Cosima, Leubold und der Tristanakkord
Das Sommerprogramm des Bayreuther Pianohauses Steingraeber ist ambitioniert
veröffentlicht am 30.07.2024 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Martin Köhl

Das Gebäude der Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne in der Außenansicht, Foto © Steingraeber & Söhne
Bei Steingraeber in Bayreuth geht es weiter, und wie! Der August ist noch voller reizvoller Angebote, und das sowohl in Form von Matineen, als auch von Abendveranstaltungen, z.B. für diejenigen, die mal beim Wagner-Festival auf dem Grünen Hügel eine Pause machen müssen oder wollen. Das „Festival junger Künstler“ lockt vom 1. bis 5. August unter dem Motto „Zu:kunft“ in den Kammermusiksaal des Hauses Steingraeber. Die Zukunftsklänge dreier Matineen sind den Frauen gewidmet, der orientalischen Musik aus Persien und den „Melodien der Zeit“. Zum Einsatz wird u.a. auch der Transducer-Flügel kommen.
Uwe Hoppes „Lohengrin sein Vater und der Gral“ wird weiterhin (und noch bis zum 24. August) in der Studiobühne Bayreuth auf dem Steingraeber Hof-Theater zu sehen sein. Dort hat auch Wagners Jugendwerk „Leubald“ am 3. August Premiere und wird bis zum 10.8. zu sehen sein. Hochinteressant sind die vier Festspielmatineen der „Gesellschaft der Freunde von Bayreuth“, die ebenfalls im Kammermusiksaal zu erleben sind. Es wird am 4., 10., 17. und 25. August um den Tristanakkord, die neue Tristan-Inszenierung, Requisitenfragen und um Dirigent:innen gehen.
Natürlich werden auch die Werkeinführungen von Hans Martin Gräbner (an jedem Vorstellungstag der Wagner-Festspiele) heftig frequentiert werden. Führungen durch das Klaviermuseum und die Manufaktur stehen ebenfalls vom 1. bis 22. August auf dem Programm. Werke für Klavier zu vier Händen von Edvard Grieg, Sergej Rachmaninow, Claude Debussy und Maurice Ravel werden am 13. August vom Pianoduo Genova & Dimitrov offeriert. „Wer war Cosima Wagner?“, fragt Sabine Zurmühl in ihrem Vortrag mit Lesung am 8. August.
Rüdiger Görner wagt in seiner Lesung (mit anschließendem Gespräch) die These, dass Anton Bruckner ein „Anarch in der Musik“ gewesen sei. Termin: 19. August im Rokokosaal des Steingraeber-Hauses. Auch die Behauptung „Brahms trifft China“ klingt auf den ersten Blick gewagt, doch das beruht auf der Idee der chinesischen Liedpianistin Fan Yang, die am 11. August die „Schöne Magelone“ von Johannes Brahms mit traditionellen und zeitgenössischen Kunstliedern verschränken wird. Shichao Cheng (Tenor) und Fan Yang am Klavier musizieren unter dem Motto „Chinas Kultur im Widerschein des europäischen Liedes“.
Am 22. August findet der Preisträgerin-Klavierabend des „Pianale“ statt. Jung Eun Séverine wird das Publikum im Kammermusiksaal mit Werken von Franz Schubert, Johannes Brahms und Robert Schumann gewiss verzaubern.
Weitere Informationen und Veranstaltungen finden Sie unter www.steingraeber.de.