Hintergrund

Sechs plus sieben ist 13

Villa Concordia stellt ihre neuen Stipendiat:innen vor

veröffentlicht am 14.07.2025 | Lesezeit: ca. 7 Min. | von Oliver Will

Das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia begrüßt neue Preisträgerinnen und Preisträger des Villa Concordia-Stipendiums

Das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia begrüßt neue Preisträgerinnen und Preisträger des Villa Concordia-Stipendiums, Foto © Brigitte Fink

Der neue Jahrgang des Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia bringt sechs Kunstschaffende aus Deutschland und sieben aus der Türkei für bis zu einem Jahr in Bamberg zusammen. Das Aufenthaltsstipendium auf Zeit stellt Wohn- und Arbeitsraum sowie eine monatliche Zahlung von 1.500 € zur Verfügung und schafft damit Freiräume für die individuelle künstlerische Entwicklung von Komponist:innen, Bildenden Künstler:innen und Literat:innen. Die Einladung zur Residenz in Bayern dient aber auch zur interkulturellen Verständigung und als repräsentative Kraft des Freistaates Bayern. Am 14. Mai 2025 wurden die Künstlerinnen und Künstler in der Villa Concordia begrüßt.

Folgende deutsche und türkische Kunstschaffende sind 2025 in das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia eingeladen:

Bildende Kunst

Ardan Özmenoğlu (TR), (geb. 1979, Ankara, wohnhaft in Istanbul)

„art is my husband“, tituliert Ardan ihren Bezug zur Kunst. Ihr Werk umfasst ortsspezifische Installationen, bei denen Siebdrucke auf Glas, Neonröhren, Leuchten und Post-it-Zettel zu dreidimensionalen, architektonischen Formen kombiniert werden.

www.ardanozmenoglu.com


Beate Passow (D), geboren 1945 in Stadtoldendorf, Niedersachsen. Von 1969 bis 1975 studierte sie an der Kunstakademie in München Malerei bei Prof. Mac Zimmermann. Sie bekam den Förderpreis der Stadt München, sowie weitere Preise und Stipendien in Paris, Budapest, Lahore, Israel, China, Tibet und nahm an international besetzten Ausstellungen teil.

www.beate-passow.de


Cem Sonel (TR), geboren 1985 in Ankara, ist – nach eigener Aussage – ein multidisziplinärer Künstler, Guerilla-Straßenhacker und halbdigitaler Vermittler, der seine Arbeit im urbanen Raum gestaltet. Im Jahr 2014 begann er ein Masterstudium in Bildhauerei und schloss seine Studien an der Fakultät für Grafikdesign der Hacettepe-Universität ab. Im Jahr 2009 war er Mitbegründer des KÜF-Projekts, das für seine Guerilla-Straßenkunstinterventionen bekannt wurde. Er erforscht weiterhin die Überschneidung von Street-Art und neuen Medien.

www.cemsonel.com


Thomas Werner (D), geboren 1957 in Neu-Ulm, lebt seit 1986 in Frankfurt am Main. Zunächst absolvierte er eine Ausbildung zum Farblithographen (1973-76). Während seines Studiums an der Kunstakademie in Karlsruhe (1979-84) war er Meisterschüler von Prof. Georg Baselitz. 1996-97 nahm er eine Gastprofessur an der Hochschule für Gestaltung Offenbach wahr.

www.atelierthomaswerner.com

Literatur

Nikola Huppertz (D), geboren 1976 in Mönchengladbach, ist Autorin für Kinder- und Jugendliteratur, mit einer Publikationsliste von über 30 Werken und veröffentlicht 2025 ihren ersten Gedichtband. Nach dem Abitur studierte sie Violine an der Folkwang-Hochschule Essen/Duisburg und Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.

www.nikola-huppertz.de


Gerhard Meier (D), geboren 1957, studierte Französisch und Italienisch. Nebenbei erlernte er die türkische Sprache. Seit 1986 lebt er bei Lyon, wo er literarische Werke aus dem Französischen und aus dem Türkischen überträgt, darunter beispielsweise das Werk von Nobelpreisträger Orhan Pamuk.


Çağlar Tanyeri (TR), geboren 1960 in Istanbul, wo sie auch Germanistik studierte und 2003 promovierte, hat von 1986 bis 2012 deutsche und türkische Literatur, Kulturgeschichte, Literatur- und Übersetzungskritik unterrichtet und deutschsprachige Literatur ins Türkische übersetzt. Seit 2012 ist sie als selbstständige Übersetzerin literarischer, philosophischer und wissenschaftlicher Texte tätig. Darunter sind beispielsweise Werke von Franz Kafka, Sigmund Freud und Herta Müller.

www.caglartanyeri.com


Aslı Tohumcu (TR), 1974 in Leverkusen geboren, ist eine Autorin, die sich in ihrer Arbeit immer wieder für die Gleichstellung der Geschlechter und die Rechte von Kindern einsetzt. Fünf Jahre lang kuratierte und leitete sie das Programm für junge Leser und Schriftsteller im Istanbuler Literaturhaus. Sie erhielt den Momentum Follow-Up Fund, der vom British Council Scotland und Creative Scotland verwaltet wird, für ein Projekt, das schottische Folklore und ihre Überschneidungen mit türkischen Erzähltraditionen erforscht und zu einer neuen Erzählung führt. Aslı Tohumcu leitet weiterhin unabhängige kreative Lese- und Schreibworkshops, schreibt aktiv für Kinder und Erwachsene und lebt in Istanbul.

Musik

Sinem Altan (TR), geboren 1985 in Ankara, kam als Jungstudentin mit 11 Jahren nach Berlin und studierte Komposition an der Universität der Künste sowie Tonsatz an der Hochschule für Musik Hanns Eisler. Zu ihren größeren Werken gehört das von Young Euro Classic in Auftrag gegebene Orchesterwerk „Hafriyat-Earthwork“ im Konzerthaus Berlin, für das sie mit dem Europäischen Komponistenpreis 2015 ausgezeichnet worden ist. Mit ihrem Ensemble Olivinn gastiert sie regelmäßig in der Volksoper Wien und im Theater Heilbronn. Aktuell arbeitet sie als musikalische Leiterin des ATZE Musiktheaters Berlin.

www.sinemaltan.de


Kathrin A. Denner (D), geboren 1986, studierte neben Trompete, Musiktheorie und Komposition. Ihre Kompositionen entstehen aus einer spielerischen, fast kindlichen Neugier im Umgang mit musikalischem Material. Dabei liegt der Fokus auf der Erforschung seiner Eigenschaften, seines Verhaltens und seiner Reaktionen auf Veränderungen. Sie ist Dozentin an der Musikhochschule in Trossingen. Ihr Werkverzeichnis umfasst Solowerke, Kammermusik, Ensemblestücke, Werke für Chor und Orchester, sowie Computermusik.

www.kathrindenner.de


Zeynep Gedizlioğlu (TR), geboren 1977 in Izmir, studierte Komposition und Musiktheorie in Istanbul, Saarbrücken, Strasbourg und Karlsruhe. Zahlreiche ihrer Werke sind ur- und erstaufgeführt, z.B. durch das Arditti Quartett, Ensemble Modern oder das SWR Symphonieorchester. Sie hielt Meisterkurse in Komposition an der Hochschule für Musik Karlsruhe, an der Bilkent Universität in Ankara und der Grieg Academy in Bergen/Norwegen.

www.zeynepgedizlioglu.com


Eloain Lovis Hübner (D) studierte Komposition und Angewandte Theaterwissenschaft. Es folgten inter-/transdisziplinäre Produktionen in verschiedenen Teams an zahlreichen Häusern und Festivals in Deutschland, Schweiz und Italien, darunter immersive Klang-/Raumkonzepte, eine Online-Installation, Durationals, Musiktheater für Kinder, eine Theorieoper im Gameshow-Format sowie partizipative Formate. Kollaborationen u.a. mit Ensemble Modern, Decoder, Klangforum Wien, Schallfeld, NAMES, Lemniscate, Arditti Quartet sowie als Composer in Residence mit AuditivVokal führten Eloain rund um den Globus. Seit 2023 entsteht eine eigene improvisatorische Praxis auf Instrumenten, die Eloain „nicht spielen kann“.

www.eloainlovis.de


Uğurcan Öztekin (TR), geboren 1990, ist ein in Istanbul lebender Komponist von Orchester-, Kammer- und Vokalmusik. Öztekins Musik wurde in 14 Ländern Europas und Nordamerikas aufgeführt, etwa bei Festivals wie den Donaueschinger Musiktagen, dem Festival Mixtur, dem Barcelona Modern Festival, Turbulences Sonores, ME_MMIX18, Baroquestock und Unicum. Seine Kompositionen wurden von renommierten Ensembles interpretiert, wie Airborne Extended, Trio Amos, Atlas Ensemble, Barcelona Modern, Ensemble Cairn, Calefax Reed Quintet, Hezarfen Ensemble, Molot Ensemble und Semplice Quartett.

www.ugurcanoztekin.com/about

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