Vorhang auf!

Hexenjagd, Signale aus dem Jenseits und „Achtsam morden“ – das kann ja heiter werden!

Die fränkischen Gastspieltheater wenden sich verstärkt aktuellen Fragen zu, aber wagen auch manch Skurriles

veröffentlicht am 01.02.2025 | Lesezeit: ca. 5 Min. | von Martin Köhl

Das Stadttheater Aschaffenburg zeigt  „In 80 Tagen um die Welt“ nach Jules Verne

Das Stadttheater Aschaffenburg zeigt „In 80 Tagen um die Welt“ nach Jules Verne , Foto © Christopher Horne

Am Theater Ansbach ist das Schauspiel „Chaim und Adolf“ noch letztmals am 6. und 9. Februar zu sehen, dann kommt am 15. Februar mit „Prima Facie“ von Suzie Miller ein Welterfolg auf die Bühne des Kleinen Hauses, dessen Uraufführung 2019 in Sydney stattfand. Es geht um einen eigenartigen Rollenwechsel, nämlich eine Staatsanwältin, die zu Unrecht wegen Sexualverbrechen verdächtigte Männer verteidigt, dann aber selbst zum Missbrauchsopfer wird. Als sie nun plötzlich selbst auf der „anderen Seite“ steht, ist sie ernüchtert. Regie führt Andrea Pinkowski.

Nur eine Woche später gibt es mit „Edward Gants Bravourstücke der Einsamkeit“ schon die nächste Premiere, diesmal im „Theater hinterm Eisernen“. Edward Gant, Wunderkind, Soldat, Dichter und Direktor einer viktorianischen Theatertruppe, hat sich der Aufgabe verschrieben, das „Wundersamste und Bizarrste“ zu zeigen, was die Welt zu bieten hat. Regie führt Axel Krauße, die Musik steuert Paul Bießmann bei.

Das Stadttheater Aschaffenburg gibt sich im Februar sehr vielseitig hinsichtlich des Programms. Erwähnen wir nur Stücke wie Tschechows „Der Kirschgarten“ (1.2.), „Unsere Welt neu denken“ (2. und 3.2.), „Der Tatortreiniger“ (8.2.), die Kriminalkomödie „Fisch zu viert“ (9.2.), „Woyzeck“ (13.2.) oder „In 80 Tagen um die Welt“ nach Jules Verne (17.2.). Nach der „Mausefalle“, dem Kriminalstück von Agatha Christie (23.2.), geht es am 13. März mit einer „Erwachsenenbeschimpfung“ und Heinrich Bölls „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (19.3.) weiter, bevor der Monat am 30./31. mit Kästners „Konferenz der Tiere“ beendet wird.

Am Stadttheater Amberg ist am 9. Februar Paul Abrahams unsterbliche Operette „Ball im Savoy“ angesagt. Zwei Tage zuvor steht Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ auf dem Programm. Die Komödie „Huhn auf dem Rücken“ von Fred Apke und Janina Hartwig findet am 18. Februar statt. Mit dem Tanztheaterstück „The Age of Aquarium“ kommt die Kompanie „CIA. Nadine Gerspacher“ am 14. März nach Amberg. Nach den darauf folgenden Kindertheatertagen sorgt das Rockmusical „Peer Gynt“ (nach Ibsen) für Stimmung.

Beim Stadttheater Fürth steht vom 7. bis 15. März die Eigenproduktion „Der Trafikant“ (nach dem gleichnamigen Roman von Robert Seethaler) auf dem Spielplan. Es geht darin um das Eintauchen in das Österreich des Jahres 1937. Es ist eine Geschichte über Freundschaft in schwerer Zeit, in der auch ein gewisser Sigmund Freud vorkommt. Udo Eidinger, Dramaturg am Stadttheater Fürth, hat uns einen Einblick in das Stück vorab ermöglicht.

Die Nürnberger Tafelhalle ist ein Ort für die freie Kulturszene nicht nur lokaler oder regionaler Provenienz, sondern für Akteurinnen und Akteure aus aller Welt. Entsprechend vielfältig ist das Programm. Im Februar gibt es Tanz-Sound-Perfomances am 1. und 14./15. Die thematisch ähnlichen Formate mit dem Titel „Musik-Tanz-Theater-Sneak“, ergänzt um die Devise „Ins Blaue!“, finden am 20. Februar und am 20. März statt. Die Dichtercafés des ensemble Kontraste gibt es am 9. Februar (mit Yascha Finn Nolting) und am 23. März (mit Tristan Vogt).

Am 23. Februar und am 30. März tritt das Sunday Night Orchestra in der Tafelhalle auf. In Kooperation mit dem nürnberger burgtheater gastieren die Kabarettisten Andreas Rebers am 8. März und Hagen Rether am 16. März. Dem Erstgenannten geht es um „Geschäftliches“, dem anderen um nichts weniger als die Liebe. Ein Leckerbissen wird sicherlich die Performance des Michael-Wollny-Trios am 24. März sein. Das Motto: Living Ghosts 2025.

Das Theater Schweinfurt bietet Anfang Februar einen Kurs in der Disziplin „Achtsam morden“ an. Da gibt es also am 1. und 2. des Monats einiges zu lernen, frei nach dem Bestsellerroman von Karsten Dusse. Arthur Millers „Hexenjagd“ folgt am 6. Februar, die Komödie „African Queen“ nach dem Roman von Cecil Scott Forester am 15./16. Februar. Die musikalische Komödie „Das Fräulein Wunder“ kommt am 19. und 10. Februar im Theater im Gemeindehaus zur Aufführung. „Signale aus dem Jenseits“ werden am 22./23. Februar vom Altonaer Theater gesendet.

Mit „Im Westen nichts Neues“, einem Schauspiel nach dem legendären Roman von Erich Maria Remarque, gastiert das a.gon-Theater München am 28. Februar sowie an den beiden ersten Märztagen in Schweinfurt.

Im Rosenthal Theater Selb ist im Februar viel los, und das beginnt gleich am 1. Februar mit den heißen Rhythmen von „Pasión de Buena Vista“, also musikalischen Grüßen aus Kuba. Am 9. Februar kommen die „Queenz of Piano“ nach Selb, zwei Pianistinnen, die Grenzen zwischen Bach und Beats, Hoch- und Popkultur sprengen. Das Theater Hof gastiert am 13. Februar mit dem Kammertanzabend „Der Duftmacher“ nach dem Roman von Ina Knobloch. Die United Puppets machen sich mit „Aqua Kadabra“ am 23. Februar einen Spaß.

Das 2. Symphoniekonzert der Hofer Symphoniker am 13. März stellt die Harfe in den Mittelpunkt.

Einen Psychokrimi mit aufregendem Showdown bringen die Theatergastspiele Fürth am 15. März in der Regie Thomas Rohmers nach Selb. In „Gaslicht“ steht sogar ein Scotland-Yard-Kommissar vor der Wohnung und erzählt von düsteren Geheimnissen. Mit Friedrich Schillers Klassiker „Don Karlos“ kommt das Theater Hof am 20. März abermals nach Selb. Mehr über „Al Capones Vermächtnis“ lässt sich am 22. März erfahren.

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