Vorhang auf!

Wagners „Ring“ mit einem Augenzwinkern

Uwe Hoppe bringt „DER RING – Rebootet“ auf die Bühne des Steingraeber Hoftheaters

veröffentlicht am 03.07.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Elke Walter

Probenfoto „DER RING − rebootet“

Probenfoto „DER RING − rebootet“, Foto © Thomas Eberlein

Wagners „Ring des Nibelungen“, das zentrale Werk des Komponisten, kenne er wie seine Westentasche, sagt der Bayreuther Regisseur, Autor und Schauspieler Uwe Hoppe. Zum ersten Mal war er dem Werk, das ihn bis heute nicht losgelassen hat, zu Beginn seines Musikwissenschaftsstudiums begegnet. Damals war auch die erste kurze Parodie entstanden.

Parallel zum Bayreuther Festival-Programm auf dem Grünen Hügel ging dann Anfang der 1980er-Jahre die erste Ring-Parodie im Hof der Steingraeber Klaviermanufaktur an den Start. Seither hat Hoppe schon mehrere Produktionen vorgelegt und erfolgreich präsentiert. Das Steingraeber-Hoftheater, mitten im Zentrum Bayreuths, bietet seit gut vierzig Jahren den passenden Rahmen für die spritzigen Inszenierungen.

In diesem Jahr steht, unter dem Titel „DER RING Rebootet – Wagners Ring komplett durch“, eine vierte Auseinandersetzung mit dem gewichtigen Stoff an. Auf kurze zwei Stunden möchte Hoppe die rund 15-stündige Wagner-Tetralogie, die sich aus den Teilen „Das Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ zusammensetzt, eindampfen. Das erfordert viel Vorarbeit, etwa Überlegungen, was unbedingt bleiben muss, was wegkann.

„Im Ring“, so der Autor, „geht es um zentrale menschliche Themen im großen Spannungsfeld, unter anderem von Machtstreben, sinnentleertem Materialismus, Liebe, Freiheit oder auch der Ausbeutung der Natur.“ Für Hoppe ein überaus spannender Themen-Mix, bei dem es immer wieder Neues zu entdecken gebe. Vieles könne man dabei ganz aktuell aus heutiger Sicht betrachten. Etwa derart, dass die Natur stirbt, das Klima außer Kontrolle gerät, Meere im Müll versinken, Autokraten und Diktatoren weltweit die Macht übernehmen, Kriege das Bild prägen. Kernthemen, um die es auch im „Ring“ geht.

„Das Konzept der neuen Produktion“, so der Autor, „funktioniert für alle Besucher:innen, auch ohne Wagner-Kenntnisse.“ Wagner in einfacher Sprache, ergänzt er mit einem Schmunzeln, käme sehr komisch rüber. Bühne und Kostüme sollen eher heutig angelegt sein, im Moment spielen. Eingeplant seien auch Zitate der Wagner-Musik.

Mit viel Witz, spielerischem Spaß, Poesie und einigen Überraschungen möchte der Autor das vierteilige Musikdrama neu erzählen und, wie es in einer Ankündigung der „Romantischen Sommerspiele auf historischen Bühnen“ heißt, einen „vergnüglichen“ Weltuntergang auf die Bühne des Steingraeber-Hoftheaters zaubern. Premiere hat die unterhaltsame Neufassung am 12. Juli 2025.

Informationen zum Stück sowie den Terminen gibt es unter www.studiobuehne-bayreuth.de

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