Szene

Musikalischer Streifzug durchs Sendegebiet

Jazz, Soul, Swing und Blues in der Region

veröffentlicht am 06.08.2025 | Lesezeit: ca. 10 Min. | von Andreas Bär

Mackefisch ist am 24. September im Kunst- und Kulturhaus Neuneinhalb in Bayreuth zu Gast

Mackefisch ist am 24. September im Kunst- und Kulturhaus Neuneinhalb in Bayreuth zu Gast, Foto © Max Saufler

Mit einer Neuerung wartet dieses Medium im Konzertbereich auf: Erstmals haben wir zahlreiche Veranstaltungsorte aus dem Verbreitungsgebiet herausgepickt und in einer alphabetischen Reihenfolge möglichst viele Highlight-Abende unter die Lupe genommen.

Ein Leckerbissen für Freunde des Motown-Sounds steht am 25. September im Colos-Saal Aschaffenburg an: D/troit, eine dänische Band um Bandleader und Sänger Toke Bo Nisted, entführt in die gleichnamige Hauptstadt des modernen Soul- und Blues, der in den 60er-Jahren seinen Anfang nahm. Der neue Langspieler der Kombo ist dabei einen Tick düsterer als noch in jüngster Vergangenheit, doch eines sind die neuen Songs immer noch: Bestens tanzbar und für einen beschwingten und genreübergreifenden Abend perfekt.

Von 1. bis 10. August ist es wieder soweit. Das legendäre Bamberger Blues and Jazz-Festival steht auf der Agenda. Wie gewohnt geht es dabei richtig rund: Über 60 Bands werden auf sieben Bühnen stehen, es werden über 150.000 Gäste erwartet, die die Veranstaltungen weiterhin umsonst besuchen können. Das komplette Programm findet sich unter www.sparda-festival.de.

Skandinavien feat. New York: So klingt Rasmus Sørensen. Eine geschmeidige Fusion aus elastischen Improvisationen, komplexen Rhythmen und vielschichtigen Harmonien. Ein Groove, so lebhaft wie die Stadt, die niemals schläft. Das wird er am 27. September auch im Bechersaal Bayreuth beweisen. Mit Jon Henriksson am Bass und Cornelia Nilsson am Schlagzeug ergibt sich ein homogener Sound – reichhaltig, organisch und instinktiv stimmig.

Am 11. September steht das Zentrum Bayreuth ganz im Zeichen von dem „Boss“: Bruce Springsteen ist einer der ganz Großen der internationalen Rockmusik. Die Rock’n‘Roll Hall of Fame und über 130 Millionen verkaufte Tonträger, machen den Oscar Gewinner und 20-fachen Grammy Preisträger zu einem der erfolgreichsten Musiker der Welt. Auch in diesem Jahr begeisterte er mit seiner legendären E-Street Band seine Fans in Europa. Mit den Geschichten hinter den Liedern Springsteens und seinem Weg vom Arbeiterkind zur Rockikone beschäftigt sich der Songwriter Daniel Schmidgunst in seinem Programm „Thunder Road“. Ein Mikrofon, Gitarre, Keyboard und Saxophon, mehr benötigen er und seine beiden Musiker, Marie Birkholz (Saxophon) und Andreas König (Piano) dafür nicht.

Am 24. September ist die Sommerpause des schmucken Kunst- und Kulturhaus Neuneinhalb in Bayreuth beendet. Und wartet mit einem Leckerbissen auf Liebhaber musikalischer Energiebündel: Mackefisch kommen nach Oberfranken. Das auch im Privatleben eine Einheit bildende Duo aus Lucy Mackert und Peter Fischer überzeugt mit einer wüsten Mischung aus zahlreichen Instrumenten und schafft es trotz aller Albernheit einen immensen Tiefgang in seinen Texten zu verarbeiten.

Am 26. September endet die Sommerpause im schmucken Jazzkeller Dinkelsbühl inmitten der Innenstadt: Sandra Dell'Anna, die Salvo La Ferrera mit auf die Bühne bringt, wird die 25. Spielsaison eröffnen. Wie gehabt gilt dabei: Der Eintritt zu allen Konzerten in der längst überregional Kultstatus genießenden Spielstätte ist frei, man finanziert sich über Spenden.

