Hier wird der Sommer zum Theater
Die Freilichttheater der Region im Überblick
veröffentlicht am 15.04.2025 | Lesezeit: ca. 53 Min. | von Annika Benthe

Bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall 2025 wird Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ aufgeführt, Foto © Freilichtspiele Schwäbisch Hall, Ufuk Arslan
Wenn der Frühling mit großen Schritten in den Sommer übergeht, vollziehen auch die Theater der Region eine Metamorphose. Für die warme Jahreszeit wagen sich einige Produktionen ans Tageslicht, beziehungsweise in den Schleier der aufziehenden Dämmerung. Theater unter freiem Himmel, mancherorts umgeben von Natur, andernorts mitten in der Stadt: Dem geneigten Publikum bieten sich auch 2025 wieder traumhafte Kulissen.
Die Sommer-Festspielzeit bei den Kreuzgangspielen in Feuchtwangen beginnt bereits am 10. Mai mit der Premiere von „Meisterdetektiv Kalle Blomquist“. Bis zum 17. August stehen dann „Stolz und Vorurteil“, „Sherlock Holmes – ein Skandal“, „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?“, „Julia und Romeo“ und „Rahel“ auf dem Spielplan. Die renommierten Spiele können dieses Mal doppelt feiern: Der Vertrag des altbewährten Intendanten Johannes Kaetzler wurde bis 2028 verlängert! Die Theaterproduktionen im Kreuzgang erfreuen sich großer Beliebtheit: Jahr für Jahr kommen bis zu 50.000 Gäste aus dem gesamten deutschsprachigen Raum nach Feuchtwangen, um sich im historischen Ambiente verzaubern zu lassen.
Ein weiteres Schwergewicht in der Kategorie der Freilichttheater befindet sich in Bamberg. Die Calderón-Spiele in der Alten Hofhaltung direkt neben dem Dom nehmen dieses Mal ein literarisches Meisterwerk in Angriff: F. Scott Fitzgeralds „Der große Gatsby“ wird dort vom 26. Juni bis zum 18. Juli zu sehen sein.
Nachdem die Domstufen-Festspiele in Erfurt im letzten Jahr schon musikalisch unterwegs waren und mit der Inszenierung des Musicals „Anatevka“ überzeugt haben, geht es 2025 an Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“. Fast den kompletten August, vom 08. bis zum 31., belebt die tragische Geschichte von Rodolfo und Mimì die Erfurter Innenstadt.
Doch nicht nur diese Highlights gibt es im kommenden Sommer zu sehen. Wir präsentieren 20 Theater, die beste Unterhaltung der unterschiedlichsten Art bieten.
Sommerfestspiele Dinkelsbühl
Die Sommerfestspiele Dinkelsbühl versprechen auch 2025 ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt. Vom 10. Mai bis zum 29. August verwandelt sich die überdachte Freilichtbühne beim Wehrgang in eine Welt voller Theatermagie, die in diesem Jahr besonders musikalisch angehaucht ist.
Ein Highlight für die ganze Familie ist das Stück „Meister Eder und sein Pumuckl“. Der freche Kobold sorgt für jede Menge Wirbel in der Werkstatt von Meister Eder. Die Premiere findet am 10. Mai um 15 Uhr statt. Eher für Erwachsene ist „Ladies Night“, eine Komödie über arbeitslose Stahlarbeiter, die eine Striptease-Gruppe gründen. Humoristisch zeigt dieses Stück auf, dass Not erfinderisch macht und Zusammenhalt alles ist. Die Premiere ist für den 27. Mai angesetzt. Musikbegeisterte kommen bei den Sommerfestspielen ebenfalls auf ihre Kosten. Mit „Dancing Queen – das große ABBA-Konzert“ werden die unvergesslichen Hits der schwedischen Popgruppe gefeiert. Die Premiere findet am 20. Mai um 19.30 Uhr statt. Bei „Beatles an Bord“ wartet ein Comedycal mit Beatles-Songs in luftiger Höhe. Die Premiere findet am 3. Juni 2025, ebenfalls um 19.30 Uhr statt. Und als wären das nicht genug Musikikonen, haben sich die Sommerfestspiele auch noch „UDO! – Im Bademantel um die Welt“ ausgedacht. Die Musikrevue mit Hits von Udo Jürgens und anderen Musiklegenden feiert am 13. Juli 2025 um 19.30 Uhr ihre Uraufführung.
Weitere Informationen finden Sie unter www.landestheater-dinkelsbuehl.de.
Theatersommer Schloss Kochberg
Im Sommer 2025 öffnet das historische Theater auf Schloss Kochberg seine Pforten für ein vielfältiges Programm aus Musiktheater, Schauspiel und Konzerten. Vom 10. Mai bis zum 28. September kann die Besucherschaft an den Wochenenden in die Welt des 18. Jahrhunderts eintauchen und erleben, wie aktuell die Werke von damals noch heute sind.
Ein besonderes Highlight ist die Oper „Scherz, List und Rache“, die Goethe einst in Anlehnung an die italienische „opera buffa“ entwickelte, um ihr ein deutsches Pendant zu geben. Die Geschichte handelt von einem jungen Paar, das von einem geldgierigen alten Herrn um sein Erbe betrogen wird. Mit List und Tücke gelingt es ihnen jedoch, den Alten auszutricksen und ihr Geld zurückzugewinnen. Die Inszenierung orientiert sich an der Aufführungspraxis des 18. Jahrhunderts und präsentiert das Werk in einer kurzweiligen und unterhaltsamen Fassung.
Neben Goethes Oper erwarten die Besucherinnen und Besucher weitere musikalische und theatralische Höhepunkte: Domenico Cimarosas Opernsatire „Die theatralischen Abentheuer oder der Theaterdirektor in Nöthen“ ist ein humorvoller Blick hinter die Kulissen des Theateralltags im 18. Jahrhundert. Mit großer Leidenschaft präsentiert das Ensemble I Porporini das erste deutsche Melodram: „Ariadne auf Naxos“ von Georg Anton Benda. Dieses Duodrama, eine faszinierende Verbindung von Schauspiel und Instrumentalmusik, entführt das Publikum in eine Welt voller Emotionen. Benda schuf die Musik zu Johann Christian Brandes‘ Libretto, das die tragische Liebesgeschichte zweier Königskinder aus verfeindeten Ländern erzählt. Die Handlung dreht sich um Ariadne, die Tochter des Königs von Kreta, die dem Athener Theseus half, den Minotaurus zu besiegen. Aus Liebe folgte sie ihm auf die Insel Naxos. Doch Theseus verlässt sie, um neue Heldentaten zu vollbringen, und die verzweifelte Ariadne stürzt sich ins Meer.
Das Opern-Pasticcio „Auf der Suche nach der besten Welt“ ist eine musikalische Reise durch die Aufbruchszeit um 1800, die Höhen und Tiefen, Krisen und Umbrüche thematisiert. Inmitten dieser turbulenten Zeiten verwandelte Carl von Stein, der schon als Kind mit Goethe in Kontakt kam, das Rittergut Kochberg in einen Ort der Kunst und Kultur. Das neu entwickelte Musiktheaterstück erzählt die Geschichte von Carl von Stein und seiner Vision. Die Texte basieren auf seinen Erinnerungen und Briefen, wobei Albert Methfessel extra Musik für Carls Liebhabertheater komponierte, in dem das Stück nun aufgeführt wird.
In dem humorvollen Lustspiel „Die Mitschuldigen“, das vom jungen Goethe verfasst wurde, werden die Schwächen der Menschen aufgedeckt. Die Szenerie ist in einem Gasthaus angesiedelt, die Hauptpersonen sind der Wirt, seine Tochter Sophie, ihr Ehemann Söller und ein Gast namens Alcest. Sophie und Alcest hatten früher eine Beziehung. Als Alcests Geld gestohlen wird, verdächtigen sich alle gegenseitig, weil jeder einen Grund hatte, in seinem Zimmer zu sein. Am Ende wird klar, dass alle etwas falsch gemacht haben und sich gegenseitig vergeben müssen. Das Theaterstück auf Schloss Kochberg ebenso inszeniert, wie bei seiner Uraufführung im Jahr 1777, als Goethe selbst die Rolle des Alcest spielte.
Ergänzt wird das Programm durch Konzerte mit Musik um 1800, dargeboten auf historischen Instrumenten. Zu Ostern stimmt das Thüringer Bach Collegium auf den Theatersommer ein, der am 10. Mai offiziell durch ein Konzert der lautten compagney Berlin eröffnet wird. Am 24. Mai erklingen Werke von Walther von Goethe.
