„Gift. Eine Ehegeschichte“ von Lot Vekemans
Premiere am Donnerstag in den Meininger Kammerspielen
veröffentlicht am 09.02.2015 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Am Donnerstag, den 12. Februar feiert Lot Vekemans Schauspiel „Gift. Eine Ehegeschichte“ Premiere in den Kammerspielen. Die Premierenvorstellung ist so gut wie ausverkauft, mit ein bisschen Glück bekommt man an der Abendkasse noch eine Karte. Die nächsten Vorstellungen sind am 21. und 27. Februar.
ER hat SIE am 31. Dezember vor neun Jahren verlassen. ER ist einfach gegangen, ließ nie wieder von sich hören und versuchte ein neues Leben zu beginnen. SIE blieb zurück und war die ganze Zeit bemüht, nichts zu vergessen – aber ihr Leben erstarrte zur leeren Hülle, zum Maskenspiel. Nun treffen die beiden sich wieder. Auf einem Friedhof. Im Regen. Der Anlass ist ein offizieller Brief, in dem von Gift und verseuchter Erde die Rede ist und davon, dass ihr vor zehn Jahren verstorbenes Kind umgebettet werden soll. Beide haben sich eingefunden. Sind in gewisser Weise neugierig auf den anderen – und ungewiss, was sie erwarten wird.
In den nun folgenden wenigen Stunden versuchen sie ihre Leben wieder zusammenzubringen. Das ist manchmal schmerzhaft, manchmal traurig, manchmal komisch, aber immer zutiefst berührend und menschlich.
Das mit dem renommierten Taalunie Toneelschrijf-Preis ausgezeichnete Kammerspiel der niederländischen Autorin Lot Vekemans ist ein Lebensduett zweier Menschen, die sich einmal sehr geliebt haben (und sich vielleicht noch immer lieben), die aber den Verlust, den sie erlitten haben vollkommen unterschiedlich erleben und verarbeiten. Daran ist ihr Zusammenleben gescheitert – ihr Weiterleben aber verlangt eine Auseinandersetzung, ein Miteinander – ein einziges Mal noch. Hier werden die großen Themen der Menschlichkeit und des menschlichen Daseins reflektiert. Vekemans messerscharfe Formulierungen treffen mitten ins Herz.
Thomas Roth, Regisseur aus Berlin, inszeniert das Stück in einem Bühnenbild von Helge Ullmann und mit Kostümen von Nadira Nasser. An der Seite von Anja Lenßen ist Schauspieler Manfred Möck zu erleben, der für seine schauspielerischen Leistungen in der DEFA-Produktion „Einer Trage des anderen Last“ mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde. Bekannt ist er auch aus Filmen wie „Elementarteilchen“, „Ossi´s Eleven“ und vielen Fernsehsehproduktionen (z.B. „Tatort“, „Polizeiruf 110“).
Premiere
„Gift. Eine Ehegeschichte“
Donnerstag, 12.02., 20.00 Uhr, Kammerspiele
Karten und Infos unter 03693/451-222,-137 oder www.das-meininger-theater.de
Fotos © foto-ed, Meiningen