Auch die Kofferfabrik Fürth lädt seine Gäste wieder ein. Am 15. September gastiert dort das Würzburger Jazz-Damen-Trio The Jessicats. Das Trio spielt ein Repertoire, das ausschließlich Werke von Komponistinnen enthält, Alice Coltrane, Carla Cook und Emily Remler seien exemplarisch genannt. Danach stehen im September noch einige Konzerte auf der Agenda. Das komplette Programm nachzulesen ist unter www.kofferfabrik.cc.

Das Haßfurter Kulturamt bittet ab 19. September wieder in die Stadthalle Haßfurt. Mit A Strange kind of woman geht es los. Fünf Italo-Rockröhren, noch gar nicht geboren, als Deep Purple mit Rock-Klassikern wie „Child in time“, „Burn“ oder dem legendären „Smoke on the water“ die Hardrock-Szene der 70er entstanden ließen, schaffen es ihren Vorbildern so authentisch nahezukommen, dass selbst Ian Paice, der legendäre Schlagzeuger von Deep Purple und das aktuell einzig verbliebene Gründungsmitglied von Deep Purple so begeistert ist, dass er mit ihnen ein Konzert spielte. Am 26. September huldigt man weiteren Legenden: Valentin L. Findling spielt „The music of Queen“.

Am 26. September nimmt die Jazzreihe in der Kulturscheune Höchberg wieder Fahrt auf. Kontrabassist Felix Wiegand präsentiert zweimonatlich besondere Projekte und Programme mit eigens hierfür zusammengestellten Gastmusikern aus der überregionalen und hiesigen Musikszene. Dieses Mal stehen der legendäre, an der Würzburger Musikhochschule lehrende Drummer Bill Elgard, Peter Fulda am Piano und Felix Wiegand am Kontrabass auf der Bühne. Einen Tag später, am 27. September erklingen folkig, irische Klänge aus der Feder der Black Velvet Band aus den Boxen.

Der Club Stereo in Nürnberg feiert sein 20. Jubiläum. Und das gebührend. Drei Tage am Stück gastieren großartige Acts dort. Die Wahlhamburgerin Modular, im Vorjahr eine der Entdeckungen des Nürnberg Pop, kommt am 11. September in die Norisstadt. Tags darauf sind Smile and Burn wieder einmal zu Gast: Mit ihrem augenzwinkernden Punk-Stil vertreiben sie biertrinkend die Sorgen und garantieren launige Abende. Der Abschluss ist am 13. September den großartigen Die Liga der gewöhnlichen Gentleman vorbehalten. Die Indie-Kult-Kombo hat dabei ein neues Album im Gepäck.

Auch in diesem Jahr wartet der Verein Metropolmusik in der Galerie des Kunstvereins Kohlenhof Nürnberg mit der Zikadenreihe auf, die sich längst als Knotenpunkt der mittelfränkischen Musikszene etabliert hat. Von 4. bis 17. August dürfen sich die Gäste über zahlreiche Jazzkonzerte freuen. Je zwei Ensembles – respektive Solisten – teilen sich einen Konzertabend, der nur aus Originalkompositionen besteht: In der erste Woche sind das Trio Vier (20 Uhr) und das Nawwal Trio auf der Bühne. In der zweiten Woche das Laura Detterbeck Quintett – eins vielversprechendes Nachwuchsensemble – und sieben unterschiedliche Solokonzerte verschiedener Musizierender, die den Abend jeweils um 20 Uhr eröffnen.

Ein Leckerbissen erwartet Freunde altbekannter Klänge am 16. September im Hirsch Nürnberg. Glenn Hughes, drei Jahre lang Bassist und Sänger in der sogenannten MK III-Ära von Deep Purple kommt in die Vogelweiherstraße. Hughes stand damals und steht heute noch für die bluesige Seite des Rock, der er mit seiner kraftvollen Stimme und dem dynamischen Bass-Spiel, nicht selten mit Anleihen aus dem Soul- und Funkbereich, Ausdruck verleiht.

