„Fake Food. Essen zwischen Schein und Sein“
Sonderausstellung im Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger
veröffentlicht am 25.04.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer

Terrine in Form eines Truthahns, Straßburg, 1745-54, Fayence, Foto © Museen der Stadt Bamberg, Sammlung Ludwig
Im 18. Jahrhundert waren keramische Schaugerichte eine beliebte Tischdekoration an europäischen Höfen. Besonders Fayence – eine Keramik mit porösen Scherben – war aufgrund ihrer Plastizität für detailreiche Nachbildungen beliebt. Berühmte Manufakturen, wie die Straßburger Fayencemanufaktur der Familie Hannong, stellten kunstvolle Terrinen und Speisenimitate her.
Die Ausstellung, in der u. a. eine Truthahnterrine aus Straßburg (1745-54), eine Spargeldose aus Berlin (ca. 1775-80) oder auch ein Eierbecher in Tulpenform (Niderviller, ca. 1760-70) zu sehen sind, schlägt eine Brücke zur heutigen Lebensmittelindustrie, in der Zusatzstoffe, Aromen und künstlich hergestellte Lebensmittel eine Rolle spielen. Es werden Fragen nach der Natürlichkeit unseres Essens aufgeworfen oder aber auch, ob Lebensmittel unsere soziale Wahrnehmung beeinflussen.
Besucherinnen und Besucher können mit Virtual Reality eine barocke Festtafel erleben, ihr Riechvermögen testen oder Jelly Beans mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen probieren. Die Exponate stammen größtenteils aus der Sammlung Ludwig Bamberg, die 1995 als Dauerleihgabe ins Alte Rathaus Bamberg kam. Das Porzellanikon ergänzt die Ausstellung mit eigenen Objekten. Sie richtet sich an Kunst- und Geschichtsinteressierte sowie an Schulen mit speziellen Bildungsprogrammen für Kinder und Jugendliche.
Die Ausstellung „Fake Food. Essen zwischen Schein und Sein“ ist vom 29. März bis 26. Oktober 2025 im Porzellanikon Hohenberg a.d. Eger zu sehen. Alle Informationen findet man unter www.porzellanikon.org.