
Schon zum 56. Male sind jetzt die Bachtage Würzburg zu erleben, und werden seit jeher von frischen und originellen Ideen geprägt. Das deutet am 21. November schon der Festvortrag von Ulrich Konrad an, der seine Ausführungen zu Bachs Johannespassion im Toscanasaal der Residenz unter das Motto „O Mensch, mache Richtigkeit“ stellt. Sinn Yang spielt dazu eine Bachsche Violinpartita. Zwei Tage später kommt es dann auch zur Aufführung des Oratoriums in der Johanniskirche. An der historisch informierten Aufführungspraxis orientierte Lehrende und Studierende der Musikhochschulen Würzburg und Frankfurt werden unter der Leitung von Hae-Kyung Jung (Konzertmeisterin ist Petra Müllejans) musizieren.
Nach einem Festgottesdienst am 24. November in derselben Kirche gibt es ein Kinderkonzert zum Mitmachen unter dem Schmunzelmotto „Bach in Socken“. Am 26.11. geht es im Großen Saal der Musikhochschule Würzburg weniger gemütlich weiter, nämlich „feurig und leidenschaftlich“, denn Gottfried von der Goltz und das Freiburger Barockorchester interpretieren entsprechende Werke von Bach und Vivaldi. Anderntags geht es wieder in die Johanniskirche zu einem Kammerchorkonzert, das unter der Leitung von Benedikt Haag Motetten von Bach und Bruckner avisiert.
Ein Kammermusikabend am selben Ort konfrontiert am 28.11. zunächst Bachs „Kunst der Fuge“ (in Auszügen) mit Mendelssohns Streichquartett op. 80, anschließend steht Anton Bruckners Streichquintett F-Dur auf dem Programm. Die Interpretation obliegt dem Minguet-Quartett, zu dem für das Quintett der Bratschist Matthias Buchholz stößt. Der Samstag, 30.11., sieht eine Matinee mit einem „Förderkonzert für junge Künstler“ vor. Im Mittelpunkt dieses Konzertes im Toskanasaal der Residenz steht der Gitarrist Guilherme Gomes Raminhos, der Werke von Scarlatti, Bach, Vivier, Tansman u.a. spielen wird.
Am Abend gibt es, abermals in St. Johannis, ein Chorkonzert des Würzburger Bachchores (mit Vokalensemble „Cantica“), das neben Leonard Bernsteins „Chichester Psalms“ und Benjamin Brittens „Ceremony of Carols“ auch das „Magnificat“ des englischen Komponisten Gerald Finzi vorsieht. Für die Begleitung sorgen Christoph Preiß an der Orgel und Andreas Mildner (Harfe) sowie Markus Verna an der Perkussion. Den Schlusspunkt setzt am 1. Dezember ein Festgottesdienst mit der Bachkantate „Nun komm, der Heiden Heiland“, die vom Bachchor und „La strada armonicá“ unter der Leitung Hae-Kyung Jungs interpretiert wird.