Unterwegs

„NEVER GREY“

Die OSTRALE Biennale 2025 in Dresden widmet sich der Farbe

veröffentlicht am 04.06.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Lucas Oertel und Jan Danzig bei der Arbeit an „unendlich BLAU“

Lucas Oertel und Jan Danzig bei der Arbeit an „unendlich BLAU“, Foto © OSTRALE

Die internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst OSTRALE Biennale 2025 wird vom 7. Juni bis 5. Oktober 2025 unter dem Titel „NEVER GREY“ stattfinden. Zum 15. Mal vereint die OSTRALE dabei internationale künstlerische Positionen in Dresden, bereits zum dritten Mal in der robotron-Kantine, einem noch unsanierten, interimsweise genutzten Pavillonbau der Ostmoderne.

Das Motto der diesjährigen Biennale beziehen die Kuratorinnen Evelyn Drewes, Drorit Gur Arie und Dr. Veronika Krülle Kotoucova auf einen Aphorismus von Jürgen Wilbert: „Wer schwarz-weiß denkt, dem graut vor Zwischentönen.“ Im Mittelpunkt der Konzeption steht die Idee der Farbe als Material, Symbol, aber auch als Mittel zum Dialog. Farbe, so die Kuratorinnen, verstärkt die Wahrnehmung, fördert vielfältige Betrachtungsmöglichkeiten und ist daher ein geeignetes Mittel, um gesellschaftliche Themen zugänglicher zu machen.

Hintergrund der OSTRALE O25 ist der Umgang mit den vielfältigen Krisen und Herausforderungen, welche die Menschheit derzeit betreffen: die Auswirkungen der Covid-Pandemie, die Folgen des Klimawandels, die zunehmende Radikalisierung der Gesellschaft und Kriege, etwa in Nahost und der Ukraine. Es wird sich die Frage gestellt, welche Aufgabe die Kunst in der Gegenwart hat, wo ihre Wirksamkeit liegt und was Kunst für Dialog, Toleranz, Demokratie und Frieden tun kann.

Ein Werk, das diesen Leitgedanken trägt, ist die begehbare Lichtskulptur „unendlich BLAU“ aus farbigem Glas. Die Künstler Lucas Oertel (DE) und Jan Danzig (CZ) verarbeiten mit ihr die Idee des „Farbraumes“ als Ort der immersiven Erfahrung der Farbwirkung. Insbesondere Blau- und Grüntöne gelten in der Farbpsychologie als heilsam. Ähnlich dem heilenden Phänomen des Waldbadens soll die Lichtskulptur eine körperlich erfahrbare Dimension von Farbe und Licht in den Stadtraum bringen.

Damit kann in erster Linie beobachtet werden, wie die Lichtskulptur die Stimmung des Betrachtenden beeinflusst, in einem weiten Sinne jedoch auch über die Frage „Sind durch Kunst gesellschaftliche Veränderungen möglich?“ nachgedacht werden. „unendlich BLAU“ entsteht derzeit im Rahmen eines deutsch-tschechischen „Artist in Residence“-Programm im Freigut Wermsdorf nahe Dresden. Ab dem 7. Juni wird sie dann im öffentlichen Raum vor der robotron-Kantine in Dresden erlebbar sein.

Mehr Infos zu den ausgestellten Werken und der OSTRALE Biennale 2025 in Dresden finden Interessierte unter www.ostrale.de

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