LELÉKA
Kolysanky (GLM Music)
veröffentlicht am 30.01.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Oliver Will
Seit 2016 musiziert das in Berlin gegründete Quartett um die ukrainische Sängerin Viktoria Leléka nun schon gemeinsam. Irgendwo zwischen ukrainischer Folklore, Pop und Jazz. Und seither mit einem gewissen Faible für Schlaflieder. Mit Kolysanky widmet die Band dieser Leidenschaft jetzt ein ganzes Album. Ungewöhnlich. Mutig. Und ebenso nahe liegend. Dreizehn Arrangements der Zuversicht und der Geborgenheit sind LELÉKAs Wahl der Stunde. Sie greifen diese Tradition auf und stützen ihre Anmut musikalisch. Übersetzen in die Gegenwart. Das Album erschien am 22. Januar, punktgenau zum Tag der ukrainischen Einheit. Beruhigende, tief bewegende Musik zwischen Glauben und Hoffnung. Ganz im Zeichen der Schutzsymbolik der Schlaflieder. Als Trost. Als Brücke. Ein fabelhaftes Statement für beruhigende Momente in einer gespenstischen Zeit. Die bezaubernde, tragende und auch archaisch anmutende Stimme der Frontfrau prägt den Klang der Band intensiv. Aber auch der Hang zu zarten Tönen, die Geduld für Pausen, der Rückgriff auf das Ursprüngliche machen den eigenwilligen, einzigartigen Klang LELÉKAs aus. Klavier, Bass und Schlagzeug tragen weite musikalische Sphären und verlieren sich gänzlich im Kosmos dieser traditionellen „Kolysanky“, performt irgendwo zwischen Sturm und Drang, singenden Walfischen und dem unwiderstehlichen Chor der Sirenen. Der Gesang, mal flüsternd und immer brillant, dirigiert bedacht durch Zeit und Raum. Das instrumentale Solieren folgt fein sortierten Traumwelten. Von einer Zeit der Ruhe. Von einer besseren Zeit.