Szene

„Ein völlig eigener Klangkosmos“

Das Duo Olicía vermischt Musik mit Poesie und kreiert so ein Erlebnis, das an Performance Kunst grenzt

veröffentlicht am 04.03.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Emma Hasse

Olicía – ein deutsches Duo der Musikerinnen Anna-Lucia Rupp und Fama M

Olicía – ein deutsches Duo der Musikerinnen Anna-Lucia Rupp und Fama M'Boup, Foto © Dovile Sermokas

Wer außergewöhnliche Auftritte in der eigenen Region sucht, kann sich auf den 15. März freuen! Denn drei Jahre nach ihrem ersten Auftritt im Jungen Theater in Forchheim tritt das Duo Olicía wieder dort auf, für ihre „Out of the Blue Tour“. Hinter Olicía stecken die beiden Multiinstrumentalistinnen Anna-Lucia Rupp und Fama M’Boup, aus Berlin und Dresden. Das Bandprojekt veröffentlicht bereits seit 2018 Musik und zieht von jeher Inspiration aus zahlreichen Genres. Dadurch wird ihre Musik zu einem einzigartigen Klangerlebnis. So einzigartig, dass sie sogar einen eigenen Begriff dafür erfinden: „elektronischer handgemachter Loopjazz“.

Doch wofür steht dieser Begriff? Er steht dafür, dass die Musik dieser Band mehr ist als nur die Summe der einzelnen Einflüsse. Olicía vereint fragmentierten, elektroiden Soul, Global Pop und Folk und kombiniert es mit einem Ansatz, der an Jazz erinnert. Das heißt: Improvisation wird großgeschrieben. Geloopte Stimmfetzen treiben den Rhythmus an und sind oft gar nicht von den Instrumenten zu unterscheiden. Auch Elemente von Poesie und Spoken Word finden sich immer wieder in ihren Liedern. Das Duo steht, in ihren eigenen Worten, „im Spannungsfeld zwischen der eigenen Stimme, Akustikinstrumenten, der freien Improvisation und der Nutzung der Bandbreite elektronischer Möglichkeiten“.

Auch wenn es erstmal nach einem musikalischen Chaos an zusammengewürfelten Genres klingt: Olicías Sound ist direkt, unkompliziert und unerschrocken emotional. Dabei besteht auch viel Lust an Weiterentwicklung. Während das Debut Album noch für den deutschen Jazz Award nominiert war, geht das aktuelle Album „Out of the Blue“ eher in Richtung Pop. In den Worten von Fama M’Boup: „Wir haben nach frischen, anziehenden Noten gesucht und sie in unserem Stil zum Klingen gebracht.“

Das Besondere an den Konzerten von Olicía ist, dass alles im Moment entsteht. Nichts ist vorproduziert, jedes Konzert ist wie ein Fingerabdruck der Band. In diesem Aspekt merkt man deutlich die Jazz-Einflüsse und es sorgt für ein musikalisch intensives Bühnenerlebnis, welches man so schnell nicht mehr vergisst. Alles grenzt an Performance Kunst – sowohl die Musik an sich als auch das, was auf der Bühne passiert. Da scheint es sehr passend, dass die Band im Jungen Theater in Forchheim auftreten wird. Man kann sich auf einen intimen, lauschigen Abend freuen und auf eine Band, die poetische Musik der ganz eigenen Art liefern wird.

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