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Der Hobbit versus Der Herr des Orchesters

veröffentlicht am 11.01.2013 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Fachwelt, Kritiker, Fans und Publikum haben lange darauf gewartet. Und Mitte Dezember war es endlich soweit. Die Hobbit-Trilogie startete mit großen Versprechungen und soll an den Erfolg des Vorgängers, der Trilogie von Der Herr der Ringe, anknüpfen.

Entsprechend gespannt waren alle auf das Ergebnis, das technische Raffinessen ankündigte und für das klar war, dass es sich an der Verfilmung von „Der Herr der Ringe“ wird messen lassen müssen. Der Stoff bleibt gleicht. Wieder ist es ein Tolkien-Text, wieder wurde Oscar-Preisträger Peter Jackson verpflichtet. Auch zeitlich verortet sich die Fantasie-Geschichte gerade einmal 60 Jahre vor den Ereignissen aus Der Herr der Ringe. Und das Faible für gnomiges Namedropping bleibt auch erhalten. Und während die durchgesickerten Premiere-Kritiken noch viel versprechend waren, tun sich inzwischen massenhaft begründete Kritiken auf. Der Stoff sei viel zu knapp für eine Trilogie mit stundenlangen Teilen. Der Umgang mit der neuen Technik sei eine Fehlentscheidung gewesen und koste Qualität. Das 3D Format mit 48 Bildern pro Sekunde erinnere eher an Fernseh-Standard, denn an Kino-Unterhaltung. Nicht alle Details profitierten davon, dass sie derart gut wahrnehmbar sind. Das Feilschen um gelungene Nachfolge und die Detaildiskussion haben begonnen. Und es wird sicher noch einige Tage dauern, bis klar ist, ob sich die Vorgeschichte zu Der Herr der Ringe im Nachklang zur Erfolgs-trilogie ebenso erfolgreich wird verkaufen lassen.

Dessen unbeachtet laufen die Mühlen des Return Of Investment von Der Herr der Ringe weiter und warten mit immer neuen Ansätzen und Partnern auf. Nein, der Original-Film mit Live-Orchester ist keine neue Idee, aber dennoch eine seltene und spektakuläre Aufführung, die auch für „Die Gefährten“ funktionieren wird.

Selten ist eine Wertschöpfungskette so lange und ergiebig. Was 1954 mit der Veröffentlichung des dreiteiligen Epos begann und bereits in Buchform Millionen Fans gewann, ist inzwischen durch alle Geldmaschinen dieser Erde gedreht worden - mehrfach. Und gibt immer wieder Saft. Schlimmer noch. Niemand traut sich heute mehr zu sagen, dass er Der Herr der Ringe nicht kennt, nie gelesen oder zumindest gesehen hat und dessen unbeeindruckt dennoch ein glückliches Leben führt.

Der Filmauftakt war in 2001. Es war die größte und aufwändigste Filmproduktion aller Zeiten gewesen. Die Musik dazu, komponiert von Howard Shore, wurde Oscar- und Grammy-prämiert. Und der Zusammenklang von Film und Musik hat scheinbar nichts an Aktualität verloren. So dass sich die Anhänger der großen Fantasy-Erzählung noch 2013 auf die doppelte Aufführung von Film und Musik, sprich auf den Film mit Live-Orchster freuen. Eine musikalisch untermalte Großbildprojektion, die seit Jahren große Erfolge feiert. Nürnberg lädt zum ersten Teil von „The Lord of the Rings“ mit Symphonieorchester (Münchner Symphoniker), Chor (MünchenChor und Wolfratshauser Kinderchor) und Solisten unter der Leitung von Ludwig Wicki.

Karten & Info:

Der Herr der Ringe –
Die Gefährten
Der Original-Film mit Live-Orchester
21. & 22. März 2013
19:30 Uhr
Meistersingerhalle Nürnberg
Münchner Str. 21
90478 Nürnberg
Karten:
Tel. 0911 / 433 4618,
www.nuernbergmusik.de
und an allen bekannten VVKStellen

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