

veröffentlicht am 26.11.2014 | Lesezeit: ca. 2 Min.

Der Mode im langen 19. Jahrhundert gilt vom 14. Dezember an und bis zum zweiten Märzsonntag die Ausstellung „Geliebte Tyrannin“ im Schweinfurter Museum Georg Schäfer. Gezeigt werden Arbeiten auf Papier von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg, bei deren Sujet (und Betrachtung) man frei nach „Hamlet“ zu dem Schluss kommen mag, dass, was Wahnsinn ist, doch Methode hat.

Enge, einschnürende Korsetts beispielsweise spielen in der Mode und ihren ausgefallenen Kreationen eine Rolle. Weiters sind da Humpelrock und Krinoline, Trompeusen, Turnüre und Keulenärmel. Obgleich das Museum Georg Schäfer keine Modesammlung beherbergt, lassen sich doch unter den rund 4500 Zeichnungen, den zahlreichen Büchern und Zeitschriften des Bestandes Sittenbilder und Karikaturen finden, Genrebilder und Portraits, die die durch den Blick der Künstler gefilterte Mode in Szene setzen. Über die Kleidung kann der Künstler den Charakter des dargestellten Individuums und dessen Stellung in der Gesellschaft festmachen.

Was heute den Medien obliegt, nämlich weibliche Ideale zu schaffen, war im 19. Jahrhundert Aufgabe der Künstler, die oft für Modezeitschriften arbeiteten und den optischen Reiz von Rüschen, Spitzen und neuen Stoffen auf Papier und Leinwand warfen, während Georg Simmel und Eduard Fuchs erste Philosophien der Mode in Worte fassten.

Die Sonderausstellung zeigt 75 Zeichnungen und Druckgraphiken sowie Zeitschriften und Bücher. Zu den ausgestellten Künstlern zählen etwa Max Klinger und Johann Georg von Dillis, Josef Kriehuber, Franz Krüger, Lothar Meggendorfer und Ferdinand Freiherr von Reznicek. Bei der im Ausstellungstitel angeführten „Geliebten Tyrannin“ handelt es sich im Übrigen um keine andere als die Mode selbst.

Unbekannter Künstler:
Pariser Modekarikaturen du dernier gout, 1801
In: Journal des Luxus und der Moden
16. Band 1801, Dezember, Tafel 37
Stadtarchiv Schweinfurt, Sammlung Rückert, B 35 – 16

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