Dein Soundtrack für den Spätsommer
Ein kleiner Einblick in die Vielfalt an Indie-Konzerten in der Region
veröffentlicht am 05.08.2025 | Lesezeit: ca. 5 Min. | von Emma Hasse
Auch wenn die großen Festivals wie Rock im Park, Southside und Co. vorbei sind: Für Fans von Indie-Musik und sämtlichen Unterkategorien geht es im August und September musikalisch munter weiter.
Im Frankenland findet wie immer vor allem in Nürnberg und Erlangen viel statt. Neben dem Z-Bau steht auch beim Club Stereo in Nürnberg ein Jubiläum an – seit 20 Jahren wird hier durch die Nacht getanzt. Anlässlich dieser stolzen Zahl lädt der Club mit einigen Konzerten zum Mitfeiern ein. Unter anderem tritt am 11. September die Musikerin Modular auf. Diese geht mit ihrem Debütalbum „Lonely Hearts Club“ auf Tour. Modulars Sound lebt mal von Neuer Deutscher Welle Atmosphäre, mal von minimalistischen Gitarrenriffs, die sich direkt ins Herz bohren. Auch vor klassischen, rauen Indie Klängen schreckt sie auf ihrem Debütalbum nicht zurück.
Am 17. September kommt die Wiener Indie-Band Gardens in die Musikzentrale Nürnberg (MUZ). Gardens spielt eine mühelose Mischung aus Indie-Folk, Garage Rock und Dream Pop. Ihre Songs sind wie ein warmer Sommerabend, mit treibenden Gitarren und weichen Synth-Klängen – leicht, mit einer gewissen Melancholie. Fans von Bands wie Wet Leg werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, sowie alle, die auf einfach richtig gute Indie-Musik stehen.
In der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen steht ein Konzert des Musikers $oho Bani an, der dort am 12. September auftreten wird. Der Abend findet im Rahmen seiner „Gott Segne $oho Bani“ Tour statt. Spätestens seit dem Lied „Zeit, dass sich was dreht“, welches 2024 erst das Internet, dann Demonstrationen und dann noch die Fußball-EM eroberte, ist der Musiker im Mainstream angekommen. Sein letztes Album „EIN SCHRITT UND ICH FALL“ erzählt vom Balancieren, Herunterfallen und Aufrichten – er schlägt damit deutlich verletzlichere Töne an. Ein weiterer Geheimtipp steht am 4. September auf der Bühne des Redoutensaals: Solo-Künstler Thees Uhlmann. Beide Konzerte werden vom Erlanger E-Werk veranstaltet.
Es lohnt sich aber auch ein Blick in den Veranstaltungskalender anderer Städte. In der Brose Arena Bamberg tritt der Musiker Montez am 24. September auf. Auch wenn Montez seine Wurzeln im Rap hat, schlägt er inzwischen ruhigere Töne an. Sein Album „pass auf mein herz auf“ zeigt sich verletzlich und verliebt, Montez hat mit dessen Songs eine wahre Pop-Wohlfühloase gebaut.
Die Kofferfabrik Fürth zeigt oft großes Gespür für kleine Künstler:innen. Am 17. September kommt Orillia mit seinen Indie-Folk Melodien aus Chicago nach Deutschland. „Orillia“ ist das neue Projekt des Chicagoer Singer/Songwriters Andrew Marczak. Das Album ist ein Werk klagender und poetischer Americana-Musik und wurde an einem Tag live aufgenommen, ohne Overdubs und mit minimalen Arrangements. Am 28. September kommt dann der Leipziger Liedermacher egisson in die Kofferfabrik. Seine Konzerte vermitteln eine gewisse Gemütlichkeit, ganz wie im eigenen Wohnzimmer – nur, dass da eben noch egisson mit seiner Gitarre sitzt und seine Lieder präsentiert.
Das Würzburger Hafensommer Festival bietet schon seit Juli verschiedensten Musikschaffenden eine Bühne, doch das Programm geht bis in den Oktober hinein. Am 8. August tritt im Rahmen des Festivals die Band Buntspecht auf. Die Band überschreitet momentan die Grenze von Geheimtipp zu Indie-Favorit, immer mehr werden auf ihre Musik aufmerksam. Buntspecht beschreibt ihren Sound als Indie-Pop zwischen Ekstase und Melancholie, Lebensbejahung und immer wieder nagenden Zweifeln. Die Stimme des Sängers sticht dabei heraus, rau, intensiv und aufrichtig.
Auf geht’s nach Thüringen: in Erfurt kann man sich vor allem auf die Popmusikerin LEA und die Antilopengang freuen. Am 30. August tritt diese auf der Festwiese in Erfurt auf. Die Antilopengang ist ein Projekt der Künstler Danger Dan, Panik Panzer und Koljah. Musikalisch lebt das letzte Album „Alles muss repariert werden“ zwischen politischen HipHop und Punk – wortwörtlich, denn die Platte ist ein Doppelalbum. Der Festwiese steht also ein Konzert bevor, welches laut, wütend und unerschrocken politisch sein wird. Das Kontrastprogramm zur Antilopengang bietet LEA, welche am 5. September ihr Können zeigt. Die Künstlerin hat viele loyale Fans – und das zurecht. Seit fast 10 Jahren veröffentlicht die Sängerin regelmäßig neue Musik, die sich durch Leichtigkeit, Kreativität und Mut zur Verletzlichkeit auszeichnet. So hat sie sich ihre ganz eigene, unverwechselbare Pop-Schiene in der deutschen Musiklandschaft geschaffen.
Und obwohl es noch etwas hin ist: Als Highlight für alle Indie-, Pop- und Rap-Fans kehrt auch das Nürnberg Pop Festival zurück! Von 9. bis 11. Oktober wird eine breite Palette an Konzerten, Panels und Afterpartys geboten. Unter anderem werden das Duo 6euroneunzig, Paul Wetz, Tjark und viele andere auftreten. Es gibt viele musikalische Highlights direkt vor der eigenen Haustüre! Jetzt heißt es nur noch Tickets kaufen und dann kann’s auch schon losgehen.