Doppelt hält besser
Ein Doppelkonzert im Rahmen des feministischen Märzes beweist: in der Musik ist genug Platz für alle da!
veröffentlicht am 19.03.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Emma Hasse
Konversationen in der Indie-Szene sind männerdominiert. Dabei gibt es viele andere talentierte Künstler:innen in Deutschland, die leider oft viel zu kurz kommen. Umso wichtiger ist es, Anlässe wie den Internationalen Frauentag am 8. März zu nutzen, um benachteiligte Stimmen und damit auch neue Perspektiven hervorzuheben. In Aschaffenburg sieht man das offenbar genauso. Die Gruppierung „Feministischer März Aschaffenburg“ bietet über den Monat hinaus ein buntes kulturelles Programm. Unter anderem treffen am 7. April im Colos Saal die Band Koko Lores und LIN für ein Doppelkonzert zusammen.
LIN ist nicht nur eine Solo-Kunstschaffende, LIN ist eine ganze Solo-Band. Die Musik auf der Bühne macht LIN in Echtzeit: Mithilfe von Fußschaltern, Kabeln, Loop-Station und allen anderen gerade benötigten Instrumenten wird eine unvergleichbare Atmosphäre kreiert. Genretechnisch bewegt sich die Musik „irgendwo zwischen Elektro- und Popsphäre“. Die Lieder sind dabei ausgesprochen tanzbar und vor allem eins: politisch. LIN verarbeitet ihren Lebensalltag als queere Person, sowie aktuelle politische Themen in der Kunst. Das wird deutlich in Liedern wie „TPIP (the private is political)“ in dem es um queere Liebe geht. Auch „Jin* Jiyan Azadi“ ist zutiefst politisch, worauf schon der Titel hinweist: übersetzt bedeutet er „Frau*, Leben, Freiheit“. Dieser Slogan wurde weltbekannt im Rahmen der Proteste in Solidarität mit den Frauen im Iran und dem dort andauernden Zustand der Unterdrückung.
Koko Lores ist eine fünfköpfige Band, dessen Sängerin Lateesha Halmen selbst aus Aschaffenburg kommt – ein Heimspiel also! Mit ausdrucksstarker Stimme und einem abwechslungsreichen Sound entführt Koko Lores ihr Publikum in fesselnde Klangwelten. Die Band covert ein breites Repertoire an Liedern und spielt alles von Blues über Folk, bis hin zu Pop oder sogar Punk. Der Kern von Koko Lores Arbeit besteht jedoch aus ihren eigenen deutschen und englischen Songs. Die Mitglieder schreiben sowohl über persönliche Erfahrungen als auch über politische Themen. Auch hier ist genretechnisch alles offen – Hauptsache, es fühlt sich echt an.
Das Doppelkonzert am 7. April im Colos Saal Aschaffenburg verspricht ein Abend voller authentischer Texte und starker Botschaften zu werden. Es ist schön zu sehen, wie die Projekte rund um den feministischen März jenen einen Raum geben, die zu oft überhört werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Musikindustrie sich weiterentwickelt, damit diese bunte Vielfalt das ganze Jahr über bestehen bleibt.
Mehr Infos und alles zum Ticketkauf unter: www.colos-saal.de.