Klassiker

Ein Festival an prestigeträchtigen Orten

Die Musica Bayreuth bespielt heuer wieder die Traumlokalitäten der Stadt

veröffentlicht am 23.04.2025 | Lesezeit: ca. 5 Min. | von Martin Köhl

Am 22. Mai tritt Orgelvirtuosin Mélodie Michel in der Stadtkirche Bayreuth auf

Am 22. Mai tritt Orgelvirtuosin Mélodie Michel in der Stadtkirche Bayreuth auf, Foto © Mélodie Michel

Alljährlich im Frühling füllt die Musica Bayreuth die Konzertorte der Stadt mit ihrem vielfältigen Programm. Bereits am 2. Mai erwartet die Aficionados lateinamerkanischer Musik eine Klassiklounge im Kulturquartier Opernstraße unter der Überschrift „Una noche latina“. Die Traumlokalität par excellence ist natürlich das Markgräfliche Opernhaus mit seinem einmaligen Ambiente. Dort wird am 9. Mai das Pilsener Theaterorchester die Melodramen „Ariadne auf Naxos“ und „Medea“ von G.A. Benda aufführen.

Nur einen Tag später lautet die Devise „Bach - Between Light & Dark“. Marsyas Baroque sind dann zu Gast in der Besetzung Blockföte, Barockvioline und -viola, Viola da Gamba und Cembalo. Neben Triosonaten aus dem „Musikalischen Opfer“ und der „Kunst der Fuge“ warten Überraschungen auf die Zuhörerschaft. „BaRockOper“ gibt es am 25. Mai, ein Musiktheater-Spektakel als Crossover mit dem Barockorchester Lahr. Dabei werden die Grenzen zwischen Barock und Moderner Musik verschmelzen.

Auch die nächsten Termine finden im Opernhaus statt, so am 26. Mai die Aufführung des Oratoriums „Deborah“ von Georg F. Händel und zwei Tage später der Auftritt des „Vienna Berlin Music Club“ oder genauer: die Formation „Philharmonix“ aus Mitgliedern der Berliner und Wiener Philharmoniker. Es folgt ein Arienabend des Starsopranisten Bruno de Sá am 30. Mai, der vom Breslauer Barockorchester begleitet wird und unter dem Motto „Mille affetti“ Werke von Wolfgang A. Mozart, Johann Fr. Reichardt und Luigi Cherubini interpretiert.

Der Monat endet mit einem Geburtstagskonzert zum 200. des Walzerkönigs Johann Strauß, dargeboten von den Thüringer Symphonikern aus Saalfeld-Rudolstadt. Die Besonderheit dieses Konzertes: Es geht im Programm sowohl um Johann Strauss Vater & Sohn als auch um Vater & Sohn (Richard und Siegfried) bei den Wagners. Das letzte Konzert im Markgräflichen Opernhaus ist den Bamberger Symphonikern vorbehalten, die dort am 20. Juni unter der Leitung von Bernard Labadie ein Mozart/Rosetti-Programm anbieten und Nils Mönkemeyer als Bratschensolist mitbringen werden.

Auch an anderen Orten regt sich musikalisch viel, so in der Kulturbühne des Reichshofs, wo am 13. Mai moderierte Schülerkonzerte mit den Thüringer Symphonikern stattfinden. Motto: „Donner, Blitz & Polkatanz“. Das kann ja heiter werden! Oder in der Stadtkirche, wo das A-Capella-Ensemble „Art'n'Voices“ am 15. Mai sein neues Programm „Pieces of Myself“ als eine „Sinfonie der Gefühle“ präsentieren wird. An gleicher Stelle tritt die Orgelvirtuosin Mélodie Michel am 22. Mai auf und spielt eigene Transkriptionen.

Nur zwei Tage später ist die zentrale Kirche Bayreuths auch der richtige Platz für die Aufführung der Messe h-moll von J.S. Bach. Steven Heelein leitet eine Aufführung, die das Barockorchester La Banda mit dem ArtVokal Kammerchor Regensburg und dem Konzertchor der Hochschule für evangelische Kirchenmusik vereint. Ganz prominent wird es in kirchenmusikalischer Hinsicht am 22. Juni, wenn der Thomanerchor aus Leipzig Motetten von Heinrich Schütz und J.S. Bach singt.

Ein besonderer Ort ist Schloss Fantaisie, wo es am 18. Mai „Inspiration Baroque“ mit Sebastian Wittiberg und seinen Freunden zu genießen gibt, und das in der ungewöhnlichen Besetzung Harfe (Anne-Sophie Bertrand), Querflöte (Sebastian Wittiber) und Viola (Dirk Niewöhner). Fast einen Monat später, genauer am 26. Juni, kommt dann der Bayreuther Altmeister Viktor Lukas mit Freunden an denselben charmanten Ort, um einige Werke der Bach-Söhne darzubieten.

Gar nicht musenfreundlich klingt der Name der Panzerhalle Bayreuth, doch der Ort hat es in sich und bietet Platz für die „Classic Comedy“ von Carrington-Brown am 8. Mai. Von den weiteren Lokalitäten der diesjährigen Musica Bayreuth wären noch unbedingt der Jean Paul Artspace zu erwähnen, wo am 14. Juni „Träume und Visionen“ wahr werden sollen, in diesem Falle solche vom Namensgeber, also von Jean Paul. Auch das Michael Wollny Trio muss unbedingt erwähnt werden, das am 30. Juni am selben Ort zum Festival-Finale auftritt.

Ein wichtiger Veranstaltungsort der Musica Bayreuth ist darüber hinaus die Reichshof-Kulturbühne, wo am 26. Juni das Moka Efti Orchestra, die Original Big Band aus „Babylon Berlin“, das Lebensgefühl der 20er Jahre in Erinnerung ruft. Am selben Tag gastiert im Rahmen einer Matinee – ebenfalls im Reichshof Kulturbühne – die Vogtland-Philharmonie und wird Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ als moderiertes Schülerkonzert darbieten.

Mehr Infos zum Programm finden Interessierte unter www.musica-bayreuth.de.

Schlagworte:

Ähnliche Artikel: