
„Festliche Trompeten- und Orgelklänge“ versprechen die Gößweinsteiner Musiktage, die mit guten Gründen dem großen Barockarchitekten Balthasar Neumann gewidmet sind, zum Auftakt der diesjährigen Konzertreihe. Sie finden heuer vom 10. - 13. Oktober statt und machen auch einen Ausflug nach Forchheim-Kersbach in die Pfarrkirche St. Ottilie. Genau dort treten der Trompeter Andreas Weltzer und der Basilikaorganist Georg Schäffner am 10. Oktober auf, um Werke von Giovanni Buonaventura, Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann zu interpretieren.
Anderntags geht es in der Gößweinsteiner Basilika erheblich zarter zu, denn dort singt abends die Nachtigall. „Dove canta l’usignolo“ lautet das Motto eines Konzertes, das den Gesang der Nachtigall und anderer Singvögel als Thema barocker Lieder und Arien erleben lässt. Die Schönheit der Natur, die in den „Deutschen Arien“ von Georg Friedrich Händel besungen wird, steht im Mittelpunkt des Konzertes. Weitere Werke stammen von Pietro Torri, Alessandro Scarlatti, Antonio Caldara und Francesco Geminiani. Ausführende sind die Sopranistin Katrin Küsswetter und das Ensemble „Barocke Sinneslust“.
Am 12. Oktober laden J.S. Bach und Georg Philipp Telemann zu festlichen Barockklängen nach Gößweinstein ein. Oder besser: das Balthasar-Neumann-Orchester und die gleichnamige Akademie unter ihren musikalischen Präzeptoren Andrea Rognoni (Violine und Leitung) und Moritz Görg (Trompete). Abermals wird also das brillanteste aller Blechblasinstrumente im Mittelpunkt stehen, und das mit Bachs berühmter Orchestersuite Nr. 3 D-Dur ebenso wie mit mehreren virtuosen Konzertsätzen Telemanns, die von Moritz Görg zu einem Pasticcio zusammengestellt wurden.
Die Neumann-Musiktage enden am 13. Oktober sakral, nämlich mit einer Messaufführung im Rahmen des Festgottesdienstes. Chor und Orchester der Basilika Gößweinstein bringen unter der Leitung des Basilikaorganisten Georg Schäffner die Missa in D-Dur des Pater Bonifaz Stöckl OSB, eines der begabtesten Benediktinerkomponisten der Mozartzeit, zur Aufführung. Dass dieses Werk aus dem reichen Schaffen Stöckls in Gößweinstein zu Gehör gebracht werden kann, ist das Verdienst von Georg Schäffner, der anhand der in Freising aufbewahrten Stimmen eine Partitur und den Orgelsatz erstellen konnte.