Weitere Informationen finden Sie unter www.liebhabertheater.com.
Waldbühne Heldritt
Die Waldbühne Heldritt, ein malerisches Freilichttheater im Herzen von Bad Rodach, präsentiert mit fast 90-jähriger Tradition auch in diesem Jahr ein ansprechendes Programm.
Ab dem 1. Juni entführt die Waldbühne ihre kleinen und großen Zuschauer:innen in die zauberhafte Welt von „Pettersson und Findus“. Das diesjährige Märchen erzählt die Geschichte des eigenwilligen Pettersson und seines quirligen Katers Findus, die gemeinsam auf einem idyllischen Bauernhof leben. Doch das Landleben ist alles andere als ruhig: Der neugierige Nachbar Gustavsson, der laute Hahn Caruso und die verliebte Henne Prillan sorgen für jede Menge Trubel und urkomische Situationen.
Die Inszenierung von Michaela Musenja und Rebekka Gimpel verspricht ein lebendiges Bühnenbild, farbenfrohe Kostüme und mitreißende Tanzeinlagen, die das Publikum in eine Welt voller Fantasie und Spaß entführen. Das Stück basiert auf den beliebten Kinderbüchern von Sven Nordqvist und wurde von Tristan Berger und Jürgen Flügge für die Bühne adaptiert.
Bereits ab dem 24. Mai kann sich die Zuschauerschaft auf eine humorvolle Komödie freuen: „Der eingebildete Kranke“ von Molière. In der Neufassung von Rita-Lucia Schneider wird das Publikum Zeuge von Herrn Johanns leidenschaftlicher Hingabe an seine eingebildeten Krankheiten. Der Hypochonder sieht sich von Ärzten und Apothekern umgeben, die nur sein Bestes wollen – sein Geld. Doch Johann hat einen Plan: Er will sterben, und zwar nach allen Regeln der Kunst. Die Inszenierung von Rita-Lucia Schneider nimmt das moderne Gesundheitssystem ins Visier und zeigt auf humorvolle Weise die menschliche Neigung zur Selbsttäuschung.
Auch in diesem Jahr dürfen sich die Besucher:innen der Waldbühne auf ein hochkarätiges Kabarett-Programm freuen. Der „Heldritter Kabarett-Sommer“ geht 2025 bereits in die neunte Runde und präsentiert namhafte Künstler. Erwin Pelzig, das Alter Ego von Frank-Markus Barwasser, präsentiert am 12. Juni sein neues Kabarettprogramm „Der wunde Punkt“. In einer Zeit, in der Krisen und Veränderungen den Alltag bestimmen, begibt sich Pelzig auf die Suche nach Antworten. Er hinterfragt die menschliche Selbstüberschätzung, die uns immer wieder in Schwierigkeiten bringt, und beleuchtet die tiefsten Ängste der Menschheit, insbesondere die Angst vor dem Tod. Dabei bleibt der Humor nicht auf der Strecke, denn Pelzig ist überzeugt, dass Lachen und Zuversicht die besten Mittel gegen die Widrigkeiten des Lebens sind. An dieses Programm schließt am nächsten Abend direkt Das Eich mit „TUT EICH NED ÅB!“ an. Ende Juni kommt das Doppelpack Michl Müller und Willy Astor: Am 26. Juni Müllers „Limbo of Life“, am 27. Juni Astors „Point of no return“. Kurz vor Schluss erwartet die Waldbühne am 11. Juli noch ein musikalisches Highlight: Rudy Giovannini präsentiert sein neues Programm, eine bunte Mischung aus flotter Musik, Oper, Operette und Schlager. Freuen Sie sich auf einen Abend voller Spannung, Fröhlichkeit und emotionaler Momente.
Weitere Informationen finden Sie unter waldbuehne-heldritt.de.
100 Jahre Freilichtspiele Schwäbisch Hall
Schwäbisch Hall feiert im Festspielsommer 2025 ein bedeutendes Jubiläum: 100 Jahre Freilichtspiele. Zu diesem Anlass erwartet die Besucherschaft ein außergewöhnliches Programm, das sowohl traditionelle als auch innovative Inszenierungen umfasst. Die Freilichtspiele Schwäbisch Hall sind die zweitältesten Freilichtspiele Deutschlands und finden seit 1925 in Schwäbisch Hall auf den Stufen der Freitreppe der Stadtkirche St. Michael statt.
Im Mittelpunkt des Jubiläums steht die berühmteste Liebesgeschichte der Welt: „Romeo und Julia“. Das Publikum kann sich auf drei unterschiedliche Interpretationen des Shakespeare-Klassikers freuen. Zum einen wird Shakespeares Original im Neuen Globe in seiner ursprünglichen Form aufgeführt, zum anderen wird es in Form von „Ronja Räubertochter“ als Kinder- und Familienstück nach Astrid Lindgrens beliebte Geschichte von Freundschaft und Mut im Neuen Globe für ein junges Publikum inszeniert. Die dritte Variante gibt es in Form von „West Side Story“ auf der Großen Treppe zu sehen. Leonard Bernsteins mitreißendes Musical, das die Handlung von „Romeo und Julia“ in das New York der 1950er Jahre verlegt, verspricht ein spektakuläres Erlebnis.
Ein weiteres Highlight ist die Neuinszenierung von Hugo von Hofmannsthals Mysterienspiel „Jedermann“. Dieses Stück hat die Freilichtspiele vor 100 Jahren auf der Großen Treppe vor St. Michael begründet und ist somit eng mit der Geschichte der Festspiele verbunden. Die Aufführung wird durch die Mitwirkung der Trommler- und Bläserformationen des „Großen Siedershofs“ und des Festspielchores zu einem besonderen Ereignis.
Neben den Jubiläumsinszenierungen können sich die Besucherinnen und Besucher auf erfolgreiche Produktionen aus dem vergangenen Jahr als Wiederaufnahmen freuen: „Hairspray“ und „Der Besuch der alten Dame“ werden auf den Stufen inszeniert, „Der eingebildete Kranke“, „All das Schöne“ und „David Bowie Asteroid 342843“ werden im Neuen Globe gezeigt und bieten ein abwechslungsreiches Theatererlebnis. Die gemeinsame Produktion von fünf Festspielorten „Titanic - Schöne Menschen spielen große Gefühle“ wird auf der Parkbühne am Neuen Globe aufgeführt. Die international renommierte Dance Company Flock choreographiert das Tanzstück „FLOCK: Anima“ in der Kirche von St. Michael, bei dem ein großes Haller Ensemble mitwirkt.
Der Festspielsommer 2025 bietet jedoch nicht nur Theateraufführungen. Zum 100-jährigen Jubiläum sind auch Festveranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen und weitere kulturelle Ereignisse geplant.
Weitere Informationen finden Sie unter www.freilichtspiele-hall.de.
Bergwaldtheater Weißenburg
Seit ungefähr 200 Jahren finden im Bereich des heutigen Bergwaldtheaters Freilichtveranstaltungen statt. Das Bergwaldtheater selbst wurde zwar erst 1929 gegründet, aber es steht in der Nähe des ursprünglichen Veranstaltungsortes. Zwischen dem 25. Mai und dem 2. August wird diese Tradition mit einem abwechslungsreichen Programm auch im Jahr 2025 fortgesetzt.
Den Auftakt macht am 25. Mai „Pippi Langstrumpf“. Als Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Efraimstochter Langstrumpf in die Villa Kunterbunt einzieht, stellt sie das Leben von Tommy und Annika gehörig auf den Kopf. Mit einem Koffer voller Goldstücke, einem Pferd und einem Affen ist Pippi nicht nur das stärkste Mädchen der Welt, sondern auch unberechenbar und abenteuerlustig. Die Luna Bühne inszeniert dieses Kinderbuch-Highlight von Astrid Lindgren, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistern wird.
Am 21. Juni folgt mit „Der Brandner Kaspar“ ein bayerischer Klassiker. Die Weißenburger Bühne bringt die Geschichte von der Kultfigur auf die Bühne, die den Tod beim Kartenspiel überlistet und sich so 18 zusätzliche Lebensjahre erschwindelt. Mit über 40 Beteiligten und einer liebevollen Inszenierung verspricht das Stück einen unterhaltsamen Abend für Theaterfans. Es ist ein echter Dauerbrenner auf der Waldbühne: „Der Brandner Kaspar“ wurde erstmals 2001 in Weißenburg aufgeführt und gehört seither fest zum Repertoire.
