Dschungelkonzert, Mozart am Grün und eine „kleine Lachmusik“
„Aber durch Töne: Freund Mozart“ ist das Motto des Mozartfests 2025
veröffentlicht am 11.05.2025 | Lesezeit: ca. 5 Min. | von Martin Köhl

Das Motto des Mozartfestes 2025 ist „Aber durch Töne: Freund Mozart“, Foto © Archiv, Bibliothek und Sammlung der Gesellschaft der Musikfreunde Wien
Das Würzburger Mozartfest erstreckt sich heuer über zwei Monate und endet dort, wo es immer endet: bei der „Jupiternacht“. Das wird am 22. Juni der Fall sein, und vorher gibt es ein so reichhaltiges und hochwertiges Programm, dass man sich die Augen reibt. Gleich die ersten Auftritte des Ensemble Resonanz (mit Nils Mönkemeyer) am 23. und 24. Mai sind vielversprechend, doch schon am nächsten Tag warten mit dem 2Cities Celloquartett sowie mit dem Münchner Kammerorchester und Julian Prégardien weitere klangvolle Namen.
Mozarttage in der Stadt mit Konzerten verschiedener Ensembles gehören zum Würzburger Mozartfest ebenso wie Serenaden im Veitshöchheimer Hofgarten. Die Prague Philharmonia gastiert mit Bryan Cheng am 27. Mai im Kaisersaal der Residenz, anderntags gibt es eine der beliebten Nachtmusiken im Hofgarten der Würzburger Residenz. Das Maiende ist dicht besetzt mit einem zwiefachen „MozartLabor“, einem Ausflug ins Kino unter dem Motto „Licht“, einer Serenade in Wertheim und dem Gastspiel des HR-Sinfonieorchesters unter der Leitung Ivor Boltons.
Der Juni beginnt mit einem „Don Giovanni“ für Kinder sowie einem „MozartLabor“ im Exerzitienhaus Himmelspforten, dessen Abschlusskonzert am 3. Juni stattfindet. Anderntags kommt der Dirigent Lars Ulrik Mortensen und präsentiert das „Concerto Kopenhagen“ mit der Fagottistin Jane Gower. Der Golf Club Würzburg bittet zu „Mozart am Grün“, tags darauf begleitet das heimische Philharmonische Orchester den begnadeten Klarinettisten Daniel Ottensamer. Am 6. Juni gastiert das Georgische Kammerorchester Ingolstadt im Kaisersaal, einen Tag später heißt es beim „Dschungelkonzert“ mit dem Querflötenquartett Verquer: „Pusten, Prusten, Blubbern, Klappern“.
Abends hat man die Wahl zwischen einer „Nacht der Kammermusik“ oder den „Telemannia“ und am 8. Juni zwischen gleich vier Angeboten, angefangen mit einer Matinee im Fürstensaal der Residenz mit den Künstlern Jakob Ewert, Diego Mallén Mendoza und Hansjörg Ewert, die sich dem Kosmos Schumann/Brahms widmen. Die Alternativen lauten: Kolsimcha – The World Quintet in der Würzburger Hofbräu, „Madame Tschaikowski“ im Central Kino im Bürgerbräu oder „Hell ist die Nacht“ als Wandelkonzert im Mutterhaus der Schwestern des Erlösers.
Ein weiterer Klarinettenvirtuose, Martin Fröst, tritt am 9. Juni mit der Kammerakademie Potsdam auf. Am Folgetag geht es mit der Sopranistin Christiane Karg und dem Aris Quartett ebenfalls sehr prominent zu. Am 11./12. Juni geben die Amsterdam Sinfonietta und das Ostrobothnian Chamber Orchestra ihre Visitenkarten ab. Das Quatuor Tchalik gastiert am 12. Juni mit Werken von Camille Saint-Saëns und Mozart in Himmelspforten. Auch Comedy darf am 13. Juni sein, mit der „kleinen Lachmusik“ im Bürgerspital.
Auf Gut Wöllried findet am 15. Juni ein musikalisch-literarisches Programm unter der Überschrift „Eine rätselvolle Liebe“ statt. Mit dabei als Rezitatorin ist Corinna Harfouch in diesem Programm, in dem es um die Brieffreundschaft zwischen Peter Tschaikowski und seiner Gönnerin Nadeschda von Meck geht. Am selben Abend steht unter dem Motto „Unter Freunden“ das Wirken Giovanni Benedetto Plattis am Würzburger Hof des Fürstbischofs von Schönborn im Fokus. Abermals Nils Mönkemeyer kann man erleben am 17. Juni im Weißen Saal der Residenz, hier mit Alina Ibragimova und William Youn.
Zu den Höhepunkten der Mozartfeste gehören immer die Auftritte der Bamberger Symphoniker, diesmal am 18. und 19. Juni mit dem Pianisten William Youn und dem Bratschisten Mönkemeyer. Die Leitung obliegt jeweils Bernard Labadie. Wer außer auf Originalwerke auch auf Arrangements setzt, sollte sich den Abend mit Louis Philippson nicht entgehen lassen, der am 19. Juni im Generatorenhaus der Bürgerbräu stattfindet. Der 20. Juni lockt mit einer weiteren Nachtmusik in den Hofgarten der Residenz und wird die Fans der Flötenmusik mit dem Gastspiel von Jasmine Choi überraschen.
Auch das Kammerorchester Basel besitzt einen exzellenten Ruf. Es wird am 21. Juni unter der Leitung von Bar Avni eine Haydn-Sinfonie sowie ein Klavierkonzert von Mozart spielen und dafür die Pianistin Alexandra Dovgan an die Tasten bitten. „Mit Mozart in die Nacht“ geht es zeitgleich im Generatorenhaus, wo das Orchester im Treppenhaus auftritt und einen „Inner Journey“ verspricht.
Der letzte Tag beginnt mit dem Auftritt eines Klaviertrios im Fürstensaal der Residenz, das mit den Streichern Aylen Pritchin und Florian Schmidt-Bartha sowie dem Pianisten Severin von Eckardstein prominent besetzt ist und Werke von Mozart, Fauré und Dvorák vorsieht. Und er endet abends mit der Jupiternacht, für die eine Exkursion zur Theaterfabrik Blaue Halle notwendig ist. Dort erwartet das Folkwang Kammerorchester Essen das geneigte Publikum nicht nur mit Mozart-Noten auf dem Pult, sondern auch mit Groove, Swing und Jazz. Ein spritziges Finale!
Mehr Infos zum Mozartfest und zum Programm finden Interessierte unter www.mozartfest.de.