
Es ist nun schon zum 22. Mal, dass sich herausragende Nachwuchstalente in Bad Kissingen einer Fachjury und der interessierten Öffentlichkeit zum „KlavierOlymp“ präsentieren. Vom 3. bis 6. Oktober geben sechs herausragende Nachwuchstalente im zauberhaften Rossini-Saal Proben ihres Könnens ab. In der Vergangenheit hat sich die Preisvergabe bei diesem renommierten Wettbewerb (drei Hauptpreise und ein Publikumspreis) als wichtiger Impulsgeber für eine Karriere erwiesen.
Erwähnt seien nur Preisträger:innen vergangener Jahre wie Martin Helmchen, Igor Levit, Kit Armstrong, Alice Sara Ott oder Herbert Schuch. Heuer treten Kandidat:innen aus sechs europäischen Ländern an, beginnend mit dem Schweizer Simon Bürki, der am 3. Oktober Werke von Scarlatti, Schumann, Mozart und Rachmaninoff sowie die „Burleske“ von Myroslav Skoryk interpretieren wird. Bürki studiert derzeit noch an der New Yorker Juilliard School, hat aber schon wichtige Preise gewonnen.
Die litauische Pianistin Onutė Grazinytė folgt anderntags mit Werken von Beethoven, Liszt, Skrjabin und Messiaen. Etwas unbekannter dürften die Préludes von Mikalojus Konstantinas Čiurlionis und die sechste Klaviersonate von Mieczyslaw Weinberg sein. Das gilt auch für Alvidas Remesas „Stigmata“ und die zweite Sonate von Grazyna Bacewicz. Am Samstagvormittag folgt der Auftritt Illia Ovcharenkos, der Werke von Mozart und Liszt sowie der Komponisten Valentin Silvestrov und Levko Revutsky spielt. Der Ukrainer lebt und studiert in Hannover und hat schon mit berühmten Klangkörpern zusammen musiziert.
Am Nachmittag des 5. Oktobers ist mit Jeneba Kanneh-Mason eine englische Pianistin dran. Auch sie hat mit Margaret Bonds und Florence Price Komponistinnen im Programm, deren Namen nicht geläufig sind. Um so interessanter! Außerdem spielt sie mit Werken von Beethoven, Scrjabin und Chopin auch bekanntes Repertoire. Abends tritt mit Simon Haje ein deutscher Pianist auf, der Werke von Ravel, Ligeti, Beethoven, Mozart und Chopin in den sicherlich virtuosen Händen hat. Haje hatte bereits im vorigen Jahr am KlavierOlymp teilgenommen und wird demnächst in Berlin beim Konzerthausorchester debütieren.
Den Abschluss des KlavierOlymp-Wettbewerbs macht am 6. Oktober vormittags die Französin Jérémie Moreau mit Werken von Bach, Bartók, Ravel und Beethoven. Bei Camille Pépins „Iridescence-glace“ wird man genau hinhören wollen. Sie studiert derzeit bei Sir András Schiff. Nach der Preiszuerkennung und -vergabe findet abends das Abschlusskonzert mit allen Teilnehmenden statt. Danach wird man aufmerksam verfolgen, welche Karrieresprünge die „Olympier“ des Jahrgangs 2024 machen