Musik liegt in der Luft
Frankens Musikveranstalter bieten für Februar und März eine originelle Vielfalt und innovative Formate an
veröffentlicht am 31.01.2025 | Lesezeit: ca. 10 Min. | von Martin Köhl
Am Theater Ansbach gastiert am 22. Februar das Trio Risonante im Onoldiasaal und verspricht „Gassenhauer“ von Beethoven, Schumann und Debussy. Am 21. März, also ausgerechnet an J.S. Bach 275. Geburtstag, kommt das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau nach Ansbach und bringt neben Konzerten von Bach auch Werke von Venturini, Pärt, Graf und Telemann zur Aufführung.
Das Stadttheater Aschaffenburg lädt am 22. Februar das Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks unter der Leitung von Nathalie Stutzmann ein. Der Bariton Matthias Goerne singt sechs Lieder aus Gustav Mahlers „Wunderhorn“-Zyklus, außerdem erklingen Werke von Sergej Prokofjew und Peter Tschaikowsky. Zuvor, am 7. Februar, zelebriert die Bigband desselben Senders eine Hommage an Albert Mangelsdorff. Ein Klavierabend mit Alexander Gadjiev sieht am 19. Februar Werke von Debussy, Bartók, Schumann und Rachmaninow vor. Am 11. März ist mit Bizets „Die Perlenfischer“ ein Musiktheater dran, am 20.März liegt „Musik in der Luft“, denn man erinnert an die unvergessene Caterina Valente. Dicht an dicht geht es weiter, denn schon am 21. März heißt es „Classic meets Fingerstyle“, wenn Émilie Fend und Adam Rafferty aufspielen. Anderntags kommt das Gitarrenduo Golz/Danilov ins Stadttheater, und am 25. März gastiert die Sinfonietta Cracovia in der Stadthalle am Schloss. Zurück im Stadttheater ist am 26. März „Peer Gynt“ als Rockmusical zu erleben, am 28. März Tanztheater mit dem Quorum Ballett.
Im Stadttheater Fürth gibt’s neben der Symphonik stets auch die kleineren Musikformate. Diesmal fällt es besonders klein aus, aber dafür um so prominenter: Mischa Maisky, der Großmeister des Violoncellos, tritt am 13. Februar im Stadttheater auf und interpretiert an diesem Soloabend Noten, die Kultcharakter haben, nämlich die Solosuiten von J.S. Bach. Nicht verpassen! Am 21. März gibt sich dann das Göttinger Symphonieorchester im Stadttheater Fürth die Ehre. Gemeinsam mit der Violinistin Tianwa Yang bringt das Orchester am Konzertabend packende Werke der Romantik zur Aufführung.
Die Gunzenhäuser Konzertreihe bietet anlässlich ihres vierten Saisontermins einen besonderen musikalischen Leckerbissen an: Die deutsch-griechischen Schwestern Danae und Kiveli Dörken sind am 16. März in der Stadthalle zu Gast. Das Klavierduo interpretiert Werke von Franz Schubert und Johannes Brahms, von Letzterem u.a. die Ungarischen Tänze. Da ist viel Feuer angesagt!
Die Agentur Hörtnagel in Nürnberg wartet Anfang Februar mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Iván Fischers Leitung auf. Dvořák und Brahms stehen auf dem Programm. Da sind natürlich ebenfalls Ungarische Tänze angesagt, aber auch das erste Klavierkonzert d-moll von Brahms harrt seiner Interpretation durch den Pianisten Kirill Gerstein. Am 8. März folgt der Auftritt der Geigerin Arabella Steinbacher, die mit dem Bergen Philharmonic Orchestra Beethovens Violinkonzert darbietet. Zuvor gibt es Symphonisches von Sibelius und Strauss zu hören, u.a. „Till Eulenspiegels lustige Streiche“.
Beim gVe, dem gemeinnützigen Kulturverein in Erlangen, gastiert das Asasello Quartett am 12. Februar mit seinem Programm „Mikrotonalität“. Das Trio con Brio aus Kopenhagen folgt am 26. März mit einem „unerHÖRTem“ Programm. Symphonisches unter der entsprechenden Vorschau.
Das ensemble KONTRASTE bietet am 21. Februar wieder „Bild und Ton“ an. Friedrich Murnaus letzter Film „Tabu“ wird von der Musik der rumänischen Komponistin Violeta Dinescu um aufregende Klänge bereichert.