Das Stadtschreiberprojekt 2025, die Eigenproduktion „Archaeopteryx - Der Stein vergisst nicht“, feiert am 12. Juli Premiere. In dem Stück entdeckt eine Geologin Spuren aktueller Umweltgefahren in einem alten Steinbruch. Durch eine Zeitreise erlebt sie die Jagd nach dem Archaeopteryx, eine Klimakonferenz der Urvögel und die Intrigen eines bayerischen Königs. Zudem wird die Geschichte einer Liebe im Steinbrucharbeitermilieu des 19. Jahrhunderts erzählt. Das Stück zeigt eindrucksvoll, wie die Vergangenheit zum Spiegel der Gegenwart werden kann.
Am 2. August erwartet das Publikum ein musikalisches Highlight: „A Tribute to Barry White“ von Tony Davis und Orchester. Zum 20. Todestag des Soul-Künstlers Barry White präsentiert Tony Davis mit seiner Band dessen größte Hits wie „Let the Music Play“ und „Never Gonna Give You Up“. Am 31. Mai findet zudem das Waldlicht Festival statt, das zuvor als Heimspiel Open Air bekannt war (Lesen Sie hierfür unseren Artikel im Populärbereich).
Mehr Informationen finden Sie unter www.bergwaldtheater.de.
Kreuzgangspiele Feuchtwangen
Im Sommer 2025 erleben die Feuchtwanger Festspiele ihre 77. Saison. Die Kreuzgangspiele, bekannt für ihre hohe Qualität, haben sich einen Namen gemacht, der weit über die Grenzen der Region hinausreicht. Der Spielplan, der am 10. Mai mit der Premiere des Kinderstückes beginnt und am 17. August endet, ist auch in diesem Jahr gespickt mit Stücken, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Wahrheit und Täuschung auseinandersetzen.
Ein Highlight ist die Inszenierung von Jane Austens „Stolz und Vorurteil“. Das Stück erzählt von fünf jungen Frauen auf der Suche nach dem Glück. Dabei werden Fragen aufgeworfen: Ist die Liebe der Schlüssel zu einer glücklichen Ehe? Können starke Gefühle die Wahrnehmung der Realität trüben? Oder ist es ratsam, sich von seinen Emotionen leiten zu lassen? Im Mittelpunkt steht das Paar Elizabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy. Zu Beginn der Handlung scheinen ihre unterschiedlichen Charaktere – sein Stolz, ihre Vorurteile – unüberbrückbare Hindernisse darzustellen. Doch im Laufe der Geschichte nähern sie sich an. Kirsten Schneider verkörpert die Rolle der Elizabeth Bennet, während Michael Grötzsch den stolzen Mr. Darcy spielt. Neben den Hauptfiguren gibt es weitere bemerkenswerte Paare in dem Stück. Jane Bennet, Lizzys ältere Schwester, die für ihre Schönheit und ihren gesunden Menschenverstand bekannt ist, findet ihr Glück in Charles Bingley. Diese Rollen werden von Jaes Gärtner und Niklas Kappler übernommen. Ein weiteres Paar, George Wickham und Lydia Bennet, bekannt für ihre extravagante und ausschweifende Art, wird von Mario Schnitzler und Meike Pintaske verkörpert. Eine Vernunftehe, die auf gegenseitigem Respekt basiert, wird von Joseph Reichelt als William Collins und Juliane Krug als Charlotte Lucas dargestellt. Die Eltern der Bennet-Schwestern, Mr. und Mrs. Bennet, werden von Achim Conrad und Edina Hojas gespielt. Verantwortlich für dieses Stück ist Johannes Kaetzler, seines Zeichens ebenfalls Intendant. Er ist seit August im Amt und somit mittlerweile der am längsten amtierende Intendant in der Geschichte des Freilichttheaters. Sein Vertrag wurde kurz vor dieser Spielzeit bis 2028 verlängert, womit er zu diesem Zeitpunkt auf 20 Jahre voll Theaterzauber in Feuchtwangen kommt.
Auch das zweite Abendstück im Kreuzgang, inszeniert von Lennart Matthiesen, dreht sich um die Suche nach der Wahrheit und die Entlarvung von Täuschungen. Der berühmte Detektiv Sherlock Holmes, bekannt für seine unfehlbare Beobachtungsgabe, gerät in „Sherlock Holmes – ein Skandal“ an seine Grenzen. Er trifft auf Irene Adler, eine intelligente und schöne Opernsängerin, die ihm intellektuell ebenbürtig ist. Dieses Aufeinandertreffen verspricht Spannung und Leidenschaft. Johann Anzenberger spielt Sherlock Holmes, Mario Schnitzler Dr. Watson und Kirsten Schneider die geheimnisvolle Irene Adler.
Für Kinder ab 5 Jahren inszeniert Konstantin Krisch, der 2024 zum ersten Mal ein Kinderstück inszeniert hat, „Kalle Blomquist“. Der junge Detektiv und seine Freunde entlarven einen scheinbar harmlosen Räuber, der sich in der Stadt Lillköping versteckt hält. Die Kinder beweisen Mut und Intelligenz, was zu einem mitreißenden Theatererlebnis für die ganze Familie wird. Kalle Blomquist selbst wird gespielt von Ben Erik Schröter, der im Sommer 2024 als Regenbogenfisch begeisterte. Ein zweites Kinderstück gibt es auf der anderen Bühne der Kreuzgangspiele zu sehen: Die Bühne im Nixel-Garten, seit 2009 ein fester Bestandteil der Festspiele, hat sich zu einem vielseitigen Theaterort entwickelt. „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?“ für Kinder ab 3 Jahren basiert auf dem weltbekannten Kinderbuch über die bedingungslose Liebe innerhalb der Familie, mit dem großen und dem kleinen Hasen. Inszeniert wird das Ganze von zweien, die sonst selbst auf der Bühne stehen: Meike Pintaske und Mario Schnitzler. Zudem sind sie für die Kostüme und das Bühnenbild verantwortlich.
Die Bühnenbilder im Kreuzgang entwirft Werner Brenner, ein seit vielen Spielzeiten bewährter Erschaffer der Bühnenwelten. Der musikalisch Verantwortliche ist Michael Reffi, ein Experte für Ohrwürmer im Kinderstückbereich. Die Verantwortung für die Mitternachtsrevue „Wild Nights“ übernehmen Ulrich Westermann und Bernd Meyer. Dramaturgin für alle Stücke ist Dr. Maria Wüstenhagen.
Ebenfalls von Johannes Kaetzler inszeniert, steht das Stück für Jugendliche ab 13 Jahren „Julia und Romeo“, eine moderne Version von Shakespeares Klassiker aus Julias Perspektive, auf der Bühne im Nixel-Garten. Im Mittelpunkt steht hier die Selbstbestimmung der Frau, weshalb kurzerhand der Titel umgeworfen wurde. Kaetzler schrieb dieses Stück in Zusammenarbeit mit Schauspielstudierenden selbst, ebenso wie die Grundlage für seine Inszenierung von „Stolz und Vorurteil“.
Die zweite Bühne der Kreuzgangspiele, der Nixel-Garten, wurde 2019 zu einem richtigen Theaterort mit einer Innen- und einer Außenbühne umgebaut. Seit dem Sommer 2024 stehen auch hier insgesamt drei Stücke auf dem Programm. Dieses wird in diesem Jahr durch eine anspruchsvolle Produktion für Erwachsene komplettiert: „Rahel“, ein Stück über den Salon der Rahel Varnhagen. Auf der Bühne treffen schillernde historische Persönlichkeiten aufeinander, was viel Unterhaltung verspricht.
Detaillierte Informationen und Termine finden Sie unter www.kreuzgangspiele.de.
Luisenburg Festspiele
Die Luisenburg-Festspiele, eingebettet in die malerische Felsenkulisse des Fichtelgebirges, präsentieren in der Saison vom 3. Juni bis 14. September ein vielfältiges Programm, das Theaterliebhabende jeden Alters begeistern wird. Mit fünf aufwendigen Eigenproduktionen und einem abwechslungsreichen Konzertprogramm versprechen die Festspiele einen unvergesslichen Sommer voller Kunst und Kultur.
Ein besonderes Highlight ist die erstmalige Inszenierung von Michael Endes Meisterwerk „Die unendliche Geschichte“ auf der beeindruckenden Felsenbühne. Das Publikum kann sich auf zwei unterschiedliche Versionen des Stücks freuen: Eine kindgerechte Kurzfassung, die sich ideal für Familien und Schulklassen eignet, und eine längere, tiefgründige Inszenierung für Erwachsene.
