Charles Pasi
„Adamas“ (Blue Note Records)
veröffentlicht am 01.05.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Oliver Will
Der Franko-Italiener mit der Mundharmonika war schon 2015 ein überraschendes Signing des renommierten Jazzlabels. Seine Jazz-Hintergründe sind auf dem aktuellen Album zwar hier und da zu hören, machen aber nur einen sehr geringen Teil seines Stilmix aus Blues, Rock, Pop und World aus. Seine Stücke klingen wie eine Special-Interest-Kollektion der letzten vier Jahrzehnte und diese klingt dann doch auch sehr zeitgenössisch. Einmal nach dem Ende der Popularmusik, aber auch nach sehr zeitgemäßen Arrangements, falls es so etwas überhaupt noch geben mag. Die Mundharmonika per se ist ja ein rares, sehr spezielles Instrument. Und es hält sich bei den neun Songs des Albums sehr bedeckt. Gitarrenlastig sind die Songs. Melodisch interessant. Nasal, prägend und hervorragend der Gesang, irgendwo zwischen Paris und Dakar. Musik, die sich alle Zeit dieser Welt nimmt und bedacht folkig ihre eigenen Süppchen kocht. Einiger Weltschmerz ist herauszuhören, aber versöhnlich. Mit den dunklen Kapiteln des Lebens. Mit der Bedeutungslosigkeit eines jeden einzelnen. Schublade auf, Schublade zu. Pasi mäandert eigenwillig und unkonventionell durch die Musik. Der mit der Gitarre tanzt.