„Gipfelwerke“ zum 10-Jährigen
Die Kammermusik feiert ihr rundes Jubiläum im Aufseßhöflein
veröffentlicht am 18.02.2025 | Lesezeit: ca. 4 Min.
Kammermusik braucht einen Rahmen, in dem sie sich entfalten kann. Im Aufseßhöflein haben Valerie Rubin und Martin Timphus vor zehn Jahren diesen Raum für ihre musikalische Idee gefunden. Die Initiatoren der kammermusikalischen Reihe in dem schmucken Barockgebäude erinnern sich noch genau an die Anfänge. Es war 2014 am „Tag des offenen Denkmals“, an dem sie das Schlösschen in der Bamberger Nordflur für sich entdeckt haben. Damals war die Renovierung noch nicht abgeschlossen, doch die Idee war geboren: „Das wäre der ideale Raum für Kammermusik.“ Die Musikerin und der Musiker konnten Andrea und Stephan Fiedler, die Eigentümer des Aufseßhöfleins, für ihre Idee begeistern und seitdem hat die Kammermusik ihren festen Platz in dem barocken Anwesen. Heute lässt sich sagen: Was zu Beginn möglicherweise niemand zu glauben gewagt hat, blickt nun auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte zurück: die Kammermusik im Aufseßhöflein.
Jedes Jahr ein neues Programm-Motto
Jahr für Jahr steht das Programm unter einem bestimmten Motto, zu dem die entsprechenden Komponistinnen und Komponisten und ihre Musikstücke ausgewählt werden. Mit einer Einführung in die Kompositionen entwickelt sich so eine jeweils eigene musikalische Atmosphäre, die zu der „Magie des Ortes“ passt, wie Valerie Rubin sagt. Die Professorin für Violine an der Hochschule für Musik Nürnberg freut sich, dass sich jedes Jahr das von ihr gegründete Ensemble the rubin chambers players für diese kammermusikalische Reihe zusammenfinden. Darunter sind Mitglieder der Bamberger Symphoniker sowie Professorinnen und Professoren deutscher Musikhochschulen. Die Besetzung ist flexibel und setzt sich jeweils abhängig von dem Programm zusammen. Was das Ensemble verbindet? Die Liebe für die Kammermusik, die musikalische Freundschaft untereinander und die Idee, die Tradition der „musica da camera“ auf- und fortleben zu lassen.
Die Ideen für die Programme gehen ihnen nicht aus. Und Valerie Rubin versichert: „Die Musikgeschichte hält ohnehin viele schöne Überraschungen bereit.“ Ergänzend kommt hinzu, dass dem Ensemble seit dem vergangenen Jahr ein historisches Klavier aus dem Jahr 1903 zur Verfügung steht. Das Klavier wurde von J.C. Neupert – den Werkstätten für historische Tasteninstrumente in Bamberg von Grund auf restauriert. Damit erweitert sich das Repertoire enorm.
„Die Goldene Mitte“ in der Musik
In diesem Jahr feiert die Kammermusik-Reihe nun ihr 10-jähriges Jubiläum, das unter dem Motto „Die Goldene Mitte“ steht.
Hinter diesem Programmtitel verbergen sich bei dem ersten Konzert „Gipfelwerke“ für zwei Violinen, zwei Violen und ein Violoncello von den Komponisten Jean-Marie Leclair, Wolfgang Amadeus Mozart und Johannes Brahms. Die Ausführenden sind Valerie Rubin und Michaela Reichel Silva, Violine, Martin Timphus und Lilia Rubin, Viola, und Tobias Tauber, Violoncello.
Termin: 22. Februar 2025, 17 Uhr; 23. Februar 2025, 11 Uhr.
Im Mai dreht sich alles um „Seelenverwandtschaft 2“. Aurelia Visovan, Klavier, Valerie Rubin, Violine, Martin Timphus, Viola, und Verena Obermayer, Violoncello, stellen Werke von Clara und Robert Schumann sowie von Johannes Brahms vor.
Termin: 3. Mai 2025, 20 Uhr; 4. Mai 2025, 11 Uhr.
Wasser ist nicht nur die Quelle des Lebens. „Wasser“, so der Titel des dritten Konzertes, ist ebenso die Inspiration für Musik und Poesie. Valerie Rubin, Violine, und Aurelia Visovan, Klavier, spielen Kompositionen u.a. von Frédéric Chopin, Maurice Ravel und Arvo Pärt. Begleitet werden sie von Gertrud Eiselen. Sie wird Auszüge aus den Werken u.a. von Johann Wolfgang von Goethe, Antoine de Saint-Exupéry und John von Düffel vortragen.
Termin: 27. September 2025, 20 Uhr; 28. September 2025, 11 Uhr.
Während es in den Wintermonaten schon wieder früh dunkel wird, führt das Konzert im November „Aus dem Schatten ins Licht“. Zu hören sind musikalische Entdeckungen für Streichtrio mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Lenas Berkley, Mieczysław Weinberg und Wilhelm Berger in der Interpretation von Valerie Rubin, Violine, Martin Timphus, Viola, Markus Mayers, Violoncello.
Termin: 8. November 2025, 17 Uhr; 9. November 2025, 11 Uhr.
Moderate Erhöhung der Eintrittspreise
Die Veranstalter weisen darauf hin, dass sich die Eintrittspreise moderat erhöht haben. Der reguläre Eintrittspreis liegt bei 27 Euro; ermäßigt bis 28 Jahre oder mit Behindertenausweis: 17 Euro. Abonnement für alle Konzerte: 90 Euro. Es gibt ausschließlich Karten im Vorverkauf bei rubin@chamber-players.de oder telefonisch unter: 0152-33 51 35 88.
Weitere Informationen zum Programm finden Interessierte unter www.aufsesshoeflein.de.