„Die unendliche Geschichte“, ein Klassiker der deutschen Fantasieliteratur, erzählt die Geschichte von Bastian Balthasar Bux, der in einem geheimnisvollen Buch das Reich Phantásien entdeckt. Gemeinsam mit dem mutigen Krieger Atréju und dem liebenswerten Glücksdrachen Fuchur begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise, um Phantásien vor dem drohenden Untergang zu retten.
Ein weiteres Glanzstück des Festspielprogramms ist das Symphonic Rock Musical „Seele für Seele – Freischütz DAS MUSICAL“. Basierend auf dem alten deutschen Mythos des Freischütz, wird die Geschichte aus der Perspektive des gefallenen Engels Samiel neu interpretiert.
Das Publikum darf sich zudem auf eine Neuinszenierung des Mantel-und-Degen-Klassikers „Die drei Musketiere“ freuen. In einer Fassung von Susanne Felicitas Wolf, bekannt für ihre erfolgreichen Inszenierungen, wird die Geschichte des jungen d’Artagnan und seiner Freunde Athos, Porthos und Aramis auf eindrucksvolle Weise zum Leben erweckt.
Ein musikalisches Highlight ist die Aufführung des weltberühmten Musicals „West Side Story“. Die zeitlose Liebesgeschichte, inspiriert von Shakespeares „Romeo und Julia“, wird mit Leonard Bernsteins unvergesslicher Musik zu einem mitreißenden Erlebnis.
Mit „Hoppelpoppel oder Jean Pauls Zauberland“ präsentieren die Luisenburg-Festspiele eine Uraufführung des renommierten Autors Franzobel. Das Stück, eine Mischung aus Biografie, Fiktion und Theaterrealität, wirft einen neuen Blick auf das Leben und Werk des Dichters Jean Paul.
Im Rahmen der Reihe „Luisenburg Spezial“ erwartet das Publikum ein abwechslungsreiches Konzertprogramm mit Künstler:innen wie The Sons of Buena Vista, Dreiviertelblut, Beatrice Egli und Annett Louisan. Tribute-Shows zu Ehren von Tina Turner, Whitney Houston und Pink Floyd sowie Auftritte von Gerhard Polt & Well-Brüder und Dieter Fischer mit „Opern auf Bayrisch“ sorgen für beste Unterhaltung. Musik-Fans können sich zudem auf „The Music of Hans Zimmer“, „Rock the Opera“ und Giuseppe Verdis Oper „Nabucco“ freuen. Die Luisenburg-Festspiele bieten somit ein breites Spektrum an Theater- und Musikveranstaltungen, das für jeden Geschmack etwas bereithält.
Weitere Informationen finden Sie unter www.luisenburg-aktuell.de.
Fränkischer Theatersommer
Der diesjährige Fränkische Theatersommer verspricht ein abwechslungsreiches Programm, das für jeden Geschmack etwas bereithält. Mit einer Mischung aus Musicals, Komödien, Dramen und Hommagen lädt das Theaterensemble zu einem unvergesslichen Sommererlebnis.
Ein Highlight der Saison ist das Musical „Wochenend und Sonnenschein“, eine fröhliche Familienkomödie, die mit bekannten Schlagermelodien der 50er und 60er Jahre für Urlaubsstimmung sorgt. Die Geschichte einer vergnüglichen Oldtimer-Cabriolet-Fahrt verwandelt sich in einen spannenden Kriminalfall mit Verfolgungsjagden und romantischen Verwicklungen.
Für Humorvolle bietet der Theatersommer gleich mehrere Komödien: „Mandragora – Liebesgift und Liebeszauber“ von Niccolò Machiavelli, in einer Neubearbeitung des Fränkischen Theatersommers, wirft einen ironischen Blick auf menschliche Schwächen. Die Renaissance-Komödie erzählt die Geschichte des Abenteurers Callimaco, der die schöne Florentinerin Lucrezia erobern möchte. Die begehrenswerte Florentinerin ist jedoch bereits mit dem wohlhabenden und älteren Stadtpolitiker Nicia verheiratet und zeigt kein Interesse an Callimaco. Die Situation scheint festgefahren, bis Marietta, Lucrezias Zofe, und Siro, Callimacos Diener, sich näherkommen. Durch ihre Verbindung werden private Probleme des Herrn Nicia aufgedeckt, was dem gerissenen Siro eine willkommene Gelegenheit bietet. Gemeinsam mit seinem Herrn schmiedet er einen ausgeklügelten Plan, um Lucrezia doch noch für Callimaco zu gewinnen.
Weitere humorvolle Stücke im Programm sind „Früher war mehr Lametta“ – ein Abend mit Loriot, die Mundart-Komödie „Bamberg, du alta Fraa“ von Klaus Karl Kraus sowie „Resi, Tod und Teufel“ von Rainer Dohlus. Letzteres präsentiert die Geschichte von Resi, die in einem kleinen Dorf mit den Herausforderungen der Digitalisierung kämpft. Ein versehentlich gelöschter Datensatz in der Gemeindeverwaltung hat zur Folge, dass Resi offiziell nicht mehr existiert. Ohne gültigen Personalausweis ist sie von der Außenwelt abgeschnitten. Resi, eine digitale Untote, findet sich in einem Dorf wieder, das seine besten Tage hinter sich hat. Selbst ihr Sohn ist keine Hilfe. Aber Resi wäre nicht Resi, wenn sie aufgeben würde. Mit Regenschirm und Handtasche bewaffnet, zieht sie los, um sich gegen den digitalen Sensenmann und den Verfall ihres Dorfes zu wehren.
Der Fränkische Theatersommer bietet ein breites Spektrum an Theaterveranstaltungen, darunter hochwertiges Schauspiel, Musik- und Figurentheater, Solo-Abende, Freilicht-Kammeropern, Kinder- und Jugendtheaterstücke, Kriminalgeschichten und Musicals. Die rund 180 Veranstaltungen finden an idyllischen Orten wie Schlössern, Burgen, Galerien, Museen, Landgasthöfen, Schulen und Marktplätzen statt.
Weitere Informationen finden Sie unter theatersommer.de.
Sommertheater und Open-Air Konzertnacht in Weimar
Das Deutsche Nationaltheater und die Staatskapelle Weimar präsentieren bei ihrem Sommertheater und ihrer Konzertnacht ein abwechslungsreiches Programm unter freiem Himmel. Vor der beeindruckenden Kulisse des e-werks weimar, einer Mischung aus Industriearchitektur und Naturlandschaft, können sich Besucherinnen und Besucher auf zwei Theaterproduktionen freuen. Vom 14. Juni bis 11. Juli 2025 werden im Wechsel Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ und William Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ aufgeführt.
Mozarts Meisterwerk, eine Oper voller Fantasie und Symbolik, wird als mitreißendes Sommerspektakel inszeniert. Die Regisseurin Anna Weber, die bereits mit anderen Stücken am DNT Weimar begeistert hat, verspricht eine moderne und unterhaltsame Interpretation. 1791 in Wien uraufgeführt, ist die deutschsprachige Oper in zwei Aufzügen eines der populärsten und meistgespielten Werke des Genres. Sie erzählt die Geschichte von Prinz Tamino, der von der Königin der Nacht ausgesandt wird, ihre Tochter Pamina aus den Händen des Priesters Sarastro zu befreien. Auf seiner Reise trifft Tamino auf den Vogelfänger Papageno, der sein Begleiter wird. Gemeinsam bestehen sie zahlreiche Prüfungen und lernen dabei, was wahre Freundschaft und Liebe bedeuten.
William Shakespeares turbulente Komödie über Liebe, Verwechslungen und Intrigen wird von Swaantje Lena Kleff in Szene gesetzt. Die Regisseurin, die für ihre frischen und modernen Interpretationen von Klassikern bekannt ist, verspricht eine fulminante Aufführung. „Was ihr wollt“ wurde vermutlich 1601/1602 geschrieben und erschien erstmals 1623 im Druck. Das Stück spielt im fiktiven Illyrien, wo die Protagonistin Viola nach einem Schiffbruch strandet. Um sich zu schützen, verkleidet sie sich als Mann namens Cesario und tritt in den Dienst von Herzog Orsino. Orsino ist in die Gräfin Olivia verliebt, die jedoch Cesario begehrt. Durch diese Verwicklungen entsteht ein humorvolles Chaos, das durch weitere Verwechslungen und Intrigen noch gesteigert wird.