Am 19. September begrüßt das Jazzstudio Nürnberg seine Gäste wieder. Insgesamt vier Veranstaltungen bilden bis zum Monatsende den Auftakt in einen actionsreichen Herbst mit zahlreichen hörenswerten Acts. Unter: www.jazzstudio.de können Sie das komplette Programm studieren.

Am 6. August wird Kult-Astrophysiker, Naturphilosoph und Fernsehmoderator Harald Lesch im Serenadenhof Nürnberg die Anfänge unseres Sonnensystems beleuchten und Antworten geben. Untermalt wird der Abend vom Weltmusik-Ensemble Quadro Nuevo mit Melodien zwischen Orient und Okzident, galaktischen Tangos und irdischen Grooves.

Am 29. August gastiert – ebenfalls präsentiert von NürnbergMusik – an gleicher Stelle eine zehnköpfige Band mit acht Stimmen an den Mikrofonen: Die Sweet Soul Summer Night entführt in fünf Jahrzehnte der Soulmusik mit all ihren grandiosen Interpreten – von James Brown über Aretha Franklin bis hin zu Ray Charles und Stevie Wonder.

Einen Tag später wird es jazzig im Serenadenhof. Die Münchner Techno Bigband Jazzrausch präsentiert ihr neues Programm „Bangers Only!“ 15 Musikerinnen und Musiker mit Saxophonen, Trompeten, Posaunen, Tuba, Schlagzeug, Bass, Gitarre, Keyboard, Electronics und Gesang sezieren ihre eigenen Hits und präsentieren sie in völlig neuem Gewand.

Am 25. September ist Alex Beyer in der Tafelhalle Nürnberg zu Gast. Zusammen mit seiner vierköpfigen Band präsentiert er sein neues Album „Radar“. Einen Tag später ist es wieder soweit – wie seit über zehn Jahren regelmäßig am letzten Sonntag eines Monats: In der Tafelhalle gastiert das Sunday Night Orchestra, eine einzigartige Einrichtung in der deutschen Jazz-Szene. Besetzt mit den besten Jazz-Musikern, die in Deutschland zu finden sind, spielt das seit den Gründungstagen in Nürnberg beheimatete Orchester ein breites Repertoire an unverbrauchten, eigens für das Orchester komponierten Songs und Arrangements. Weit über die Grenzen Nürnbergs und Deutschlands hinweg hat sich die 17-köpfige Truppe den Ruf eines erstklassigen Jazz-Orchesters erspielt.

Am 30. September heißt es in der Disharmonie Schweinfurt „Jammen für alle“: In gemütlicher Runde wird gejazzt, geswingt und geschwatzt. Der Eintritt für das lockere gemeinsame musizieren ist frei.

Im ansonsten ruhigen August geben die Macher des Stattbahnhofs Schweinfurt noch dreimal Gas, ehe es in die Sommerpause geht: Unter dem Motto „The show must go on“ hat das Pig City Blues Projekt die legendäre „Backstage Blues Band“ für ein Benefizkonzert zugunsten „Ärzte ohne Grenzen“ gewinnen können. Die 1997 gegründete Band tritt am 1. August in der Originalbesetzung von 2003 an: Manuel Grimm (git), Chris Füller (bass) Mats Drescher (keys), Seb Kiesel (voc, sax) und Flo Endres (drums) bitten zum Tanz – und das auf Spendenbasis zugunsten der guten Sache.

Am 26. September beendet die schmucke Wendelsteiner Jegelscheune ihre Sommerpause. Und das mit einem Leckerbissen: Das Tuija Komi Quartett gastiert in Mittelfranken. Wie keine andere bereichert die in Deutschland wohnhafte Finnin Komi den klassischen Jazz-Gesang um Themen, Texte und Töne ihrer nordischen Herkunft. Stets fegt das Energiebündel Komi dank ihrer enorm variablen stimmlichen Ausdruckskraft alle Hürden genre- und traditionenübergreifender Tücken, sie singt in mehreren Sprachen, beiseite.

Übrigens: Auch in den kommenden Ausgaben wird es wieder allerlei Vorberichte auf feine Konzerte geben. Nicht nur das NUEJAZZ-Festival steht in Nürnberg vor der Türe – Allerorten wird gefeiert!

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