Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung.

Ausstellungen

TRIO 12 im Kesselhaus

12. Gemeinschaftsausstellung der drei fränkischen BBKs

veröffentlicht am 25.04.2025 | Lesezeit: ca. 4 Min.

Madureira Alexandre: Daddy, Daddy hurry up, it

Madureira Alexandre: Daddy, Daddy hurry up, it's very cold!, Foto © Madureira Alexandre

Für die 12. Gemeinschaftsausstellung der drei Berufsverbände Bildender Künstlerinnen und Künstler Ober-, Mittel- und Unterfrankens vom 3. Mai bis zum 15. Juni bietet das Kesselhaus den idealen Raum. Die Arbeiten von acht Künstlerinnen und Künstlern geben einen weiteren Einblick in die Vielfalt der aktuellen fränkischen Kunstszene. Mit unterschiedlichen Techniken, wie Malerei auf Leinwand und Wellpape, Holzbildhauerei, Fotografie und Rauminstallationen mit Gewebe und Magnetspulen, untersuchen sie Fragen nach dem Eingebundensein in unsere Geschichte, in die uns umgebende Welt und die Auseinandersetzung mit Erinnerung und Hoffnung. Dabei entwickeln sie spannungsreiche Interaktionen mit dem Ausstellungsraum und interessante Dialoge der Werkserien untereinander. Beteiligt sind: Alexandre Madureira und Stefan Mayer aus Oberfranken, Frank Albert, Beate Baberske, Youri Jarkikh und Bernd Telle aus Mittelfranken und Hagga Bühler sowie Gabi Weinkauf aus Unterfranken. Die Vernissage findet am 2. Mai um 19 Uhr statt.

Die Künstler:innen im Profil

Alexandre Madureira erforscht seine Erinnerung anhand von Familienfotos und transformiert darin festgehaltene Augenblicke in farbintensiver Malerei zu Werken emotionaler Tiefe. Er stellt Persönliches in einen gesellschaftlichen Kontext und regt die Betrachtenden dazu an, sich ihrer eigenen Geschichte und Traditionen gewahr zu werden.

Einen anderen Erinnerungsbogen spannt Youri Jarkikh mit seinen Malereien auf Wellpappe. Er erinnert an das SoHo-Viertel in New York, als sich in den 70er und 80er Jahren zahlreiche Kunstschaffende in den verlassenen Fabriken niedergelassen hatten. Fast springt einem die Wildheit dieser Jahre aus seinen Bildern entgegen.

Weiter zurück in die Geschichte greift Hagga Bühler mit seiner Serie „Haifischfraß & Nixenkuss“. Mit 15 Holzskulpturen erzählt er die Menschheitsgeschichte von ihren Ursprüngen in Afrika über Hochkulturen, Dekadenzphasen bis hin zu Krieg und Vernichtung und stellt die Frage nach einer möglichen weiteren Entwicklung der Menschheit.

Skulptural arbeitet Beate Baberske in ihrer Serie „Faltungen“, indem sie quadratische Flächen aus Holz oder Karton am Handwebstuhl in ein halbtransparentes Doppelgewebe einarbeitet und dieses dann in dreidimensionale Formen verwandelt. Aus dem streng geometrischen Gewebe entfalten sich körperhaft organische Formen in den Raum.

Aus verwobenen, hängenden, verflochtenen Spitzenbändern schafft Gabi Weinkauf stofflich fließende Werke der Erinnerung. Spitze dient als Symbol für Vergangenes, erinnert an Haushalte in den 50er Jahren, symbolisiert Reichtum, Reinheit und Schönheit.

Beinahe antagonistisch muten dagegen die Arbeiten von Stefan Mayer an. Er untersucht optisch nicht wahrnehmbare physikalische Strukturen wie Temperatur, Luft, Hochfrequenz-Wellen oder magnetische Kraftfelder. Sichtbar ist dabei nur die riesige, schräg im Raum schwebende Magnetspulen aus Kupferdraht, mit der er in ihrer unmittelbaren Umgebung das Magnetfeld der Erde umkehrt. Sichtbar wird dies durch einen Kompass. Der Rest der Arbeit besteht aus ihrem Dialog mit den Besuchern und deren Gedanken.

Frank Albert lotet in seinen abstrakten Gemälden die Wirkung von Formen im bildnerischen Raum aus und untersucht deren Wirkung in der Interaktion zwischen den Werken und dem sie umgebenden Raum. Was ist die Form und was der Grund? Scheinen die Formen bedrohlich oder leicht, oder gar verspielt?

Bernd Telles Tableau aus 36 Fotografien mit dem Titel „The Big Hope“ zeigt Porträtbilder von Gläubigen, die an die Wände buddhistischer Tempel gemalt sind. Sie wurden als Votiv-Gaben von den dargestellten Menschen gestiftet und künden der Nachwelt von deren Wünschen und Hoffnungen. Die Zeit hinterließ ihre Spuren auf ihnen, genauso wie auf der Wand im Kesselhaus, wo ihre fotografischen Reproduktionen hängen.

Im Kesselhaus als Ort der Erinnerung, mit seiner besonderen Architektur und den von seiner früheren Nutzung gezeichneten Wänden entsteht in der Zusammenschau mit den ausgestellten Werken ein spannungsreiches Gesamtkunstwerk.

Weitere Informationen zur Ausstellung und auch zum Begleitprogramm finden Interessierte unter www.bbk-oberfranken.de.

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