„Emotionen“ beim Ballett Coburg
Experimenteller Tanztheaterabend
veröffentlicht am 09.04.2015 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Es sei, singen Papagena und Papageno à deux gegen Ende des zweiten Aufzugs von Mozarts „Zauberflöte“, das „höchste der Gefühle / wenn viele, viele, viele, viele / […] der Eltern Segen werden sein.“ (Gemeint, mit den Vielen, sind „liebe kleine Kinderlein“.) Anderen mag, beispielsweise, der Besuch der Monet-Ausstellung im Städel das höchste der Gefühle sein, die Lektüre der Sonette Shakespeares, eine Scheibe guten Brotes oder ein Ballettbesuch. Zu Letzterem besteht an diesem Wochenende in der Coburger Reithalle mehrfach Gelegenheit.
Am Samstag, den 11. April, von 20 Uhr an, anderntags bereits um 18 Uhr, offerieren Mitglieder des Coburger Balletts einen experimentellen Tanztheaterabend und greifen somit die Idee der „TanzZeit“ vom vergangenen Jahr erneut auf. „Emotionen“ lautet, einer Idee Takashi Yamamotos folgend (von dem auch die Kostüme stammen), das Motto 2015. Verhandelt, vertanzt, wird also das, was uns ausmacht, was uns zum Menschen macht: Bewegungen des Gemüts.
Woher rühren Emotionen (rein sprachlich, etymologisch gesehen aus dem Französischen, das sich wiederum beim Lateinischen bedient), was stellen sie mit uns an, und was wir mit ihnen? Darauf versuchen junge Choreographen, darunter Lauren Sargent, Federico Frigo und Adrian Stock, eine Antwort zu geben. Musikalisch reicht das Spektrum von „Das Wohltemperirte Clavier oder Præludia, und Fugen durch alle Tone und Semitonia, so wohl tertiam majorem oder Ut Re Mi anlangend, als auch tertiam minorem oder Re Mi Fa betreffend. Zum Nutzen und Gebrauch der Lehrbegierigen Musicalischen Jugend, als auch derer in diesem studio schon habil seyenden besonderem Zeitvertreib auffgesetzet und verfertiget von Johann Sebastian Bach. p. t: Hochfürstlich Anhalt-Cöthenischen Capel-Meistern und Directore derer Camer Musiquen. Anno 1722“ über die sinfonische Dichtung „Danse Macabre“ von Camille Saint-Saëns bis hin in die Gefilde der Rockmusik.
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Takashi Yamamoto, Foto © Sylvain Guillot