Klassiker

Orgelkonzert der Bamberger Symphoniker

Die Orgelkonzertreihe der Bamberger Symphoniker inkludiert Flöte und Viola

veröffentlicht am 24.03.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Martin Köhl

Bamberger Symphoniker

Bamberger Symphoniker, Foto © Andreas Herzau

Die Orgelreihe der Bamberger Symphoniker hält sich nicht nur sehr gut, sie wächst und gedeiht hinsichtlich des Publikumszuspruchs noch merklich. Das liegt sicherlich nicht zuletzt an der geradezu demonstrativen Öffnung bezüglich der Besetzungen, oder besser gesagt: an der zunehmenden Einbeziehung von Mitgliedern des Orchesters. Das zeitigt dann zwar auch ungewohnte Besetzungen, aber warum auch nicht.

Ungewohnt war beim letzten Konzert dieser Reihe die Einbeziehung von Soloflöte und Solobratsche in das Konzertprogramm. Natürlich gab auch diesmal „klassische“ Werke des Orgelrepertoires zu hören, eingangs sogar mit einer „Pedaletüde“ ein erst kürzlich uraufgeführtes Stück von Maximilian Schnaus, in dem das Instrument der Bamberger Konzerthalle Einblicke in den Reichtum seiner teils skurrilen Registerwelt eröffnete.

Der stv. Solobratschist Branco Kabadaić zeigte in der Bach'schen Sonate G-Dur BWV 1027, wie ideal sich das Klangbild der Viola in die Farbenvielfalt der Bamberger Jann-Orgel zu fügen vermag. Das ist zwar kein Originalwerk des Thomaskantors für diese Besetzung, sondern eine pure Gambensonate, aber es verträgt diese Adaption bestens, ja kann an manchen Stellen sogar noch gewinnen.

Gleiches gilt in noch höherem Maße für die Einbeziehung der Querflöte, für deren perfekte Beherrschung die Soloflötistin der Bamberg Symphoniker stand: Daniela Koch. Das hat natürlich spezifische Gründe, denn Flöten sind nun einmal wichtige und zahlreiche Register der Orgeln, während die Streichervielfalt in diesen so orchestralen Instrumenten eher eingeschränkt ist.

Zunächst erklang, für ein Orgelkonzert eher ungewöhnlich, ein Solowerk für Flöte von Tōru Takemitsu. Darin geht es so zu wie in den Probstücken des ARD-Wettbewerbs. Wer einmal dabei war, weiß, was da so alles verlangt wird, abgesehen von den habituellen Flötentönen. Da kreischt, keucht, stampft und stöhnt es, und die Solistin selber darf auch ihre Stimme schreiend oder sprechend beisteuern.

Konventioneller kommt Cécile Chaminades Concertino op.107 rüber, freilich auf sehr originelle – und flötenfreundliche – Art, weshalb dieses Werk längst Ohrwurmcharakter besitzt. Daniela Koch wusste alle Tugenden ihres Instruments auszubreiten, eine gehörige Prise Virtuosität inklusive. Dem Bamberger Orgeltutor Christian Schmitt oblag es schließlich, die Klangqualitäten der wohl besten Instrumentenkönigin in der Stadt mit César Francks „Grande pièce symphonique“ ins beste Licht zu rücken.

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