Vorhang auf!

Ist das Kitsch oder kann das weg?

Tanz, Theater und Performance beim ARENA Festival in Erlangen

veröffentlicht am 10.06.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Quindell Ortons „Making of a Man“

Quindell Ortons „Making of a Man“, Foto © Gabriela Neeb

Das studentisch organisierte ARENA Festival findet vom 19. bis zum 22. Juni 2025 in seiner 35. Ausgabe in Erlangen statt. Sechs nationale sowie internationale Performance-, Tanz- und Theaterproduktionen setzen sich mit dem diesjährigen Motto „Kitsch“ auseinander. Ein Rahmenprogramm mit Publikums- und Gesprächsformaten, Workshops und Partys vervollständigt das Festival-Wochenende.

Den Auftakt gibt am Donnerstag, dem 19. Juni, um 19.30 Uhr das Stück „Fick den Staat, ich liebe dich“ im Experimentiertheater. Vier Performende der Gruppe „Jegliche Ähnlichkeiten mit Personen des echten Lebens sind rein zufällig“ erforschen, wie Erwartungen der Gesellschaft sich auf das eigene, romantische Beziehungsleben auswirken. In „Mia san Mia“ erzählt Tamira Kalmbach, ebenfalls im Experimentiertheater, über die Schwierigkeiten, sich als junge schwarze Frau in die bayerische Kultur einzugliedern. Von dem Partner-Festival „Plácek“ aus Brünn in Tschechien ist das Stück „Everyman“ zu Gast. Hier geht es um die Frage, was bleibt, wenn Besitz, Macht und Vergnügen vergehen und nur noch Taten Bestand haben.

In diesem Jahr unterstützt das ARENA Festival erneut die Umsetzung eines Projekts. In der Koproduktion „tranzluzent opak“, die während des Festivals Premiere feiert, setzt sich Mascha Burkhardt in einer Installation mit dem gesellschaftlichen Konstrukt der Weiblichkeit auseinander. Die Burlesque-Show „Fantasizing Phryne“ des niederländischen Utopia Syndicate erzählt im Kanapee die Geschichte von Phryne, eine der berühmtesten Kurtisanen des antiken Griechenlands, die als Muse ikonischer Meisterwerke unsterblich wurde. Mit viel Humor erkundet Quindell Orton in „Making of a Man“, welches Potenzial jenseits der starr gemeißelten Codes der Männlichkeit liegt und geht der Frage nach, wer männlich sein darf und warum. Die zwei Aufführungen finden am 21. und 22. Juni im Theater in der Garage statt.

Seit seiner Gründung im Jahr 1991 dient das ARENA Festival als Treffpunkt für innovative Künstlerkollektive, die sich den Bereichen Performance-Kunst, Tanztheater und Körpertheater widmen. Im Zentrum des Festivalprogramms stehen aktuelle, genreübergreifende und wegweisende Inszenierungen. Die Produktionen entstehen außerhalb der traditionellen Theaterstrukturen und werden an ungewöhnlichen Orten im öffentlichen Raum sowie in alternativen Theaterräumen Erlangens präsentiert.

Mehr Informationen zum ARENA Festival finden Sie unter www.arena-festival.org/arena.

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