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Literatur-Region Nürnberg, virtuell präsentiert

Neue App LiteraTouren lädt zu literarischen Streifzügen rund um die Noris

veröffentlicht am 17.04.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Martin Meyer

Die  App LiteraTouren ermöglicht Stadtspaziergänge der besonderen Art

Die App LiteraTouren ermöglicht Stadtspaziergänge der besonderen Art, Foto © Stadt Nürnberg, LiteraTouren

Wer gern themenbezogene Streifzüge unternimmt, kennt das Problem: Zettelwirtschaft oder Schwergewicht. Ein hoffentlich aktueller Stadtplan, entweder mit zu vielen Broschürchen und Flyern für unsere zwei Hände. Oder mit Sachbüchern, die sich im Rucksack breit machen und oft veraltet sind.

Auf Abhilfe bedacht ist da eine neue App: LiteraTouren. Sie bietet ihrer Nutzerschaft zweierlei: Touren und Themen. Die Touren sind konkrete, als Spaziergang konzipierte Streifzüge, zum Beispiel auf den Spuren von Autorinnen und Autoren, die mit der Region eng verbunden sind. Hermann Kesten in Nürnberg etwa oder Jakob Wassermann in Fürth. In die App eingefügt sind auf die Touren zugeschnittene Stadtpläne. Hat man die einzelnen Stationen erreicht, kann man die Beiträge darüber als Text und teils auch per Audioguide abrufen.

Literatur-Fans können sich auch in den „Irrhain“ begeben, einen im Jahre 1678 zunächst als Labyrinth angelegten Garten im Nürnberger Stadtteil Kraftshof. Geboten werden (oft längere) Texte und Musikstücke von Mitgliedern des „Pegnesischen Blumenordens“; diese ebenfalls in der Barockzeit gegründete Literatur-Gesellschaft hat bis heute Bestand. Dazu passt der „Merianin-Uferweg“ an der Pegnitz, über die Forscherin und Zeichnerin Maria Sybilla Merian, die in der Noris gewirkt hat. Ein Zuckerl vor allem für Weltläufige ist ein Spaziergang in englischer Sprache, „Nuremberg in English Books“, in dem Erwähnungen Nürnbergs zitiert werden, „Nürnberg im Spiegel der Weltliteratur“. Diese Beiträge können direkt in der App teils auch in fremden Sprachen abgerufen werden.

Manche Streifzüge sind nicht genuin literarisch, aber dennoch reizvoll. So blickt man etwa in den Touren „Sonnenuhrenweg“ und „Astronomieweg“ weit über den Horizont der Literaturwelt hinaus. Ist man müde gelaufen, kann man sein erworbenes Wissen in Themen-Beiträgen vertiefen: „Katharinenkloster in Bildern“, „Hidden Gems in der Stadtbibliothek“ oder auch „Themenwelt Bücherverbrennung“. Oder dies mit einem Besuch dieser Orte und Stätten verbinden.

Wie bei jeder App muss man virtuelle Befugnisse einräumen. Wer sich davor nicht scheut, wird den nächsten literarischen Streifzug ohne ausgebreiteten Stadtplan, lose Zettel und dicke Bücher unternehmen können.

Erhältlich ist die kostenlose App in allen gängigen Stores. Weitere Informationen gibt es unter: www.nuernberg.de.

Nürnberg goes „City of Literature“

Die Metropolregion bewirbt sich um die Aufnahme in das Netzwerk UNESCO Cities of Literature

Bekannt für mittelalterliche gotische Kirchen, die Kaiserburg, den Johannisfriedhof und den großen Renaissancekünstler Albrecht Dürer, ist Nürnberg seit langem ein Zentrum der Kultur und Kreativität. Die Traditionen der Stadt in den Bereichen Literatur, Buchproduktion, Handel und Archivierung reichen bis ins Mittelalter zurück. Davon zeugen die älteste Bibliothek nördlich der Alpen (1390), die älteste Buchhandlung Deutschlands (1531) und die älteste noch existierende Schriftstellervereinigung mit barocken Wurzeln in Deutschland, gegründet 1644.

Heute verfügt Nürnberg über eine beeindruckende Anzahl unabhängiger Buchhandlungen und literarischer Vereinigungen sowie über ein umfangreiches Netz öffentlicher Bibliotheken. Nürnberg als Literaturstadt fördert Kreativität und schafft kontinuierlich Plattformen für Austausch, Vernetzung wie z.B. durch die Festivals texttage.nuernberg und Zauberwort, Buchmessen wie die Linke Literaturmesse, FrankenBuch oder digitale Komponenten wie die LiteraTouren App und die Plattform literature.nuernberg.de.

Vor diesem Hintergrund bewirbt sich Nürnberg um die Aufnahme in das Netzwerk UNESCO City of Literature, welches derzeit 53 Städte aus 6 Kontinenten und 39 Ländern umfasst. Die Literaturstädte stehen für ein starkes kulturelles Erbe, eine lebendige und vielfältige Kulturszene sowie das Bestreben, die Kultur nachhaltig zu verankern und in globaler Partnerschaft auszuweiten.

Mehr Infos zum Netzwerk UNESCO Cities of Literature finden Interessierte unter www.citiesoflit.com/.

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