Lese- & Hörstoff

Erik Leuthäuser – Sucht

fun in the church/Staatsakt

veröffentlicht am 05.06.2024 | Lesezeit: ca. 1 Min. | von Oliver Will

Erik Leuthäuser bringt sein neues Album heraus

Erik Leuthäuser bringt sein neues Album heraus, Foto © fun in the church/Staatsakt

Nach seinem Album „Wünsche“ (MPS, 2018) legt Erik Leuthäuser nun mit „Sucht“ sein zweites, komplett deutschsprachiges Album vor. Coming-out mal schonungslos, die Texte, in träumerischen Melodien verpackt, zeichnen auch gegenläufige, harte Realitäten, Banalitäten und Extremitäten. Unterwegs auf dem „Schiff ohne Kapitän“, experimentiert der Sänger mit „Friedrichs Engel“ und thematisiert das zeitgenössische „Optional“. Mit Humor a la Morgenstern, Experimentierfreude und dem kleinen bisschen DaDa. Aber auch schonungsloser Selbstkritik. Mit Endzeitrealitäten in sanften Tönen. Erik. Ein melodischer wie sprachlicher Grenzgänger, der deutsche Sprache mit viel Beats in ein Jazzgewand hüllt und auch mal die Form zum Inhalt macht. Artifiziell seine Texte, artifiziell seine Musik. Und originell. Ja aufgeräumt, bei aller textlichen Konfusion. Zeitgenössische Queer-Culture aus dem Bilderbuch, zwischen zart und brutal und vor allem auch schrill und theatralisch. Mit Effekthascherei und jede Menge Charme. Doch auch ein kleines bisschen unglaubwürdig oder versöhnlich. Denn wer ein solches Werk schafft, dem haben seine Süchte wohl gutgetan.

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