In der fernsten der Fernen – und doch so nah
Dota Kehr und ihre Band Dota kommen in den Kulturboden nach Hallstadt
veröffentlicht am 22.01.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Andreas Bär

Dota lässt mit ihrem Album „In der fernsten der Fernen“ die Texte Mascha Kalékos musikalisch strahlen, Foto © Annika Weinthal
Mascha Kaléko war eine herausragende Dichterin. Die vor inzwischen 48 Jahren verstorbene, von den Nazis aufgrund ihres jüdischen Glaubens in die USA emigrierte Lyrikerin und später nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zurückgekehrte Dichterin galt ob der Verspieltheit in ihren Texten als Triebfeder der sogenannten Neuen Sachlichkeit. Ihre Gedichte schweben zwischen Zärtlichkeit, Ironie und Melancholie, die Sängerin und Multiinstrumentalistin Dota Kehr hat sie vertont. Es scheint, als hätten sich da zwei Frauen gefunden, die in ihrer Symbiose grandios harmonieren. Seit Jahren ist die Berliner Interpretin an der Seite ihrer schlicht Dota getauften Band erfolgreich unterwegs. Am 29. Januar gastiert Dota im Kulturboden in Hallstadt. Freunde deutschen Liedermachertums werden dabei ihre helle Freude haben. Bereits zum zweiten Mal vertonen Dota die Werke Kalékos. Und immer wieder ist es ein helles Vergnügen, der 44-jährigen Sängerin und ihren Mitstreitern zu lauschen. Die einstige Medizinstudentin hat in der Musik ihre Passion gefunden. Und die lebt sie mit unglaublichem Pathos aus. Die schlichte Eleganz der Texte, gepaart mit der zeitlosen Strahlkunst der Gedichte und dem neuen Gewand aus Kehrs Stimme, dem Gitarrenspiel von Jan Rohrbach, dem Drumset von Janis Görlich und den Keyboard-Akkorden von Jonas Hauer haben sich längst zusammengefunden zu einem wunderbar harmonischen Gesamtpaket. Den schweren Duft von Literaturvertonungen: Den schüttelt das Quartett fast schon mit einer Leichtigkeit ab. „In der fernsten der Fernen“ ist das Programm untertitelt. Dabei erscheint es doch so nahe.