Schauspiel für jeden Geschmack
Die Theater der Region laden mit vielfältigen Produktionen in ihre Spielstätten ein
veröffentlicht am 20.08.2025 | Lesezeit: ca. 10 Min. | von Elke Walter
„Vorhang auf für Neues“ heißt es am Theater Altenburg Gera für die kommende Spielzeit. Los geht es am 14. September mit der Premiere von Colin Higgins‘ „Harold und Maude“ im Theaterzelt Altenburg. Am 19. September geht es auf der Bühne am Park in Gera mit der UA von „Ich hasse Menschen“, einer postdigitalen Tragikomödie von Lena Rücker und Nils Corte weiter. Am 14. November bringt Gera Bertolt Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“. Mit „Glückliche Menschen“ von Elise Wilk steht eine weitere UA an (28. Februar). Mit dem Altenburg-Krimi „Blutrote Spitzen“ geht das Theater auf eine interaktive Spurensuche (7. Juni).
Am Theater Ansbach wird Schauspieler und Regisseur Robert Arnold, seit der Spielzeit 2020/21 festes Mitglied des Ensembles, neuer Künstlerischer Leiter. Er folgt auf den bisherigen Intendanten Axel Krauße, der als Intendant an das Scharoun Theater Wolfsburg wechselte. Wegen der noch offenen Planungen für die Sanierung sowie einer eventuellen Neuorientierung des Ansbacher Hauses legt der neue Spielleiter unter dem Spielzeitmotto „echt. AN alog“, das Programm zunächst bis Februar 2026 vor.
Das Theater beginnt seine Spielzeit mit Heinrich von Kleists „Michael Kohlhaas“ in einer Fassung von Regisseurin Britta Schreiber am 18. Oktober 2025. Nach dem Comic „Adolf – Der Bonker“ von Walter Moers inszeniert Robert Arnold die gleichnamige Bühnenfassung (8. November). Als weihnachtliches Familienstück inszeniert Frank Siebenschuh den Märchenklassiker „Des Kaisers neue Kleider“. Premiere ist am 29. November. Mit einer bunten Silvester-Gala unter dem Motto „Das geht ja gut los!“ startet das Theater am 31. Dezember in das neue Jahr. Zum Abschluss des ersten Halbjahres inszeniert der Künstlerische Leiter dann Hans Falladas zeitlos aktuelle Geschichte „Kleiner Mann – Was nun?“ (21. Februar).
Unter neuer Intendanz von John von Düffel startet das ETA-Hoffmann-Theater am 19. September gleich mit zwei Premieren. Um 17 Uhr geht es los mit der Uraufführung des Stücks „Das letzte Bier“ von Jaroslav Rudiš. Weiter geht es dann um 19.30 Uhr mit „Kafkas Erzählungen“, der eigentlichen Eröffnungspremiere. In dem reichhaltig bestückten Programm finden sich auch einige Klassiker wie etwa Thomas Manns „Felix Krull“ in einer Neufassung von Paula Kläy (UA am 14. November), „Tartüff“ nach Molière (16. Januar) und Schillers „Die Ratten“ (13. März). Weiter im Programm laufen „The Legend of Georgia McBride“ (23. Oktober), „Die Leiden des jungen Werther“ (22. Oktober) und „Die Welt im Rücken“ (25. September).
Darf man in die heutige Welt noch ein Kind setzen? Um diese Frage eines jungen Paares und die Krisen der Welt geht es in Duncan Macmillans „Atmen“, mit dem das Landestheater Coburg seine Schauspielsaison am 26. September startet. Auf dem Programm stehen außerdem etwa noch Friedrich Dürrenmatts tragische Komödie „Der Besuch der alten Dame“ (3. Oktober) und Jean-Paul Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ (13. Februar).
Das Landestheater Eisenach hat unter anderem Hans Falladas „Kleiner Mann – Was nun?“ (6. Dezember), Frank Wedekinds „Frühlingserwachen“ (7. Februar) oder auch „1984“ (28. März) von George Orwell auf dem Programm.
