C the Unseen
Der Borsteinlobby e.V. macht mit der Stadtkarte „ChemNetz“ Verborgenes zu Chemnitz 2025 erlebbar
veröffentlicht am 28.01.2025 | Lesezeit: ca. 4 Min. | von Nele Wicher
„Chemnitz 2025 lädt ein, die Region zu entdecken, mit anderen Augen zu sehen, vielleicht auch bekannte Pfade zu verlassen“ – so steht es auf der Internetseite von Chemnitz25. 38 Städte und Gemeinden bilden mit der sächsischen Großstadt die Kulturhauptstadtregion 2025 und tragen den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. Um dies gebührend zu zelebrieren und vor allem, um zu zeigen, was die Region alles zu bieten hat, präsentieren Chemnitzer Akteur:innen und die Kommunen bis Ende November ein umfangreiches Programm mit über 1.000 Veranstaltungen.
Am 18. Januar wurde das Kulturhauptstadtjahr Chemnitz 2025 offiziell eröffnet. Mit einem zweitägigen Eröffnungsfest, das kulturelle Vielfalt, Weltoffenheit und europäisches Miteinander feiert, hat die sächsische Großstadt einen überwältigenden Auftakt in das Kulturhauptstadtjahr hingelegt. Oberbürgermeister Sven Schulze verdeutlicht dies:
„Mit der Eröffnung unseres Kulturhauptstadtjahres sind die Bilder in die Welt gegangen, die wir uns gewünscht haben: eine bunte, fröhliche Stadt voller Menschen, die Neues entdecken und erleben. Wir haben schon vieles sichtbar gemacht, das bislang im Verborgenen lag, und ich bin sicher, dass diese Eröffnung viele neugierig macht, Chemnitz selbst zu erleben und sich überraschen zu lassen.“
Sichtbarkeit, Neues, Überraschung – all das verspricht Chemnitz 2025, denn das Titeljahr steht unter dem Motto „C the Unseen“, also dem besonderen Fokus darauf, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Es spielt auf die vielen versteckten Orte und Momente an, die eine Stadt in sich trägt, die aber auf den ersten Blick verborgen bleiben. Einen zweiten Blick zu wagen und die versteckten Faszinationen von Chemnitz erlebbar zu machen, das hat sich der Bordsteinlobby e.V. auf die Fahne geschrieben. Und dafür eine Stadtkarte der selbstgemachten Stadtkultur, „ChemNetz“, entwickelt.
Mit ChemNetz entsteht eine neue digitale und analoge Stadtkarte von Chemnitz, die abseits der bekannten Kulturpfade den Fokus auf das lenkt, was die Stadt außerdem ausmacht: Kultur- und Mitmachorte, Gemeinschaftsgärten, Orte des Tauschens und des Teilens und vieles mehr. Über 60 Orte der freien Kultur werden in den 39 Stadtteilen sichtbar gemacht, sowohl für die Stadtbevölkerung als auch für Gäste der Kulturhauptstadt. Beim Betrachten der Karte wird eines deutlich: ChemNetz wurde von Menschen für Menschen entwickelt. Davon zeugen nicht nur die sorgsam ausgewählten Orte, welche auf der Karte zu finden sind, sondern auch die vielen Details und Illustrationen, welche sie schmücken. „Hier entstehen Stadtteilpläne von Kindern für Kinder, von persönlichen Geschichten der Bewohner:innen inspirierte Wanderwege und setzen sich Vorträge und Workshops mit der Frage auseinander, wie Kartografie die Wahrnehmung einer Stadt verändern kann“, heißt es auf der Webseite der Stadtkarte. Mit ChemNetz hat man also nicht nur einen „Local Guide“ in der Hosentasche, sondern auch einen ganz persönlichen Geschichtenerzähler und Geheimtipp-Fundus.
Die erste Version von ChemNetz wird am 14. und 15. März 2025 veröffentlicht. Neben einer analogen Version wird es auch eine digitale Variante geben und beide sowohl in einer deutsch- als auch einer englischsprachigen Version. Lena Georgsson vom Bordsteinlobby e.V. erklärt uns in einem persönlichen Gespräch, dass die englische Karte sich in erster Linie an Reisende richtet, die Chemnitz einen Besuch abstatten. Die deutsche Version soll vor allem Besucherinnen und Besucher aus anderen Städten dazu dienen, die Stadt aus den Augen der Chemnitzer:innen wahrzunehmen, aber auch für die Stadtteilbevölkerung selbst Anlass sein, die Kulturhauptstadt neu zu erleben. Ein Anliegen war es auch, in die 39 Stadtteile reinzuzoomen, weg von der Chemnitzer Innenstadt. Die Botschaft ist klar: Einen Mangel an Kultur gibt es in Chemnitz nicht, man muss sie nur entdecken. Zum Beispiel mit ChemNetz.