Im Kulturforum Fürth sieht die BR Klassik-Konzertreihe am 13. Februar die Sisters in Jazz vor, das sind sieben Musikerinnen aus sechs Ländern, die auf ungewöhnlichen Instrumenten musizieren. „Bach&Khayyam“ kündigt das kanadische Ensemble Constantinople für den 20. März an und verspricht einen „Brückenschlag über Jahrhunderte und Kontinente“.
Nürnberg Musik lässt die Kinomusik-Begeisterten so richtig schwelgen, wenn am 14. März „The Sound of Hans Zimmer & John Williams“ angesagt ist. Das Philharmonische Orchester Pilsen mit seinem Chor wird unter der Leitung von Chuhei Iwasaki spielen, die Moderation übernimmt Daniel Boschmann. Am 28. März kommt Pippo Pollina nach Nürnberg in die Meistersingerhalle, begleitet wird er vom Jugend-Sinfonieorchester (MKZ) aus Zürich unter der Leitung von David Bruchez. Auch hier wird das Kino nicht zu kurz kommen, denn neben Astor Piazzolla steht Enrico Morricone auf dem Programm. Ab 28. März heißt die Devise „Rock the Ballet“.
Die Meisterkonzerte Würzburg kündigen eine kurios anmutende, aber immer populärer werdende Besetzung an. Das Trio 21Meter60 verspricht unter dem Motto „Nothing but Tuba!“ für den 8. Februar einen Abend in der Hochschule für Musik, der ein mit allerlei Klischees behaftetes Instrument in den Mittelpunkt stellt. Außer „tiefem Gebrummel und Blaskapellenmusik“ bringen diese Bassinstrumente auch schwindelerregende Höhen und filigrane Melodien hervor – und das in einem Röhrensystem, das zusammen über 20 Meter lang ist!
Bei den Schüttbau Meisterkonzerten tritt das o.g. Trio 21Meter6 ebenfalls auf, und zwar am 29. März bereits um 17 Uhr. Zuvor, am 8. Februar, kommt das Gismo Graf Trio mit Christiaan van Hemert (Violine) als Gast und bietet eine „Django Reinhardt & Stephane Grappelli Story“ an. Übrigens feiert die Konzertreihe in dieser Saison ein Jubiläum, denn sie gibt es bereits seit 30 Jahren.
Die Kulturfreunde Bayreuth sind im Februar sehr aktiv, und im März geht das auch weiter so. Am 5. Februar gastiert das Duo Anemos im Zentrum Bayreuth. In der originellen Besetzung Akkordeon (Marko Trivunović) und Saxofon (Anze Rupnik) kommen Werke von Scarlatti, Bartók, Rachmaninow, de Falla u.a. zur Aufführung. Am 21. Februar tritt das Carl Wittigs Aurora Oktett auf und führt in Kooperation mit dem Jazzforum Bayreuth Werke auf, die von der klassischen Moderne ebenso inspiriert sind wie von zeitgenössischem Jazz und der Popmusik. Nur zwei Tage später geht es ins Haus Wahnfried, wo Richard Resch (Tenor) und Akemi Murakami (Klavier) Lieder von Grieg und Schumann interpretieren werden.
Am 14. März wird's dann symphonisch, denn die Bayerische Staatsphilharmonie lädt nach Bamberg ein zu einem Konzert mit dem Klavierduo Lucas & Arthur Jussen, die Francis Poulencs Konzert für zwei Klaviere aufführen werden. Außerdem auf dem Programm: Schostakowitschs 6. Symphonie h-moll und Victoria Polevás dritte Symphonie mit dem Beinamen „White Interment“, die sicherlich eine Repertoirebereicherung darstellen wird. Ebenfalls im Hause Wahnfried gastiert Konstantin Krimmel am 30. März mit Liedern von Schubert und Mahler, begleitet von Daniel Heide am Klavier. Der Tenor hat nach seinem denkwürdigen Auftritt beim Musikverein Bamberg vor gut drei Jahren eine steile Karriere hingelegt und ist mittlerweile eine Starbesetzung an der Münchner Staatsoper.
Der Musikverein Bamberg kündigt für sein fünftes Saisonkonzert am 13. Februar das Duo Andrei Ionitā (Violoncello) und Nathalia Milstein (Klavier) an. Werke von Beethoven, Glasunow, Schubert und Schostakowitsch sind vorgesehen. Am 12. März gibt es ein ersehntes Wiedersehen mit den King's Singers, dem berühmten Vokalsextett, das schon regelmäßig beim Musikverein die Bamberger Fans der stimmlichen Künste zu begeistern wusste. Diesmal geht es quer durch die Musikgeschichte: von Henry Purcell über Hans Leo Hassler bis Francis Poulenc und John Rutter.
