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Leinwand frei für die 35. Bamberger Kurzfilmtage!

Bayerns ältestes Kurzfilmfestival trotzt mit Lichtbildromantik der dunklen Jahreszeit

veröffentlicht am 12.01.2025 | Lesezeit: ca. 5 Min. | von Nele Wicher

Die Bamberger Kurzfilmtage ist Bayerns ältestes Kurzfilmfestival

Die Bamberger Kurzfilmtage ist Bayerns ältestes Kurzfilmfestival, Foto © Marian Lenhard

Es gibt ohne Frage keine Jahreszeit, die mehr zu gemütlichen Filmabenden und melancholischem Lichtbildflimmern einlädt als die trüb-nebligen Wintermonate. Wohl genau zum richtigen Zeitpunkt geht Bayerns ältestes Kurzfilmfestival in eine neue Runde. Denn vom 20. bis 26. Januar 2025 heißt es wieder: Leinwand frei für die 35. Bamberger Kurzfilmtage! Auch im neuen Jahr wird die Straßenkreuzung Königsstraße/Luitpoldstraße für eine Woche wieder in eine kultige Filmmeile verwandelt. Obendrauf stellt das Festival vom 27. Januar bis 2. Februar ein Best-Of-Programm (Festivalpreistäger:innen & Publikumslieblinge) sowie das Spezialprogramm auf der Plattform „Festhome“ online deutschlandweit vor, allerdings mit einem kostenpflichtigen Zugang.

Auf das Publikum wartet nicht nur das Wettbewerbsprogramm mit den neuesten Kurzfilmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern auch ein sogenanntes Spezialprogramm. Unter anderem zu Gast ist nämlich das „final girls Berlin Film Festival“, welches Horror-Kino der besonderen Art nach Bamberg bringt. Gezeigt werden Filme, die von Frauen und nicht-binären Personen geschrieben oder produziert wurden bzw. in welchem sie Regie geführt haben. In Kooperation mit der Stadtbücherei Bamberg wird zudem unter dem Titel „Bamberg träumt“ von Karina Liutaia und Lena Held ein Stop Motion Film der Bamberger Bevölkerung und nichts Geringerem als ihren Visionen und Wünschen für ihre Stadt gezeigt. Innerhalb der Festivalwoche wird es in der Stadtbücherei übrigens ganztägig ein kostenfreies Programm für Jung & Alt geben.

Auf dem Spezialprogramm steht weiterhin der Dokumentarfilm „Ein Haufen Liebe“ – und das im Wahrsten Sinne des Wortes: Regisseurin und künstlerische Patin des Festivals, Alina Cyranek, begleitet vier betagte Damen in ihre Erinnerungen von verpassten Momenten, Seitensprüngen, inneren Feuerwerken und von Selbstbestimmung. Extra angereist aus Irland zeigen außerdem zwei Vertreterinnen des Fastnet Film Festivals – ein Kurzfilmfestival, das ihren Kinosaal überall außer im Saal findet – ihre zwei Lieblingswerke aus den letzten Jahren. Weiter geht's mit der Rubrik „Team’s Choice“, in der nun schon zum sechsten Mal die Lieblingskurzfilme von langjährigen Teammitgliedern dargeboten werden, in diesem Jahr von Maria & Mariya. Und auch das Kurzfilmprojekt „AUGENBLICKE 2025“ der Medienzentrale Bamberg gibt Anlass zum Schmunzeln, Wundern und Freuen. Ein besonderes Highlight dürfte zudem die Reihe „219a“ in Kooperation mit dem Gesundheitswesen des Landratsamtes Bamberg sein, in welcher der Umgang mit dem weiblichen Körper in den Fokus genommen wird.

Am 20. Januar wird das Festival eröffnet. Gemeinsam mit der künstlerischen Patin der 35. Bamberger Kurzfilmtage, Alina Cyranek, wird ein Blick auf den Kinosaal als Ort vielschichtiger Ereignisse und einer vielseitigen Besucherschaft geworfen. Über diese dürfte Alina Cyranek als Autorin, Regisseurin und Produzentin aus Leipzig so einiges erzählen können. Ihre Arbeiten werden sowohl auf internationalen Filmfestivals als auch bei Kunstausstellungen gezeigt und wurden mehrfach ausgezeichnet. Sie lädt dazu ein, am Eröffnungstag gemeinsam einen Blick hinter die Fassaden von Häusern und Menschen zu werfen und sich auf das breitgefächerte Programm inklusive Wettbewerbsstimmung einzulassen.

Mehr als 900 Kurzfilme wurden in diesem Jahr für den Wettbewerb der Bamberger Kurzfilmtage eingereicht. Nach langen Sichtungsmonaten präsentiert das Festival 2 Dokumentarfilmprogramme sowie 5 Programme mit Spielfilmen, Animations- und Experimentalfilmen. Spannend und vor allem interaktiv wird es auch, wenn rund 70 Kurzfilme aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol ins Rennen um die süßeste Filmtrophäe der Welt gehen: Die Bamberger Zentauren aus Schokolade – gegossen vom Bamberger Bildhauer Adelbert Heil – werden in den Kategorien „Bester Spielfilm“, „Bester Dokumentarfilm“, „Bester Animations- und Experimentalfilm“ von einer dreiköpfigen Fachjury vergeben. Natürlich mithilfe des Publikums, welches aktiv in den Entscheidungsprozess einbezogen wird – und selbst einen Publikumspreis vergeben darf. Erneut wird auch der „Fränkische Kurzfilmpreis“ vergeben, diesmal gehen jedoch nicht nur Filme aus Oberfranken in den Ring, sondern auch aus Mittel- und Unterfranken. In zwei unterschiedlichen Programmen kommen fränkische Stimmen zu Wort und es wird ein einzigartiger Blick auf den fränkischen Fleck Bayerns gerichtet. Zur Neu-Einführung des Preises erhöht sich das Preisgeld auf 1000 €. Und auch für die kleinen Kinobesucher:innen schafft das Festival ein Kinoerlebnis der besonderen Art: Beim Kinderfilmwettbewerb „Kurzes für Kurze“ darf auch das jüngste Publikum über den besten Kinderfilm entscheiden. Empfohlen sind die Filme für Kinder ab 6 Jahren.

Und für alle, die das Festival so gar nicht erwarten können, haben sich die Veranstalter in diesem Jahr etwas Besonderes überlegt: Am 18. Januar findet das Vorab-Event „A WALL IS A SCREEN“ statt. Nach über 15 Jahren besucht das AWIAS-Team Bamberg und gibt mit einem filmischen Stadtrundgang, bei der Bambergs Fassaden zur Leinwand werden, einen Vorgeschmack auf die Festivalwoche. Die 35. Bamberger Kurzfilmtage haben also so einiges zu bieten.

Mehr Infos zu den einzelnen Programmpunkten finden Interessierte zu gegebener Zeit unter www.bamberger-kurzfilmtage.de/

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