Vorhang auf!

Schuld und Schein

Ein Geldstück

veröffentlicht am 29.01.2015 | Lesezeit: ca. 2 Min.

Am 14. Februar um 20 Uhr feiert Ulf Schmidts "Schuld und Schein" in einer Inszenierung von Rainer Lewandowski Premiere im Studio des E.T.A.-Hoffmann-Theaters. Was eigentlich genau ist passiert im Jahr 2007, als Banker der Wallstreet mit Umzugskartons unterm Arm eilig in Taxis sprangen? Als „For Sale“-Schilder im US-Bundesstaat Ohio jedes zweite neu gebaute Einfamilienhaus feilboten? Als die deutsche Kanzlerin und ihr Finanzminister sich gezwungen sahen, vor die Kameras zu treten, um die Sicherheit der Spareinlagen zu beschwören?

Der Dramatiker Ulf Schmidt hat ein „Geldstück“ geschrieben, das nichts weniger als eine Schöpfungsgeschichte des modernen Finanzmarkt-Kapitalismus und seiner Krisen ist. Ausgehend von der Erfindung von Geld und Bankenwesen, erklärt er in anschaulichen Szenen und pointierten Dialogen die Mechanismen der Inflation und den Wahnsinn der Ratingagenturen; taucht ein in die Wirren der modernen Finanzwelt, in der Geld nur noch als digitaler Datenstrom zirkuliert. Mit der Verve des Aufklärers schlägt er den Finanzjongleuren die Bälle aus der Hand, spitzt soweit zu, dass Spekulationsblasen platzen und die Interessen aufscheinen, die das System am Laufen halten.

Inspiration fand Schmidt u.a. bei Bertolt Brecht und bei kabarettistischen Revuen, so dass die Inszenierung auch die "Einladung zu Musik und Tanz" aufgreift.

Premiere: 14. Februar 2015, 20:00 Uhr im Studio

Vorstellungen: 15.; 25. - 28. Februar; 1.; 6. + 7.; 13. - 15.; 19. - 21. März

Nachmittagsvorstellung: 22. März, 15:00 Uhr

Copyright Foto: © Thomas Bachmann

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