Klassiker

Meisterkonzerte auf Weltklasseniveau

Die Musikbegegnungsstätte Haus Marteau stellt ein hochklassiges Jahresprogramm vor

veröffentlicht am 22.03.2025 | Lesezeit: ca. 5 Min. | von Elke Walter

Matthias Kirschnereit veranstaltet am 9.April einen Klavierabend im Haus Marteau

Matthias Kirschnereit veranstaltet am 9.April einen Klavierabend im Haus Marteau, Foto © Maike Helbig

Seit 1982 betreibt der Bezirk Oberfranken das repräsentative Landhaus des um die Jahrhundertwende weltberühmten Violinvirtuosen Henri Marteau (1874 bis 1934) als Internationale Musikbegegnungsstätte und stellt damit ein europaweit einzigartiges Bildungsangebot zur Verfügung. Seit 40 Jahren ist Haus Marteau, Lobensteiner Straße 4, 95192 Lichtenberg, für den hoch qualifizierten Profimusikernachwuchs aus dem In- und Ausland geöffnet. Es soll der Förderung hochbegabter, junger Musikerinnen und Musiker aus aller Welt dienen, dazu ein Ort erstklassiger Musikpflege sein. Regelmäßig werden in dem historischen Ambiente im Landkreis Hof anspruchsvolle Meisterkurse mit international renommierten Dozierenden angeboten, die mit einem öffentlichen Konzert enden. Die Idee zu dem Projekt geht zurück auf Henri Marteau und folgt der Idee seiner damaligen „Sommerakademie“. Die Künstlervilla bietet dazu einen außergewöhnlichen Rahmen. Daneben bietet die Musikbegegnungsstätte auch Meisterkonzerte an. Künstlerischer Leiter ist seit 2017 der gebürtige Stuttgarter, Professor Christoph Adt, Dirigent und Orchesterpädagoge.

Unter dem Titel „Meisterkonzerte“ erweitert die musikalische Begegnungsstätte im Landkreis Hof das Kursangebot um einzigartige Konzerte. Regelmäßig gastieren hochrangige Vertreter der klassischen Musikszene im hauseigenen, akustisch bestens ausgestatteten Konzertsaal im Untergeschoss des Anwesens. Sechs Konzerte von April bis November, alle beginnen jeweils um 19 Uhr, stehen auf dem diesjährigen Programm.

Los geht es am 9. April mit einem Klavierabend mit Matthias Kirschnereit, Echo-Preisträger und Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Seit Jahrzehnten gehört der Pianist zur Oberliga an den Tasten, nicht nur in Deutschland, sondern auch international zum Kreis der viel gefragten Künstler. Schubert, Mendelssohn, Schumann und Brahms liegen ihm besonders, ebenso widmet er sich Werken von Mozart, Chopin oder Rachmaninow. Komponistinnen und Komponisten verarbeiten für ihn menschliche Botschaften, wie etwa Schmerz, Sehnsucht, Jubel oder auch Verzweiflung. Seine Erfahrungen gibt er gerne auch an die nachfolgenden Generationen weiter. Im Rahmen des Meisterkonzertes in Haus Marteau interpretiert er Werke von Carl Philipp Emanuel Bach, Beethoven, Debussy oder auch Wagner.

Am 28. Mai folgt ein Abend mit dem Arcis Saxophonquartett. Experimentierfreudig, kunstvoll und immer neugierig gestaltet das Quartett mit seinen Instrumenten unterschiedlicher Stimmlage musikalische Ausflüge. Sound-, Lichtdesign, eine ausgefeilte Dramaturgie sowie mitreißende Moderationen machen ihre Abende zu einem Erlebnis. Kennengelernt hatten sich Claus Hierluksch, Anna-Marie Schäfer, Ricarda Fuss und Jure Knez, Sopran-, Tenor-, Alt- und Baritonsaxophon, bereits während des Studiums an der Hochschule für Musik und Theater in München. Sie spannen einen weiten Repertoirebogen von Orlando di Lasso bis Frank Zappa. Für seine Verdienste um die Welt der klassischen Musik wurde das Quartett 2016 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet.

Mit zwei Konzerten, eines davon als Wiederholung, kommt das Pianoduo Sulkhanishvilli, im Rahmen der Meisterkurse, am 11. und 12. Juni nach Lichtenberg. Die beiden Zwillingsschwestern Ani und Nia spielen seit frühester Kindheit zusammen. Zahlreiche Wettbewerbserfolge zieren ihren Weg. Ein Stipendium führte die Schwestern an die Musikhochschule nach München und im Anschluss an das Mozarteum Salzburg. Ergänzt wird ihr erfolgreicher Weg mit dem zweiten Preis beim renommierten „64. Internationalen Musikwettbewerb der ARD“ (2015). Ihr Repertoire umfasst vierhändige Stücke, Werke für zwei Klaviere oder auch mit Orchesterbegleitung.

Als besondere Duo-Variante stellt sich am 25. Oktober das Duo Henrik Wiese & Magdalena Hoffmann mit Flöte und Harfe vor. Beide gehören als Solo-Flötist beziehungsweise als Solo-Harfenistin zum Ensemble des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Ihr Debüt-Album „Nightscapes“ erhielt 2022 den „Opus Klassik – Young Artist of the Year“. Beim Meisterkonzert sind Werke von Bach, Debussy oder auch Mozart zu hören, zudem steht die Uraufführung eines Werkes von Nikolaus Richte de Vroe auf dem Programm.

Geige und Klavier, als häufiger zu hörende Besetzung, stehen beim letzten Konzert der diesjährigen Meisterkonzerte am 12. November im Mittelpunkt. Christine Busch, Professorin für Violine und Barockvioline an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, und ihr Klavierpartner Peter Nagy, Professor für Klavier an derselben Hochschule wie seine Duopartnerin, sind die Interpreten des Abends. Beide sind sowohl solistisch als auch im Bereich der Kammermusik zu Hause. Zum Abschluss der diesjährigen Meisterkonzerte interpretiert das Duo Werke von Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart sowie Franz Schubert.

Weitere Informationen zu den einzelnen Konzerten sowie den Künstler:innen gibt es auf der Website unter www.haus-marteau.de.

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