Am 12. Juli 2025 lädt die Staatskapelle Weimar zu einer großen Open-Air-Konzertnacht im stimmungsvoll illuminierten Weimarhallenpark ein. Unter dem Motto „Eine südamerikanische Nacht“ erwartet die Besucher:innen ein musikalisches Feuerwerk aus Samba, Bossa Nova, Reggae, Mambo, Merengue, Salsa, Calypso und Tango.
Weitere Informationen finden Sie unter www.nationaltheater-weimar.de.
Sommerspiele Studiobühne
Die Studiobühne Bayreuth ist bekannt für ihre einzigartigen Spielstätten, die einen besonderen Charme versprühen. Vom 31. Mai bis zum 23. August 2025 werden auf den historischen Bühnen wieder spannende und unterhaltsame Stücke aufgeführt. Das Römische Theater Eremitage, ein barocker Ruinenbau aus dem 18. Jahrhundert, bietet eine malerische Kulisse für Theateraufführungen unter freiem Himmel. Das Steingraeber Hoftheater, ein historisches Palais im Herzen von Bayreuth, besticht durch seine intime Atmosphäre. Und das Felsentheater Sanspareil, ein kleines Rokoko-Theater unter historischen Felsenbögen, versetzt die Zuschauerschaft in eine andere Zeit.
Das Programm der Sommerspiele ist vielfältig und abwechslungsreich. Es reicht von klassischen Theaterstücken über moderne Inszenierungen bis hin zu Märchen für Kinder. Im Römischen Theater Eremitage wird Victor Hugos berühmter Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“ in einer eigens angefertigten Theaterfassung aufgeführt. Die Zuschauer:innen erwartet ein spannendes Spiel von Machtgier, Eifersucht und bedingungsloser Liebe rund um Quasimodo. Der entstellte Glöckner, der in der Kathedrale Notre-Dame lebt, verliebt sich in die schöne Esmeralda, die von vielen Männern begehrt wird. Für Kinder und Märchenfans wird die Eremitage zur Bühne für eine moderne Neufassung des Märchens „Das tapfere Schneiderlein“. Das einstündige Kindertheaterstück erzählt auf humorvolle Weise von Mut, Freundschaft und dem Umgang mit Streit und Ungerechtigkeit.
Im Steingraeber Hoftheater darf sich das Publikum auf eine neue Wagner-Parodie von Uwe Hoppe freuen. „Der Ring – Rebootet“ erzählt Wagners gesamte Tetralogie auf spielerische und humorvolle Weise neu und verspricht einen „vergnüglichen“ Weltuntergang. Im Felsentheater Sanspareil erwartet die Zuschauer die erfrischende Voltaire-Komödie „Kapitän Cap Verde“. Im Garten von Jean Pauls ehemaligem Wohnhaus wird in seinem Jubiläumsjahr das Theaterstück „Der Legationsrat – Jean Paul und die Rollwenzelin“ aufgeführt, welches dem bekannten Dichter ein Denkmal setzt.
Mehr Informationen finden Sie unter www.studiobuehne-bayreuth.de.
Cadolzburger Burgfestspiele
Die Cadolzburger Burgfestspiele versprechen mit der Neuauflage des beliebten Musicals „Mademoiselle Marie“ kulturellen Hochgenuss. Vom 25. Juni bis zum 26. Juli 2025 wird das Publikum in eine bewegende Geschichte rund um Liebe, Zugehörigkeit und Pflicht entführt, die vor dem Hintergrund der Nachkriegszeit spielt.
Acht Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Thematik des Musicals aktueller denn je. Die Geschichte von Marie, einer selbstbewussten Bäuerin, die in den 1950er Jahren zwischen familiären Pflichten, persönlicher Sehnsucht und den Schatten der Vergangenheit navigiert, berührt die Herzen der Menschen. Marie, die auf die Rückkehr ihres Mannes Hans aus russischer Kriegsgefangenschaft wartet, findet Unterstützung bei Francois, einem ehemaligen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter. Er ermöglicht ihr ein Studium in Heidelberg und im Verlauf des Musicals entwickelt sich zwischen den beiden eine Verbindung. Doch schon bald entstehen Probleme: Als Francois sie mit zu sich nach Hause, einem Dorf in der Nähe von Oradour-sur-Glane, nimmt, stößt die Deutsche auf Ablehnung. Das französische Dorf Oradour-sur-Glane ist ein Symbol für die Verbrechen, die im Zweiten Weltkrieg von den Nazis begangen wurden. 1944 wurde es von der SS zerstört, und 642 Einwohner wurden getötet. Die geschichtlichen Bezüge des Musicals zeigen sich auch im Hinblick auf Maries Beziehung zu ihrem Mann. 1955 wurden die letzten deutschen Kriegsgefangenen aus Russland zurückgeschickt. Als deshalb auch noch Hans zurückkehrt, steht Marie vor einer schweren Entscheidung.
„Mademoiselle Marie 2.0“ ist mehr als nur ein Unterhaltungsstück. Es ist eine Auseinandersetzung mit den Themen Krieg, Versöhnung und persönlicher Freiheit. Die Inszenierung unter der Leitung von Jan Burdinski und der Feder von Autor Fritz Stiegler, verspricht eine emotionale Reise durch eine Zeit des Umbruchs. Die Musik von Matthias Lange, mit Anklängen an die 50er Jahre, und die weiterentwickelte Choreografie von Kathleen Bengs tragen zur Atmosphäre bei. Mit über 80 Darstellern verspricht die Freilichtinszenierung ein beeindruckendes Erlebnis zu werden. Die Cadolzburger Burgfestspiele bieten nicht nur hochkarätiges Theater, sondern auch ein Gemeinschaftserlebnis, das Menschen jeden Alters anspricht.
Das Musical feierte erstmals 2015 bei den Cadolzburger Burgfestspielen Premiere und wurde mit großem Erfolg aufgeführt. Diese Inszenierung führte 2017 zu einer Adaptierung des Musicals als Film. Ein besonderes Element des Films ist die dokumentarische Rahmenhandlung mit Robert Hébras, einem Überlebenden des SS-Massakers von Oradour-sur-Glane. Trotz seines persönlichen Leids setzt sich Hébras für Versöhnung und Vergebung ein. „Mademoiselle Marie“ ist somit ein Appell für Frieden und Verständigung in Europa, der in Zeiten zunehmender Fremdenfeindlichkeit und Bedrohungen für das europäische Zusammenleben besonders relevant ist.
Weitere Informationen finden Sie unter www.cadolzburger-burgfestpiele.de.
Freilichtbühne Maßbach
Am Samstag, dem 31. Mai 2025, beginnt die Freilichtsaison im Theater Schloss Maßbach mit der Premiere von „Der erste letzte Tag“. Das Schloss, idyllisch am Hang des Schalksberges gelegen, bietet mit seiner Gartenfront und der umwachsenen Pergola eine malerische Kulisse für die temporeichen und unterhaltsamen Aufführungen von Juni bis Mitte September.
Bei der Komödie „Der erste letzte Tag“ handelt es sich absurderweise um ein Stück von Sebastian Fitzek. Ganz und gar nicht in Thriller-Manier begeben sich in der für die Bühne bearbeiteten Version von Lajos Wenzel zwei ungleiche Charaktere auf einen turbulenten Roadtrip von München nach Berlin. Livius Reimer möchte seine Ehe retten, doch sein Flug wird gestrichen, und er muss sich einen Mietwagen mit der exzentrischen Lea von Armin teilen. Was als ungewöhnliches Gedankenexperiment beginnt, entwickelt sich zu einer abenteuerlichen Reise, die Livius’ Leben völlig auf den Kopf stellt. Die Komödie zeigt auf humorvolle Weise die Kraft der Freundschaft, der Liebe und der Möglichkeit, jeden Tag als einen Neuanfang zu betrachten, auf.
Basierend auf dem Erfolgsroman „La Delicatesse“ von David Foenkinos erzählt die romantische Komödie „Nathalie küsst“ von der gleichnamigen Hauptfigur. Nathalie ist jung, schön und erfolgreich. Sie hat gerade ihre große Liebe geheiratet und einen vielversprechenden Job begonnen. Ihr Leben scheint perfekt. Doch das Schicksal schlägt grausam zu: Ihr Mann stirbt bei einem Unfall. Nathalie ist am Boden zerstört. Sie zieht sich zurück, vergräbt sich in ihre Arbeit und will von Männern nichts mehr wissen. Drei Jahre später küsst sie plötzlich ihren unscheinbaren Kollegen Markus. Es ist ein impulsiver Kuss, ohne ersichtlichen Grund, doch er führt zu einer ungewöhnlichen Beziehung, die sich allen gesellschaftlichen Konventionen widersetzt.
