Rosengarten-Serenaden auch in Johanniskapelle
Beliebte Bamberger Konzertreihe startet im Juni
veröffentlicht am 19.06.2015 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Ihrem Namen alle Ehre machen werden die Rosengarten-Serenaden noch nicht gleich zu Beginn. Denn der Auftakt zur diesjährigen, vom frühen Juni bis in den mehr als mittleren September hinein reichenden (Kammer-)Konzertreihe findet in der in neuem Glanz erstrahlenden Kapelle St. Johannis unter den Linden am Oberen Stephansberg statt. In dem erstmals 1343 urkundlich erwähnten gotischen Kleinod, das sich für Konzerte mit kleinerer Besetzung vorzüglich eignet, wird am 6. Juni von 20 Uhr an (Einlass ist bereits um 19.30 Uhr) das Vokalensemble Mittelrhein weltliche Chormusik aus drei Jahrhunderten zu Gehör bringen. Der in Boppard beheimatete gemischte Chor wurde anno 2000 von Winfried Kahl gegründet, der das Ensemble noch immer dirigiert. Im Repertoire finden sich Namen wie der von Josef Rheinberger, einem gebürtigen Liechtensteiner (der unter anderen Wilhelm Furtwängler ausbildete), von dessen Zeitgenossen Johannes Brahms, von Mozart, Mendelssohn-Bartholdy und Franz Schubert.
Am 27. Juni geht es dann endlich in den Rosengarten der Neuen Residenz. Das Klarinettenquartett OPUS 4 wird aufspielen. Gegründet wurde es von dem Kronacher Marco Plitzner, den man vor allem als Bandleader des Blue Moon Orchestra kennt, mit welchem wiederum Hugo Strasser (der, Jahrgang 1922, noch immer sich dem Swing verschreibt) häufiger spielte. Am ersten Julisamstag ist das Quinten Quartett Bamberg zu Gast im Rosengarten. Quinten de Roos und Michael Hamann (Violinen), Wolfram Hauser an der Bratsche und Achim Melzer am Cello – allesamt Mitglieder der Bamberger Symphoniker – werden das D-Dur-Quartett KV 575 zu deuten wissen, sodann das Opus 10 von Claude Debussy, zuletzt (von einer immer möglichen Zugabe abgesehen) das bekannte F-Dur-Quartett op. 96 von Antonín Dvorák, mithin das in Spillville, Iowa, zu Papier gebrachte sogenannte „Amerikanische“.
„Schubert und die französische Romantik“ ist die Serenade am 18. Juli überschrieben, an welcher Gesang, Harfe und Violoncello aufeinandertreffen, während zum Augustauftakt das Streichtrio München an Sibelius und Richard Strauss erinnert. Das Essener Alma Quartett bringt am letzten Augustsamstag die drei großen Klassiker mit in den Rosengarten, das nach diesem locus amoenus benannte Bamberger Quintett am 19. September Franz Schubert und Giuseppe Cambini. Nebenbei: Am 8. August weilt das Bamberger Kammerorchester unter Gerhard Olesch, dem guten Geist der Rosengarten-Serenaden, auf Schloss Seehof. Gegeben wird Mozart und Leoš Janácek, nämlich dessen Idylle für Streicher, deren fünften Satz man aus der Verfilmung der „Unerträglichen Leichtigkeit des Seins“ im Ohr hat.
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