Lese- & Hörstoff

Franz Ferdinand

The Human Fear (Domino Rec)

veröffentlicht am 30.01.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Oliver Will

Franz Ferdinands neues Album „The Human Fear“

Franz Ferdinands neues Album „The Human Fear“, Foto © Domino Records

Der Titel scheint zunächst irreführend. Denn mit Ängstlichkeit hat die Schallgewalt dieses fantastischen Silberlings nichts zu tun. Maximal mit einer probaten Reaktion auf alles, was uns Angst macht: die Flucht nach vorne. Nach vorne spielt die schottische Band mit dem österreichisch anmutendenden Namen definitiv und durchgängig. Britpop erster Güteklasse mit Partylaune und jede Menge Energie ist das Ergebnis. Mit eingängigen Melodien, Refrains zum Mitgröhlen und Riffs für ausgeprägtes Pop-Pogo. Powerpop der zweiten Stunde, von der spätberufenen, in keiner Weise alternden Postpunk-Größe aus Glasgow. Raffinierte Arrangements und jede Menge frische musikalische Ideen stecken in den elf Songs, die allesamt ihren eigenen kleinen Mikrokosmos begleiten, in dem jeweils viel zu entdecken ist. Abwechslungsreich, humorvoll und mit purer Lebensfreude. Und vor allem auch instrumental facettenreich aufgestellt. Mal mit Gitarre im Vordergrund, mal mit Sounds in der Songstruktur, mal mit großartigen mehrstimmigen Chören oder mit dem Piano als bestimmendem Stilmerkmal. Dann klingen Franz Ferdinand wie die deutlich jüngeren, beliebten Buster Shuffle, und zwar noch eine ganze Spur mächtiger. Oder wie die Housemartins meet The Jam oder wie The Suede meets Supergrass usw. Right Thoughts, Right Words, Right Action 2.0, gut 20 Jahre nach ihrem Debüt-Album. Für alle Britpop-Liebhaber ein Pflichtkauf.

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