In dem Theaterstück „Volle Nuss voraus“ begeben sich die jungen Zuschauenden auf ein spannendes Abenteuer mit dem neugierigen Eichhörnchenkind Nellie Nuss. Sie möchte unbedingt bei der jährlichen Nusssuche mitmachen, um die beste Haselnusscreme des Waldes zuzubereiten. Ihre Eltern sind jedoch besorgt und halten den Wald für zu gefährlich. Heimlich macht sich Nellie dennoch auf den Weg und erlebt dabei viele spannende Abenteuer. Sie trifft auf andere Waldbewohner, schließt Freundschaften und lernt, wie wichtig Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft sind. Das Stück vermittelt auf spielerische Weise Werte wie Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft. Die Uraufführung auf der Freilichtbühne basiert auf dem Kinderbuch von Thomas Klischke.
In der Komödie „Falscher Tag, falsche Tür“ gerät Sylvias ausgeklügelter Plan, drei Verehrer an verschiedenen Wochentagen zu treffen, völlig aus den Fugen. Als alle drei Männer gleichzeitig in ihrem Appartement auftauchen, beginnt ein rasantes Verwirrspiel aus Lügen und Verwechslungen. Mit Hilfe ihrer Freundin Jemma versucht Sylvia, die Situation zu retten und die Männer voneinander fernzuhalten. Die Komödie ist ein Feuerwerk an Situationskomik und temporeichen Dialogen, das die Lachmuskeln strapaziert. Das Publikum erwartet ein humorvolles und temporeiches Stück, in dem zwei Frauen virtuos mit drei Männern jonglieren.
Am Sonntag, dem 07. September 2025 um 19 Uhr, findet zum Abschluss der Freilichtsaison ein besonderes Konzert statt: Das BlueTrainOrchestra aus Bamberg präsentiert sein neues Programm mit lateinamerikanischer Musik. Die Bigband, bekannt für ihre mitreißenden Jazz- und Swing-Interpretationen, taucht in die Welt von Samba, Rumba, Salsa und Tango ein.
Weitere Informationen finden Sie unter www.theater-massbach.de.
Toppler Theater Rothenburg
Neben zwei Eigenproduktionen erwartet die Besucherschaft beim Toppler Theater Rothenburg in diesem Sommer eine Reihe hochkarätiger Gastspiele. Vom 25. Juni bis zum 31. August wird der Wehrgang der ehemaligen Reichsstadt zur Freiluftbühne für Theaterstücke, Lesungen, Musik und Kabarett.
In der sozialkritischen Farce „Bezahlt wird nicht“, von Dario Fo und Franca Rame, eskaliert die Wut über steigende Lebensmittelpreise. Antonia und ihre Freundin Margherita plündern einen Supermarkt und versuchen, die Beute vor ihren ahnungslosen Ehemännern zu verstecken. Als die Polizei mit Hausdurchsuchungen beginnt, entsteht ein turbulentes Verwirrspiel. Das Stück ist eine hochkomische Mischung aus politischer Satire und Stegreifkomödie, die die Aktualität von Themen wie Wirtschaftskrisen und Konsumverhalten aufzeigt. Die Premiere findet am 25. Juni um 20 Uhr statt.
Stephen Temperleys musikalische Komödie „Souvenir“ feiert am 30. Juli um 20 Uhr Premiere und erzählt die Geschichte von Florence Foster Jenkins, der exzentrischen Dame, die in den 1940er Jahren mit ihren schrägen Gesangseinlagen Kultstatus erlangte. Trotz mangelnden Talents und schiefer Töne trat sie mit Leidenschaft vor einem begeisterten New Yorker Publikum auf. Die Aufführung zeigt das Leben der Frau, die trotz ihres mangelnden Talents die Carnegie Hall füllte.
Der Schauspieler Klaus Pohl liest aus seinem Roman „Sein oder Nichtsein“, einem Psychothriller, der von den turbulenten Ereignissen einer Hamlet-Inszenierung unter der Regie von Peter Zadek erzählt. Pohl war damals selbst dabei und verfasste aus seinen Aufzeichnungen den Roman, aus dem er in seiner Heimatstadt Rothenburg liest. Die Aufführung sollte Zadeks Meisterstück werden. Ein Ensemble, rekrutiert aus den namhaftesten Schauspielerinnen und Schauspielern der Zeit, sorgt dafür, dass die ersten Monate der Produktion bereits vor Probenbeginn ausverkauft waren. In der Hauptrolle sollte Angela Winkler Zadek den künstlerischen und finanziellen Erfolg garantieren. Ulrich Wildgruber, der leidenschaftliche, aufregende Hamlet aus der ursprünglichen Inszenierung Zadeks, war nun Polonius, der überforderte, lächerliche Kanzler am dänischen Hof. Die Dramatik und Spannung ist bei den beiden Lesungsabenden vorprogrammiert.
Atischeh Braun und Ulrike Koch (Klavier) präsentieren mit „Alles hat kein Ende“ einen Abend, der Georg Kreisler und sein Schaffen würdigt. Seine Werke sind geprägt von schwarzem Humor und einer unnachgiebigen Kritik an den Missständen seiner Zeit. Braun und Koch interpretieren seine bekanntesten Lieder und Texte, aber auch weniger bekannte Werke, und lassen so den Künstler, der 2011 verstarb, wieder lebendig werden.
Michael Großschädl, ein Mitglied des Toppler Theaters, präsentiert im Sommer 2025 sein drittes Musikkabarett „Ich hätt gern Flügel“. Mit Charme und Virtuosität erkundet er die Absurditäten des Lebens. Er erzählt von Träumen, Stolpern und dem Wunsch, das große Ganze zu erfassen. Dabei fragt er sich, warum die Welt von oben oft besser aussieht und ob Beethoven und Mozart wirklich ein Duo waren. Er hinterfragt, wie man als Influencer viral geht und warum man kein Naschenweng-Double sein sollte.
Weitere Informationen finden Sie unter www.toppler-theater.de.
Sommeroperette Heldritt
Im Sommer 2025 steht die Waldbühne Heldritt ganz im Zeichen von Johann Strauss (Sohn). Anlässlich des 200. Geburtstags des Wahl-Coburgers präsentiert die Sommeroperette Heldritt vom 7. bis 17. August 2025 die komische Operette „Wiener Blut“ in einer neuen Inszenierung von Dr. Heike Quissek.
„Wiener Blut“ ist ein Fest für alle Fans beschwingter Melodien. Bei insgesamt 10 Vorstellungen schwingt sich das Ensemble zu musikalischen Höhen auf. Ohrwürmer wie „In Hietzing gibt’s a Ramassuri“, „Grüß di Gott, du liebes Nesterl“ und der titelgebende Walzer „Wiener Blut“ verleihen dem Werk seinen unverwechselbaren Charme.
Die Operette handelt von den Liebeswirren des Grafen Balduin Zedlau, der mit der Gräfin Gabriele verheiratet ist, aber auch eine Affäre mit der Tänzerin Franziska Cagliari hat. Für diese hat er ein Liebesnest in seiner Landvilla bei Wien eingerichtet. Als seine Frau überraschend zurückkehrt, muss er seine Geliebte verstecken. Auf einem Fest treffen alle aufeinander. Der Graf Zedlau versucht, seine beiden Frauen voneinander fernzuhalten, was zu einigen Verwicklungen führt. Die Situation eskaliert, als alle Beteiligten in einem Heurigenlokal aufeinandertreffen.
Interessanterweise stammt die Operette nicht direkt vom Walzerkönig selbst, sondern wurde von Kapellmeister Adolf Müller jun. als Pasticcio zusammengestellt, ergänzt durch ein Libretto von Victor Léon und Leo Stein. Die Uraufführung im Jahr 1899 erlebte Strauss nicht mehr. Erst eine spätere Neufassung im Theater an der Wien verhalf der Operette zum Durchbruch.
Neben der Aufführung von „Wiener Blut“ erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Bereits im Juli beginnen die Proben, und es wird Auftritte bei den Kurkonzerten in Bad Rodach geben. Zudem findet am 17. August ein Kammerkonzert statt und für den 25. Juli ist ein Galakonzert geplant.
Weitere Informationen finden Sie unter www.sommeroperette-heldritt.de.