Beim Verein Coburg e.V. geht es am 10. Februar um ein fiktives Treffen von George Gershwin und Maurice Ravel. Die als Kind chinesischer Eltern in den USA geborene Pianistin Claire Huangci spielt zunächst Werke von Ravel als Hommage an dessen 150. Geburtstag. Der zweite Teil, ausschließlich Gershwin gewidmet, gipfelt in dessen Welterfolg „Rhapsody in Blue“.
Die Neumarkter Konzertfreunde vertrauen für ihre „Märchenerzählungen“ am 26. Februar auf prominente Namen: Jörg Widmann (Klarinette), Antoine Tamestit (Viola) und András Schiff (Klavier). Schumanns Werke stehen im Vordergrund. Am 21. März geht es um Schuberts „Forellenquintett“, wenn eine Formation um den Pianisten Juho Pohjonen im Reitstadel auftritt und sich außerdem unter dem schönen Wortspiel „Faurelle“ auch um weniger bekannte Werke Gabriel Faurés kümmert.
Das Theater Regensburg wartet noch mit einigen Terminen für seine hochgelobte Produktion von Jacques Offenbachs quirliger Operette „Die Reise zum Mond“ auf, so z. B. am 9., 14. und 27. Februar sowie am 29. März. Unbedingt ansehen! Verdis „Macbeth“ ist u.a. am 1. Februar zu sehen. „Erstklassig 2.0“ gibt es in einem Sonderkonzert am 8. Februar, und das mit Spannung erwartete Musical „Come from away“ von Irene Sankoff und David Hein hat am 22. Februar seine Premierenaufführung. Wir haben dem Regisseur Sebastian Ritschel im Vorab einige Fragen zur Inszenierung gestellt. Musiktheater unter dem Titel „Die wunderbaren Jahre“ gibt es am Haidplatz am 26. Februar.
Das Theater der Stadt Schweinfurt bittet am 14. Februar zu „Rock meets Opera“, einem Cross-Over-Konzert mit dem Würzburger Kammerorchester.
In der TauberPhilharmonie in Weikersheim ist im Februar/März viel los, beginnend mit dem Sonderformat „Variété“ am 8. Februar und gefolgt einen Tag später vom „Kammermusikgipfel“. Das Familienmusical „Aladin“ kommt am 14. Februar auf die Bühne, die Brassband Hohenlohe folgt am 16. Februar mit sinfonischer Blasmusik. Das französische Brüderpaar Demian und Lionel Martin (Klavier und Violoncello) gastiert unter dem Motto „SWR2 New Talent“ am 24. Februar in Weikersheim.
Der Februar endet unter der Rubrik „Sonderformate“ mit einer „engelsgleichen Stimme“: Die Münchnerin Alma Naidu mit ihrem erfrischenden Singersongwriter-Jazz wird singen und dazu auch in die Tasten greifen. Schade nur, dass hier wie bei den beiden folgenden Konzerten Anfang März leider ausverkauft zu melden ist. Für virtuose Trompeten- und Orchesterklänge vom französischen Königshof unter der Überschrift „Versailles“ sind allerdings noch Karten zu haben. Termin: 29. März.
Die Konzerte auf Schloss Weißenbrunn sind geprägt von dem Bestreben, die Musik auf Instrumenten ihrer Zeit zu spielen. So wird Dmitry Ablogin am 1. Februar Werke von Bach, Haydn und Mozart auf einem Flügel der Mozartzeit interpretieren. Wieder gibt es Kulinarik nach dem Konzert, diesmal mit einem „Geburtstagsessen für Dmitry“. Am 15. Februar ist man „bei Romantikern zu Hause“ und man fragt sich, ob sich darunter nicht auch Romantikerinnen befinden, denn es wird ein Abend mit Clara & Robert und mit Fanny & Felix geben, also mit den Schumanns und mit den Mendelssohns. Octavie Dostaler-Lalonde (Violoncello) und Artem Belogurov (Fortepiano) sind die Interpreten.
Musikgeschichtlich zurück geht es am 29. März, wenn Jermaine Spross auf einem Spinett aus dem Jahre 1768 und auf einem Hammerflügel von ca. 1795 Werke von den „unbekannten Bachs“ spielt, also von Wilhelm Friedemann, Johann Christoph und Wilhelm Friedrich Ernst. Dass die Kulinarik nach dem Konzert „Forelle und Bach“ vorsieht, ist eine sinnvolle Kombination, denn die beiden verstehen sich ja gut.