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Film ab! Grenzland-Filmtage in Selb und Aš

Filmfestival mit Fokus auf den osteuropäischen Raum

veröffentlicht am 12.04.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Charlotte Heß

Szenenbild „Heute ist das Gestern von Morgen“, Regisseur: Jonas Neumann

Szenenbild „Heute ist das Gestern von Morgen“, Regisseur: Jonas Neumann, Foto © Jonas Neumann

Nur noch zwei Jahre, dann können die Grenzland-Filmtage ein halbes Jahrhundert Bestehen feiern: In diesem Jahr findet das Filmfestival zum 48. Mal statt. Traditionellerweise werden in der Woche nach Ostern, also vom 24. bis 27. April, Filme aller Art sowohl im oberfränkischen Selb als auch im tschechischen Aš gezeigt.

Grenzland und Grenzen – die Beiträge spiegeln diese Thematik sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne wider. So heißt es auf der Website: „Grenzen sind es, die uns im alltäglichen Leben Tag für Tag begegnen, denen wir selbst Herr werden müssen oder die wir nur aus der Ferne betrachten.“ Der Fokus liegt hierbei seit jeher auf dem osteuropäischen Raum. Dabei wird auch eine geographische Grenze überschritten, findet doch ein Teil des Festivals zum mittlerweile achten Mal auch in der tschechischen Nachbarstadt Aš statt.

Das Eröffnungsprogramm 2025 widmet sich auf unterhaltsame Weise der letzten Grenze des Lebens mit den beiden Filmen „Frau Fleischer will sterben!“ (Regie: Antje Ritter) und „Sterben für Beginner“ (Regie: Christian Klandt). Als Sondervorstellung wird der Dokumentarfilm „Heute ist das Gestern von Morgen“ (Regie: Jonas Neumann) gezeigt, der 80 Jahre nach der Befreiung der Konzentrationslager Einblicke in die inneren Kreise der KZ-Gedenkstätte Dachau gewährt – ein wichtiger Beitrag, in heutigen Zeiten sicherlich noch mehr als sonst. Rund 80 Filme aus 25 Produktionsländern sind insgesamt zu sehen, auch internationale Premieren wie der Spielfilm „I will come“ (Regie: Bulat Sabitov) werden gezeigt.

Dabei spielt auch das Publikum eine tragende Rolle: Dieses entscheidet, welche der Filme in den Genres Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilm überzeugen und mit dem Publikumspreis, einer wertvollen Designervase, ausgezeichnet werden. Auch das kleine Publikum darf eine Entscheidung fällen: So küren die Kinder des Vereins „Zukunft Kinder“ den besten Kinderfilm. Darüber hinaus werden der Nachwuchs-Förderpreis, der Filmpreis der Stadt Selb für den besten europäischen Film und der Indie-Award der Independent Filmakademie Fichtelgebirge vergeben.

Das Festival wird vor allem wegen seiner familiären Atmosphäre von Besucherinnen und Besuchern sowie Filmschaffenden gleichermaßen geschätzt. So gehört es etwa zum festen Ablauf, in der Filmtagekneipe im Kulturort Jungbrunnen – der sich selbst als „eine Mischung aus Bar, Konzertsaal, öffentlichem Wohnzimmer, Galerie, Bühne und vielem mehr“ bezeichnet – nach dem offiziellen Rahmen weiterzudiskutieren und sich auszutauschen.

Das vollständige Programm sowie alle weiteren Informationen werden demnächst auf www.grenzlandfilmtage-selb.de veröffentlicht.

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