Literarisches Sommerhoch mit „WortWärts“
Das KUNO Literaturzentrum Nord lädt zu einem Fest des Wortes
veröffentlicht am 10.08.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Martin Meyer

Paulina Czienskowski präsentiert beim WortWärts ihr Buch „Dem Mond geht es gut“, Foto © William Minke
Ein kostbarer kultureller Höhepunkt im Ferienmonat August ist in Nürnberg das Literaturfestival „WortWärts“. Veranstaltet vom Kulturzentrum KUNO Literaturzentrum Nord, bietet es dem Sommerschlaf schon seit 2006 erfolgreich Paroli, heuer vom 15. bis 17. August.
Als Ouvertüre gibt’s am Freitag um 19.30 Uhr eine Podiumsdiskussion zum „Unheimlichen in der Literatur“. Moderiert von Dirk Kruse (Bayerischer Rundfunk) diskutieren die Autorin Christiane Neudecker, der Germanist Prof. Markus May und die Buchhändlerin Doris Höreth auf der Dachterrasse der Stadtbibliothek Nürnberg, bei schlechtem Wetter im dortigen Zeitungs-Café. Gesprochen wird über die Geschichte des Unheimlichen in der Literatur und auch über die Frage, ob die Echtzeit nicht schon unheimlich genug ist.
Am Samstag um 15 Uhr werden als spannendes neues Format unter dem Namen „wordwi(e)se 25“ Texte junger Literaturschaffender bei Snacks und Getränken vorgestellt. Am Abend lädt Arwed Vogel zu einem Schreibworkshop über die „Kraft der Ironie“ ein.
Auch am Festival-Sonntag spiegelt WortWärts zwischen 12 und 18 Uhr die Bandbreite der Literatur in Stadt und Land wider. Christian Schloyer lässt uns mit dem Doppelband „VENUS-MARS“ in die Mechanismen des Patriarchats blicken. In seinem Roman „Anschlussfehler“ erzählt uns Florentin Schumacher von Verlust und Trauer nach dem Tod des „Kaumvaters“, während Paulina Czienskowski quasi mutatis mutandis in „Dem Mond geht es gut“ der jungen Protagonistin nach der Geburt ihres Kindes ganz neue Blicke auf die Welt ermöglicht. In „Die Kunst der Bauchlandung“ demonstriert Roland Spranger anhand zweier Schauspieler den Spagat zwischen Kunst und Kommerz. Doris Wirth erzählt in „Findet mich“ von dem spätberufenen Versteckspiel eines Spießers. Svealena Kutschke bringt uns in „Gespensterfische“ zwei Frauen nahe, die ihren Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik völlig diametral erleben. In Yuko Kuhns Buch „Onigiri“ begleiten wir Aki, die mit ihrer dementen Mutter nach Japan reist und ihr dadurch die Erinnerung zurückbringt. Außerdem lesen zwei Preisträgerinnen beim „37. Fränkischen Preis für junge Literatur“: Kamali Bauer und Zoe Wallner.
Von der Podiumsdiskussion am Freitag abgesehen, finden die Veranstaltungen in den Gebäuden oder auf der Open-Air-Lesebühne am KUNO Literaturzentrum bzw. im Galeriehaus Nord (Wurzelbauerstraße 29) statt.
Näheres finden Sie unter www.kultur-nord.org/angebot/literatur/literaturfest-wortwaerts.