Veränderung bei den Bamberger Symphonikern
Chefdirigent der Bamberger Symphoniker Jonathan Nott übernimmt das Orchestre de la Suisse Romande
veröffentlicht am 28.01.2015 | Lesezeit: ca. 4 Min.
Zur Saison 2016/2017 wird Jonathan Nott Chefdirigent und Musikdirektor des Orchestre de la Suisse Romande in Genf. Jonathan Nott, dessen Vertrag als Chefdirigent der Bamberger Symphoniker im Sommer 2016 endet, wurde mit überwältigender Mehrheit zum Nachfolger von Neeme Järvi gewählt.
„Es erfüllt mich mit großer Freude, das Amt des Chefdirigenten und Musikdirektors des hervorragenden Orchestre de la Suisse Romande zu übernehmen“, so Jonathan Nott. „Ich beginne diese Aufgabe in dem Wissen, dass ich die volle Unterstützung des Orchesters habe, um intensiv zu arbeiten, bekanntes und neues Repertoire zu entdecken, und seinen Ruf als eines der besten Orchester zu pflegen.“
Jonathan Nott ist seit dem Jahr 2000 Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, hatte parallel dazu von 2000 bis 2003 die Leitung des von Pierre Boulez gegründeten Ensemble Intercontemporain in Paris inne und ist seit der Saison 2014/2015 Erster Dirigent und Künstlerischer Berater der Jungen Deutschen Philharmonie sowie Music Director des Tokyo Symphony Orchestra.
Marcus Rudolf Axt, Intendant der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie, gratulierte Jonathan Nott. „Wir freuen uns sehr mit unserem Chefdirigenten über die überwältigende Zustimmung, mit der er von den Mitgliedern und dem Management des Orchestre de la Suisse Romande zum neuen Chefdirigenten gewählt wurde und wünschen ihm viel Erfolg. Es ist ein schöner Zufall, dass er in Genf ein Orchester leiten wird, dessen Chefdirigent einmal Horst Stein war, sein Vorgänger in Bamberg. Außerdem ermöglicht ihm das Orchestre de la Suisse Romande, das ja auch das Orchester des Opernhauses Genf ist, sich wieder mehr dem Musiktheater zu widmen, was seit langem sein Wunsch war und was sich auch in zahlreichen konzertanten
Opernaufführungen mit den Bamberger Symphonikern niederschlug – zuletzt beim Lucerne Festival mit Richard Wagners ‚Ring‘.“
Die langjährige Verbindung von Jonathan Nott und den Bamberger Symphonikern wird von Publikum und Kritik immer wieder als außergewöhnlich bezeichnet. Am vergangenen Sonntag stand Nott bei einem Gastspiel im Festspielhaus Baden-Baden zum 600. Mal am Pult des Orchesters; bis zum Ende seiner Amtszeit im Sommer 2016 wird er mehr Konzerte mit den Bamberger Symphonikern dirigiert haben als je ein Dirigent zuvor – und damit sogar mehr als Joseph Keilberth.
Unter Jonathan Nott, dem der Ruf eines hervorragenden „Orchestererziehers“ vorauseilt, haben sich dieBamberger Symphoniker auf verschiedensten Repertoire-Feldern profiliert, zuletzt rückte vor allem die Musik Gustav Mahlers in den Fokus des Orchesters. Längst gilt die Bayerische Staatsphilharmonie als eines der führenden Mahler-Orchester; mit ihren Interpretationen und dem CD-Zyklus sämtlicher Symphonien des Komponisten sorgen Jonathan Nott und die Bamberger Symphoniker in der Musikwelt für Aufsehen. Als Spezialist für die Moderne machte er die Bamberger Symphoniker auch zu einem klangvollen Präzisionsinstrument für die Werke des 20. und 21. Jahrhunderts.
Neben seiner Arbeit am Dirigentenpult gilt Jonathan Notts Engagement dem dirigentischen Nachwuchs: 2004 richtete das Orchester zum ersten Mal den Bamberger Symphoniker Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb aus, der alle drei Jahre international als bedeutendstes Forum der künstlerischen Nachwuchsförderung wahrgenommen wird und dessen Jury-Präsident Jonathan Nott seit der ersten Austragung ist. Der nächste Dirigentenwettbewerb findet im Mai 2016 statt.
Anm. der Redaktion: Jetzt stellt sich eigentlich nur die Frage, wer der Nachfolger von Jonathan Nott als Chefdirigent der Bamberger Symphoniker wird? Wir fragen nach und berichten.
Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie
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