Das schauspiel erlangen startet am 20. September mit Schillers „Die Räuber“ in die neue Saison. „Europa flieht nach Europa“, ein dramatisches Gedicht in mehreren Tableaus, bringt Jonas Knecht auf die Bühne (24. Januar). Die Uraufführung des Stückes „Brauner Schnee über Franken“ von Natalie Baudy und Matthias Köhler, spiegelt Erlangen 1980: der doppelte Mord und das rechte Netzwerk (28. Februar). Mit „I Kill You Back“ setzt sich das Theater mit dem Thema Lebensrealität und Leben in der Scheinwelt Internet auseinander (11. April). Es folgt mit Elfriede Jelineks „Endsieg“ die tiefschwarze Rede eines nicht benannten Königs, einem auserkorenen und Gott in Menschengestalt, geschrieben 2024 nach dem zweiten Wahlsieg von Trump (17. April).
Das Stadttheater Fürth bringt im Kulturforum Fürth Theresia Walsers „Von allen Geistern“ am 26. September, in Kooperation mit dem Kleist-Forum Frankfurt (Oder) als Uraufführung auf die Bühne. Einen Perspektivwechsel auf das Thema „Gastarbeiter“ nimmt das Stück „Istanbul“ von Selen Kara, Torsten Kindermann und Akin Emanuel Şipal vor, indem es das Wirtschaftswunder nicht in Deutschland, sondern in der Türkei stattfinden lässt (5. Juni).
Die Stadt Gunzenhausen hat zwar kein eigenes Theater, holt aber regelmäßig Theater-Gastspiele in die Stadthalle. Die 49. Theaterspielzeit beginnt am 15. November mit „Ich bin Astrid aus Småland“, einem Stück über Astrid Lindgren, die Geschichte einer großen Frau. Am 29. November folgt die Kirchenkomödie „Kardinalfehler“ von Alistair Beaton und Dietmar Jacobs. William Shakespeares Komödie „Ein Sommernachtstraum“ ist am 14. März in der Stadthalle zu sehen. Ein Theaterstück als Theaterstück im Theater zeigt das Kammerspiel „Was war und was wird“ von Lutz Hübnr und Sarah Nemitz (25. April). Als Weihnachtsmärchen kommt „Frau Holle“ für das junge Publikum nach Gunzenhausen (1. Dezember).
Seine Schauspielsaison startet das Theater Hof mit „Die Orestie des Aischylos“, der Schauspiel-Trilogie von Aischylos, in einer Prosaübersetzung von Peter Stein (4. Oktober). Steven Moffats Komödie „Eine Mords-Freundin“ folgt am 8. November. Als Hofer Erstaufführungen präsentiert das Theater „Verbrennungen“ von Wajdi Mouawad (20. Dezember), das Schauspiel „Tannöd – Ein Kriminalfall“ von Andrea Maria Schenkel (20. Februar) sowie „Cluedo“ von Sandy Rustin, nach dem Hasbro-Brettspiel CLUE (10. April). Tennessee Williams‘ „Endstation Sehnsucht“ folgt am 22. Mai.
Abwechslungsreiche Theaterproduktionen bringt das Staatstheater Meiningen auf die Bühne und eröffnet die Spielzeit am 5. September mit Schillers „Die Jungfrau von Orleans“. Mit „Biermann - Drachentöter“ (6. März 2026) entwickelt Autor Martin Heckmanns ein Stück über den bedeutendsten deutsch-deutschen Liedermacher Wolf Biermann. Ibsens „Wildente“ kommt zum ersten Mal ab Mai 2026 auf die Meininger Bühne. Wiederaufgenommen wird neben weiteren Produktionen „Der große Gatsby“ (18. September).
Das Theater Schloss Maßbach zeigt auf der Freilichtbühne bis Anfang September noch die Komödie „Falscher Tag, falscher Ort“ von Derek Benfield, in der deutschen Übersetzung von Frank-Thomas Mende.