Klosterhofspiele Langenzenn
Die Klosterhofspiele Langenzenn zeigen im Juni und Juli zwei Stücke in historischer Umgebung. Mit der Premiere von William Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ am 21. Juni 2025 unter der Regie von Stefan Rieger erwartet die Zuschauerschaft ein turbulentes Verwirrspiel um Liebe, Intrigen und Verwechslungen.
Am 06. Juli feiert „Kleiner König Kalle Wirsch“ Premiere, ein Kinderstück nach dem Buch von Tilde Michels. In dieser Inszenierung von Sonja Soydan muss sich der kleine König gegen den fiesen Zoppo Trump behaupten, der ihm den Thron streitig machen will. Mit Hilfe der Menschenkinder Jenny und Maxi erlebt Kalle spannende Abenteuer im Erdinneren.
Weitere Informationen finden Sie unter www.klosterhofspiele.de.
Calderón-Spiele Bamberg
Die Calderon-Spiele in Bamberg präsentieren im Sommer 2025 ein Theatererlebnis der Extraklasse. Vom 26. Juni bis zum 18. Juli ist das Meisterwerk von F. Scott Fitzgerald, der 1925 erschienene Roman „Der große Gatsby“ in einer Bühnenadaption zu sehen. Angesiedelt in den „Roaring Twenties“, der Zeit zwischen Kriegsende und Börsencrash, fokussiert sich die Geschichte auf die Darstellung von Figuren, die sich in einer Welt der Oberflächlichkeit verloren fühlen. Besonders Gatsby, dessen Streben nach Zuneigung und Anerkennung in Verzweiflung mündet, steht im Mittelpunkt.
Das Stück entführt das Publikum in die Welt des Jay Gatsby, eines mysteriösen Millionärs, der in den 1920er Jahren ausschweifende Partys feiert, um die Liebe seiner Jugend zurückzugewinnen. Doch hinter der Fassade des verschwenderischen Lebensstils verbirgt sich eine tiefe Sehnsucht. Gatsby ist besessen von Daisy Buchanan, einer Frau aus seiner Vergangenheit, die inzwischen mit dem reichen und arroganten Tom Buchanan verheiratet ist. Durch seinen Nachbarn Nick Carraway, der als Erzähler fungiert, erhalten wir Einblicke in Gatsbys geheimnisvolle Welt und seine unerschütterliche Hoffnung, Daisy zurückzugewinnen. Nick ist in die geschäftige Stadt New York gezogen, um im Finanzsektor zu arbeiten, findet sich aber plötzlich in einer Welt des Reichtums und der Intrigen wieder. Seine Cousine, Daisy, führt ein Leben voller Partys und Vergnügungen. Der junge Mann, der in bescheidenen Verhältnissen lebt, wird in die extravaganten Feiern seines geheimnisvollen Nachbarn Gatsby hineingezogen.
Die Calderon-Spiele sind bekannt für ihre hochwertigen Inszenierungen, die klassische Werke in neuem Licht präsentieren, wobei die historische Kulisse des Innenhofs die perfekte Bühne für ein ansprechendes Bühnenbild ganz im Sinne der glamourösen Atmosphäre der 1920er Jahre darstellt. Opulente Kostüme, mitreißende Musik und ein talentiertes Ensemble entführen das Publikum in eine Zeit des Überflusses und der Illusionen, was einen reizvollen Kontrast zu der mittelalterlichen Umgebung bildet, die einst Bischofssitz war und nun das Historische Museum beherbergt.
„Der große Gatsby“ ist mehr als nur eine Liebesgeschichte. Das Stück thematisiert den amerikanischen Traum, den unbedingten Glauben an die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs und die bittere Erkenntnis, dass Geld allein nicht glücklich macht. Gatsby verkörpert den Traum vom Erfolg, doch seine Obsession mit Daisy führt ihn in eine Spirale der Selbsttäuschung. Das Stück wirft Fragen nach der Natur der Liebe, der Vergänglichkeit des Glücks und den Konsequenzen des Materialismus auf. Jay Gatsby selbst ist eine faszinierende Figur, die zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwankt. Seine romantische Vorstellung von Daisy und seine Weigerung, die Realität zu akzeptieren, machen ihn zu einem tragischen Helden. Daisy dagegen schillert, ist aber auch zwischen ihrer Liebe zu Gatsby und ihrer Bequemlichkeit in der Ehe mit Tom gefangen. Nick Carraway, der sensible Beobachter, dient als moralischer Kompass und reflektiert die Widersprüche der Gesellschaft. Tom Buchanan hingegen verkörpert den arroganten Reichtum und die moralische Verkommenheit der „Roaring Twenties“. Diese Stimmung wird sich auf der Bühne der Calderòn-Spiele entladen und für einiges an Emotionen sorgen.
Das kreative Team hinter „Der große Gatsby“ deutet auf eine Inszenierung hin, die alle Sinne anspricht. Janis Knorr, der sowohl für die Regie als auch für die Textfassung verantwortlich ist, bringt seine eigene Vision des Klassikers auf die Bühne. Ariella Karatolou entwirft das Bühnenbild und die Kostüme, die die glamouröse Atmosphäre der 1920er Jahre widerspiegeln. Thorsten Drücker zeichnet verantwortlich für die Musik, wohingegen Armin Breidenbach als Dramaturg dafür sorgt, dass die Inszenierung dem Original treu bleibt und gleichzeitig eine zeitgemäße Interpretation bietet.
Das Werk von F. Scott Fitzgerald wurde mehrfach für die Leinwand adaptiert, wobei die Verfilmung von 2013 mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle die jüngste Umsetzung darstellt. Seit kurzem gibt es am New Yorker Broadway und seit April auch am Londoner West End eine Musical-Adaption des Klassikers. Bamberg reiht sich somit in ein von Gatsby-gespicktes Jahr ein.
Weitere Informationen finden Sie unter www.theater.bamberg.de.
Domstufen-Festspiele Erfurt
Die Domstufen-Festspiele in Erfurt sind ein jährliches Highlight für Kulturbegeisterte. Im Jahr 2025 erwartet die Besucherinnen und Besucher ein ganz besonderes Ereignis: Nach dem Musical „Anatevka“ im letzten Jahr geht es dieses Mal an Giacomo Puccinis Meisterwerk „La Bohème“. Die Oper wird vor der beeindruckenden Kulisse des Erfurter Doms und der Severikirche aufgeführt. Aber auch das junge und jung gebliebene Publikum darf sich auf eine besondere Darbietung freuen: „DOMINO – DomStufen-Festspiele für die Kleinen“ zeigen „Das kleine Gespenst“.
„La Bohème“ entführt uns in das Paris des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt in das Quartier Latin, wo eine Gruppe junger Künstler in einer kalten Dachwohnung lebt. Der Dichter Rodolfo, der Maler Marcello, der Philosoph Colline und der Musiker Schaunard führen ein Leben, das von Armut, aber auch von unbändiger Lebensfreude und künstlerischem Idealismus geprägt ist. Sie teilen ihre wenigen Habseligkeiten und träumen von Ruhm und Erfolg. An einem kalten Weihnachtsabend klopft es an Rodolfos Tür. Es ist Mimì, eine junge Stickerin, die in der Nachbarwohnung wohnt. Sie hat ihre Kerze verloren und bittet Rodolfo um Feuer. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Auch Marcello findet mit seiner ehemaligen Geliebten Musetta wieder zusammen, einer koketten Frau, die das Leben in vollen Zügen genießt. Bald wendet sich ihr Schicksal jedoch, denn Mimì ist schwer krank, ihre Lungen sind von einer unheilbaren Krankheit befallen. Auch die Beziehung zwischen Marcello und Musetta ist von Konflikten geprägt. „La Bohème“ ist eine Geschichte über Liebe, Freundschaft, Armut und Tod.
Der amerikanische Regisseur und Bühnenbildner Matthew Ferraro hat in Erfurt bereits mit seinen Inszenierungen von Puccinis „Madame Butterfly“ und dem Musical „Sweeney Todd“ das Publikum begeistert. Auch mit „La Bohème“ verspricht er ein unvergessliches Erlebnis. Puccinis Musik ist voller Emotionen und geht unter die Haut. Intime Szenen wechseln sich mit großen Chortableaus ab. „La Bohème“ ist eine der meistgespielten Opern der Welt und bietet jeder Sängerin und jedem Sänger Traumpartien. Das Publikum kann sich auf einen Abend voller Musik und Emotionen freuen. Die Oper feiert am 8. August Premiere und wird bis zum 31. desselben Monats zu sehen sein. Die Vorstellungen starten jeweils um 20.30 Uhr. „La Bohème“ wird in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln aufgeführt. So können auch Menschen, die kein Italienisch sprechen, die Handlung problemlos verfolgen. Die Oper ist für Zuschauer:innen ab 14 Jahren geeignet.
