"Robyn Hod" auf dem Bamberger Domberg
Rainer Lewandowskis Adieu
veröffentlicht am 19.06.2015 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Sie dürften zum endgültigen Abschied Rainer Lewandowskis von den Bamberger Bühnen werden, die diesjährigen Caldéron-Spiele in der Alten Hofhaltung auf dem Domberg. Am 4. Juli um 20.30 Uhr hat „Robyn Hod“ in einer Bühnenfassung des jahrzehntelangen Intendanten des E.T.A.-Hoffmann-Theaters Premiere, die letzte Vorstellung ist für den 25. Juli angesetzt (damit kommt es zu einer Überschneidung mit der Sommer Oper Bamberg).
Thematisch jedenfalls bleibt man, wie im vergangenen Jahr, als William Shakespeares Komödie „Viel Lärm um nichts“ im Angebot war, auf der britischen Insel. Lewandowski hat die bereits seit Geoffery Chaucer bekannte Ballade um den sagenhaften Bogenschützen und Räuberhelden Robin Hood in eine Freilicht-Fassung gebracht. Es inszeniert der Wiener Georg Mittendrein, der in der Spielzeit 2008/2009 sein Bamberg-Debut mit dem Stück „Die Probe“ von Lukas Bärfuss gab. Der Schweizer Dramatiker hat im Übrigen jetzt gerade die Poetikprofessur an der Otto-Friedrich-Universität inne. Die Ausstattung besorgt Jens Hübner. Für die Kampfchoreographie ist Florian S. Federl zuständig.
Bei „Robyn Hod“ soll es zu Degenduellen kommen, zu Kämpfen mit dem mannshohen Langstock und zu einem Gefecht auf dem Markt, bei welchem auch Lebensmittel „oder was auch immer da rumliegt“, so verspricht Federl, benutzt werden. Dass in dem Stück gekämpft wird, versteht sich. Nottingham leidet unter der Herrschaft des erpresserischen Sheriffs Osbert de Lacy. Robyn Hod schart daraufhin im Sherwood Forest die mutigsten Männer und Frauen um sich, um gegen den Sheriff, der es auch noch auf Robyns Liebste, Maid Marian, abgesehen hat, zu kämpfen. Tatsächlich gelingt es dem Sheriff, Marian gefangen zu nehmen. Der Galgen ist bestellt, der Henker bereit, und Marian wartet auf Robyn Hods Befreiungsschlag.
Die genaue Besetzung stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Felsenfest steht hingegen, dass diese Inszenierung innerhalb der Caldéron-Spiele nicht nur zu einem Abschied von Rainer Lewandowski wird. Auch der Großteil des Ensembles wird Adieu sagen müssen, denn die neue Herrin im Haus am Schillerplatz, Sibylle Broll-Pape, wird nur die allerwenigsten Schauspieler übernehmen.
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