1meter20

Kinderkrimi nach Art von „Ocean's Eleven“

Das Mainfranken Theater bringt „Was Wanda will“ zur Uraufführung

veröffentlicht am 02.04.2025 | Lesezeit: ca. 5 Min. | von Elke Walter

Was Wanda will, Ensemble

Was Wanda will, Ensemble, Foto © Nik Schölzel

Mit ihrem Buch „Was Wanda will“, hatte Autorin Lena Hach 2023 einen echten Coup im Bereich Jugendliteratur gelandet. Schnell avancierte der rasante, urkomische und spannende Kinderkrimi ganz nach Art von „Ocean’s Eleven“, zu einem gefragten und viel gelobten Lesestoff. Erst im vergangenen Jahr wurde Hachs Roman auch mit dem GLAUSER-Preis als bester Kinderkrimi 2024 ausgezeichnet. Von einer Buchbesprechung inspiriert, so Pressereferent Dominik Pesamosca, hatte sich das Mainfranken Theater (MFT) Würzburg für das Buch entschieden und sich die Rechte, die Geschichte auf die Bühne zu bringen, beim Verlag gesichert. Die von Verlag und Autorin autorisierte Bühnenfassung zum Buch hat Schauspieler und Regisseur Wolfgang Michalek für das MFT geschrieben. Der gebürtige Wiener wird mit dieser Uraufführung erstmals am Theater in Würzburg inszenieren. Die Premiere findet am 10. April, 10.30 Uhr, auf der Probebühne im Kleinen Haus statt. Als Altersempfehlung gibt das Theater ab 10 Jahre an.

Einbruch mit Hindernissen

Wanda ist die „Neue“ in der Schule und will nur Eines: in die Villa am Stadtpark einbrechen und dort einen ganz bestimmten, gut bewachten Gegenstand stehlen. Allein kriegt sie das aber nicht hin, sie braucht ein Team dazu. Im Kreis ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler findet sie ein paar Spezialisten mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten. So kann Desiree Unterschriften fälschen, der Meister wickelt alle um die Finger, Kai ist super sportlich, Lynn ist handwerklich fit und Schulze kann sich quasi unsichtbar machen. Wanda holt die Fünf zusammen und erklärt ihren Plan. „So genau“, sagt Regisseur Michalek, „weiß allerdings keiner aus der Gang, was Wanda im Einzelnen vorhat und vor allem, wie das gehen soll.“ Sie besitze „elitäre Kenntnisse“, ergänzt Michalek, und wirke immer irgendwie geheimnisvoll. Was im nächsten Moment passieren würde, könne die Gruppe nie wirklich abschätzen. Aber alle fünf passten perfekt zusammen und seien bereit, Wandas Plan zu folgen. Wie gut sie als Team funktionierten, das offenbare sich erst nach und nach, nämlich dann, wenn alles schiefgeht, was nur schiefgehen kann. Wie es letztlich ausgeht, soll hier noch nicht verraten werden.

Die Rolle der Wanda übernimmt Daria Lik, ihre Ganoven-Gang spielen Julia Baukus, Laura Storz, Nils David Bannert, Nils van der Horst sowie Eva-Lina Wenners. Alle gehören zum Ensemble des Mainfranken Theaters. Über Wandas Vater, so der Regisseur, werde nur geredet, ein monströses Bild gezeichnet, während die Haushälterin der Familie per Stimme aus dem Off zu hören sei.

Die Geschichte eins zu eins vom Buch auf die Bühne zu wuchten, das klappt nicht ohne Weiteres. Für seine Theaterfassung hat der Regisseur eine Art „Fahrplan“ entwickelt, der dann auch durch die Handlung führen soll. Zunächst sei es wichtig, die Charaktere und ihre Stärken vorzustellen, zu zeigen, wie Wanda ihre Gang rekrutieren konnte. Danach stehe der Plan, der auf den ersten Blick völlig unmöglich erscheine, im Mittelpunkt. Wanda, die als Mastermind alle Fäden in der Hand zu halten scheint, stellt ihrem Fünferteam ihr Vorhaben vor. Um alles überhaupt erfolgreich umsetzen zu können, so der Regisseur, sei es von großer Bedeutung, die jeweiligen Skills der einzelnen zu trainieren, um noch perfekter agieren zu können. „Der Raub selbst“, sagt Michalek, „ist etwas tricky zu erzählen, aber daran arbeiten wir dann bei den Proben noch.“ Glatt läuft der Einbruch jedoch nicht, soviel ist schon mal klar. Vieles gehe daneben, aber das sei auch Teil des Plans beziehungsweise kalkuliert. Nach einer vergleichbaren Idee sei auch der erfolgreiche Film „Ocean’s Eleven“ gestaltet worden.

Mehr als nur ein Einbruch

„Es geht vordergründig zwar immer um den Einbruch“, findet der Regisseur, „aber in der Grunderzählung geht es um mehr, etwas ganz anderes. Wie eine Gruppe entsteht etwa, wie unterschiedliche Menschen über ein gemeinsames Ziel zusammenfinden können.“ Fünf recht gegensätzliche Typen treffen hier aufeinander, haben durchaus auch Vorbehalte gegeneinander, was die Sache nicht gerade einfacher macht. Im Verlauf der Handlung erfährt man mehr über die einzelnen Figuren, vor allem aber darüber, wie sie zueinander stehen, was zwischen ihnen passiert. Es gehe, so Michalek, um Gruppenbildung, Freundschaft und Zusammenhalt, besonders dann, wenn es schwierig werde und Probleme auftauchten. Das bietet zudem auch Raum für Humor und Situationskomik.

Dem Regisseur geht es dabei auch darum, in die Tiefe zu gehen, einen emotionalen Spannungsbogen aufzubauen. Welche Mittel, etwa Videoelemente, im Einzelnen zum Einsatz kommen könnten, stand zum Zeitpunkt des Gesprächs noch nicht fest. Das, so Michalek, würde sich erst bei der Probenarbeit genauer zeigen. Angelegt ist das Stück auf ungefähr 75 Minuten, ohne Pause.

Weitere Infos zum Stück, Tickets und den weiteren Terminen finden Interessierte unter www.mainfrankentheater.de.

Ähnliche Artikel: