Ausstellungen

Die Stadt als Kulisse – und Kommentar

Der fotoszene nürnberg e.V.* präsentiert Fotografien von Ulrich Dahlinger

veröffentlicht am 12.09.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer

Kohlenhof

Kohlenhof, Foto © Ulrich Dahlinger

Was bleibt, wenn Stadt sich verändert? Und wer merkt sich, wie es einmal war? Ulrich Dahlinger hält mit der Kamera fest, was der Stadtraum preisgibt – bevor er es verliert. In seiner Ausstellung „Nürnberg endlich Welt-Stadt“ im Defethaus versammelt der Fotograf stille Beobachtungen, schräge Brüche und beiläufige Komik zu einem Bildarchiv des städtischen Wandels.

Dahlingers Blick ist kein nostalgischer. Vielmehr spürt er mit feiner Ironie den Spuren ökonomischer Logik, städtebaulicher Korrekturen und privater Verschönerungsversuche nach. Werbebotschaften überlagern Fassaden, improvisierte Übergangslösungen geraten zum Dauerzustand. Die Stadt zeigt sich als Bühne – auf der Plan und Zufall, Politik und Poesie unaufhörlich miteinander ringen.

Die Fotos, oft aus Seitenperspektive aufgenommen, verzichten auf Pathos. Stattdessen stellen sie Fragen: Wer entscheidet, wie Stadt aussieht? Was erzählen Fassaden, bevor sie verschwinden? Und was bleibt vom öffentlichen Raum, wenn er sich permanent verwandelt?

Dahlinger dokumentiert nicht nur, er kommentiert – mit einem Augenzwinkern. Seine Bilder sind Denkpausen im urbanen Takt.

Die Ausstellung „Nürnberg endlich Welt-Stadt“ ist noch bis 12. Oktober 2025 im Defethaus in Nürnberg zu sehen. Vom 1. August bis 12. September ist die Ausstellung wegen Urlaubs geschlossen. Weitere Informationen findet man unter www.die-fotoszene.de.

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