„Zwischen Realität und Romantik. Menschenbilder von Horst Wagner in Malerei und Grafik“
Ausstellung im Benary-Speicher in Erfurt
veröffentlicht am 14.02.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer
Zuletzt waren seine Werke in der chinesischen Hauptstadt Peking zu sehen. Nun präsentiert der 1959 in Erfurt geborene Maler und Grafiker Horst Wagner seine Kunst im Druckereimuseum und Schaudepot im Benary-Speicher Erfurt. Die Ausstellung „Zwischen Realität und Romantik. Menschenbilder von Horst Wagner in Malerei und Grafik“, die eigentlich am 28. März 2025 zu Ende gehen sollte, wurde jetzt vorzeitig bis zum 27. Juni 2025 verlängert.
In seinen Arbeiten, die sich oftmals durch eine düstere und fast dystopische Darstellung des Menschen in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten auszeichnen, hinterfragt Horst Wagner, welche Auswirkungen die gesellschaftlichen Veränderungen und neuen technischen Entwicklungen auf die Menschen der Gegenwart haben. Dabei geht es ihm auch um die Frage nach dem Sinn des menschlichen Strebens vor dem Hintergrund wachsender Klima- und Umweltprobleme. Wagner setzt viele seine Werke in Beziehung zur Malerei der Romantik – insbesondere zu den Werken Caspar David Friedrichs – und überträgt die Themen in die visuelle Sprache unserer Zeit. Dadurch werden Parallelen von den großen Veränderungen für die Menschheit zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu aktuellen globalen Veränderungen gezogen. Landschaften zeigen Verfall und verlassene Überreste industrieller Bauten, Menschen werden in ihrer Beziehung zur Umwelt gezeigt.
Wer sich die Bilder von Horst Wagner anschaut, der mag sich irgendwie an Neo Rauch erinnert fühlen, weil beide sich in ihren Werken auf gesellschaftliche, politische und menschliche Themen beziehen und die Werke in der Regel einen narrativen Charakter haben. Allerdings haben beide Künstler ihre eigene, unverwechselbare Bildsprache, wobei Wagner sich stärker auf existenzielle und ökologische Themen konzentriert, während Rauch sich mehr mit einer surrealistischen Geschichtserzählung befasst.
Die Ausstellung wurde nun bis zum 27. Juni 2025 verlängert. Eine Besichtigung der Ausstellung in der Brühler Straße 37 ist nach Voranmeldung unter 0361 655-5621 oder per E-Mail an restaurierungswerkstaetten@erfurt.de möglich.