Hinter der Aufführung von „La Bohème“ bei den Domstufen-Festspielen 2025 steht, neben Matthew Ferraro, ein Team von erfahrenen und talentierten Künstlern. Die musikalische Leitung übernimmt Clemens Fieguth, der mit seiner Expertise dafür sorgt, dass Puccinis Musik in voller Pracht erklingt. Die Kostüme stammen von Mila van Daag, während Amy Share-Kissiov mit ihrer Choreografie für mitreißende Szenen sorgt. Die dramaturgische Begleitung übernimmt Dr. Arne Langer.
Für die jüngste Besucherschaft geht es mit der Familienoper, „Das kleine Gespenst“, am 16. August los. Bis zum 29. August erzählt diese Aufführung die Geschichte eines ungewöhnlichen Wesens, das sich nach dem Leben bei Tageslicht sehnt. Als sein Wunsch in Erfüllung geht, muss es feststellen, dass das Leben bei Tag ganz anders ist als erwartet. Mit Hilfe eines mutigen Mädchens und eines weisen Freundes findet es heraus, wie es zu seinem alten Leben zurückkehren kann.
Die Musik von Peter Leipold entführt das Publikum in eine zauberhafte Welt voller Abenteuer und Freundschaft. Eingängige Melodien und lebhafte Kinderchor-Szenen machen diese Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie. Die Oper basiert auf der gleichnamigen Geschichte von Otfried Preußler und wurde eigens für die Domstufen-Festspiele in Auftrag gegeben. Das dazugehörige Libretto stammt von Friederike Karig.
Weitere Informationen rund um die Domstufen-Festspiele finden Sie unter www.domstufenfestspiele.de.
Sommertheater Naturbühne Trebgast
Das Programm der Naturbühne Trebgast umfasst eine bunte Auswahl an Eigenproduktionen, die von Klassikern bis zu modernen Stücken reichen. Zwischen dem 16. Mai und bis zum 30. August gibt es insgesamt sieben Theaterstücke zu sehen. Wild geht es bei „Die Ballade vom fliegenden Holländer“ zu. Dieses „Piratical“ verspricht eine heitere Komödie mit gespenstisch schönen Liedern. Vier Frauen, die von ihrem Kreuzfahrtschiff zurückgelassen wurden, finden Zuflucht auf einem mysteriösen Segelschiff, dessen verfluchte Mannschaft für sie unsichtbar ist. Eine Live-Band begleitet die Aufführung mit Songs von Die Toten Hosen, Tom Waits, Ulrich Tukur, Udo Jürgens und anderen. William Shakespeares weltberühmtes Drama „Hamlet“ wird auf der Naturbühne Trebgast zum Leben erweckt. Prinz Hamlet, hin- und hergerissen zwischen Rache und Verzweiflung, verfällt dem Wahnsinn, der durch die Intrigen am Hof immer mehr zur Realität wird.
Das atmosphärische Jugendstück „Krabat“ erzählt die Geschichte des gleichnamigen Jungen, der in die düstere Welt der schwarzen Mühle gerät und dort schwarze Magie erlernt. Doch ein dunkles Geheimnis liegt über der Mühle, und Krabat muss sich den Gefahren des Bösen stellen. Diese Produktion wird von der Jugendgruppe der Naturbühne aufgeführt. „Der gestiefelte Kater“ bringt Kindern die Geschichte von Lotte und ihrem Kater, der mit List und Mut ihr Glück schmiedet näher. Die Komödie „Ladies Night“ handelt von Arbeitslosen Männern, die als Strippertruppe versuchen Geld zu verdienen. Das andere Kinderstück, „Die kleine Meerjungfrau“, ist ein Märchen über Freundschaft und Liebe, wohingegen es in „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“ daran geht, den Tod zu überlisten. Neben den Eigenproduktionen erwartet die Besucherschaft eine Reihe von Gastspielen mit musikalischen und humoristischen Einlagen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.dienaturbuehne.de.
Scherenburgfestspiele Gemünden
Die Scherenburgfestspiele in Gemünden feiern ihr 35-jähriges Bestehen mit einem abwechslungsreichen Programm. Freuen Sie sich auf drei Eigenproduktionen: ein Familien- und Kinderstück, eine Komödie und eine Abenteuerkomödie, die vom 5. Juli bis zum 16. August für mächtig Furore sorgen werden.
Das Märchen „Aladin und die Wunderlampe“ aus 1001 Nacht erzählt die Geschichte von Aladin, dem Sohn eines armen Schneiders. Ein böser Magier will Aladins reines Herz ausnutzen, um eine Wunderlampe und ihren mächtigen Geist zu erlangen.
In der Komödie „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ entführt der Taxifahrer Samuel Leibowitz den Papst, um der Welt einen Tag Frieden zu schenken. Damit fordert er nicht nur die Mächtigen der Welt heraus, sondern auch seine eigene Familie. Es entwickelt sich ein turbulentes Zusammenspiel, bei dem es um nichts weniger geht, als den Hass und die Kriege auf der Welt für einen Tag zum Schweigen zu bringen.
„In 80 Tagen um die Welt“ ist eine Bühnenadaption des Abenteuerromans von Jules Verne und dreht sich um den exzentrischen Gentleman Phileas Fogg, der eine gewagte Wette eingeht. Er behauptet, in 80 Tagen einmal die Welt umrunden zu können. Auf seiner Reise muss er zahlreiche Herausforderungen meistern und unerwartete Begegnungen überstehen.
Zusätzlich zu den Eigenproduktionen haben die Festspiele ein vielfältiges Angebot an Gastspielen mit Comedy, Musik und Akrobatik auf die Beine gestellt. Unter dem Motto „von Gemünden um die ganze Welt“ wird das Publikum auf eine Reise rund um den Globus mitgenommen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.scherenburgfestspiele.de/index.html.
Wallenstein Festspiele Altendorf
Die Wallenstein Festspiele in Altdorf, die vom 27. Juni bis zum 27. Juli 2025 stattfinden, bieten zwei Blickwinkel auf das Leben des einflussreichen Akteurs des 30-jährigen Kriegs, plus jede Menge Rahmenprogramm.
Das Volksstück „Wallenstein in Altdorf“ von Franz Dittmar entführt die Zuschauer:innen in die turbulente Studentenzeit Wallensteins. Unter der Regie von Oliver Karbus wird die Geschichte des jungen Wallenstein lebendig, der sich mit allen anlegt, Regeln missachtet und sich in die falsche Frau verliebt.
Als er seinen Diener misshandelt, landet er im Karzer. Doch ein Brief seines Oheims bewirkt eine Läuterung. Wallenstein verlässt die Universität und tritt ins kaiserliche Heer ein. 30 Jahre später kehrt er als Feldherr zurück und droht, die Stadt zu plündern. Seine Jugendliebe stellt sich ihm entgegen, um die Stadt zu retten.
Das Stück wird am Originalschauplatz im Hof der ehemaligen Universität aufgeführt und bietet mit seinen Massenszenen und witzigen Nebenrollen beste Unterhaltung für die ganze Familie. Regisseur Oliver Karbus rückt das Stück in ein neues Licht. Es werden zahlreiche Rollen neu besetzt, auch die des Wallenstein.
Auch 2025 wird Friedrich Schillers Wallenstein-Trilogie unter der Regie von Alexander Etzel-Ragusa aufgeführt. Die Altdorfer Amateure bringen den Klassiker in einer beeindruckenden Inszenierung auf die Bühne.
Regisseur Alexander Etzel-Ragusa wird das Publikum mit neuen Ideen überraschen. Die Wallenstein-Trilogie, komprimiert auf zweieinhalb Stunden, wird vor der Kulisse des alten Universitätshofes aufgeführt. Der Untergang des Hauses Wallenstein im malerisch beleuchteten Arkadenhof ist ein beeindruckendes Erlebnis. Auch jenseits der Theaterinszenierungen gibt es in der Altdorfer Innenstadt rund um den Marktplatz viel zu sehen und zu erleben: Das Lagerleben lädt zum schlendern und schauen ein.
Weitere Informationen finden Sie unter https://wallenstein-festspiele.de/.