Lene Grösch ist ab der Spielzeit 2025/26 die neue Schauspieldirektorin des Staatstheaters Nürnberg. Sie startet ihr umfangreiches Schauspielangebot am 3. Oktober mit „Die erste Liebe hält 5 Jahre“, das Bezug nimmt auf Nürnberg als Spielzeugstadt und lokale Autoren mit ins Boot holt. Dem Thema Zeit widmet sich Raphaela Bardutzky, für drei Jahre Nürnberger Hausautorin, in „74 Minuten“ (5. Oktober). Als weitere Uraufführungen bringt das Theater „Smart aber herzlich“, eine interaktive 24/7-Performance von Nils Corte und Philipp Löhle (6. Dezember), und Sarah Calörtschers „Drill Baby Drill“ (19. Februar) oder auch „Heulen mit den Wölfen“ – ein Abend über Fußball und Ausgrenzung (17. April).
Mit der neuen Reihe „Migrantisches und inklusives Theater“ möchte das Theater der Stadt Schweinfurt ein Zeichen für Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe setzen. Los geht es am 31. Oktober mit „Oh Gott, die Türken integrieren sich!“, einem Stück des Ulmer Theater ulüm. Die Inklusionskomödie „Die Goldfische“ der Hamburger Kammerspiele, nach dem gleichnamigen Film von Alireza Golafshan, folgt dann ab 19. Februar. Neben dem umfangreichen Gastspielangebot bringt das Theater „Cry Baby“, das erfolgreiche Theaterstück um Leben und Werk von Janis Joplin, erneut auf den Spielplan (25. und 26. Oktober).
Unter dem Motto „Mensch sein“ beginnt das Theater Regensburg seine Schauspielsaison am 28. September mit der Uraufführung von „Lob der Gerechten“, ein hochaktuelles Stück über die Bedrohung des bürgerlichen Engagements und über eine chaotische Suche nach gesellschaftlichem Konsens. Als Regensburger Erstaufführung folgt mit „Fischers Fritz“ ein modernes Volksstück von Aleksandra Lukoszek in deutscher und polnischer Sprache (4. Oktober). Neben anderem steht auch Arthur Millers Drama „Tod eines Handlungsreisenden“ auf dem Programm (9. November). Das „Manhattan Projekt“ von Stafano Massini rückt den Blick in das New York von 1938. Es dreht sich um vier junge und brillante jüdische Wissenschaftler, die sich in ihrer neuen Heimat mit der militärischen Nutzung von Uran beschäftigen, da man fürchtet, dass die Deutschen bereits daran arbeiten (31. Januar). Zur Uraufführung kommt Philipp Löhles „Ein neues Stück“ als Regensburger Auftragswerk (11. April). Als letzte Schauspielpremiere präsentiert Regensburg einen Doppelabend mit Jean-Paul Sartres „Die schmutzigen Hände“ und „Die Gerechten“ von Albert Camus (10. Mai).
Auf dem Spielzeitprogramm des Rosenthal Theaters Selb stehen neben anderen eine Reihe hochwertiger Gastspiele der Theater Fürth und Hof. Das Stadttheater Fürth kommt am 28. November unter anderem mit „Liebe ohne Schuld“ von Fabio Marra nach Selb; das Theater Hof kommt gleich mehrfach mit Gastspiel-Produktionen. Darunter etwa „Die Orestie“ (13. November) und „Mords-Freundinnen“ (22. Januar).
Am Mainfranken Theater Würzburg startet die Schauspielsparte gleich am 19. September mit der Premiere des Shakespeare-Klassikers „Romeo und Julia“. Felicia Abdel-Maksoud lenkt in ihrem Stück „Jeeps“ den Blick in eine fiktive Zukunft, in der es um Verteilungsdiskurse geht (15. November). Mit Annika Henrichs „Das Rathaus – Liebe Leute“ (7. Februar) und „Das Klima (No Pressure)“ von Fayer Koch (10. April) bringt das MFT zwei Uraufführungen auf seine Probebühne. Als Familienstück inszeniert Wolfgang Michalek Michael Endes Klassiker der Jugendliteratur „Momo“, zu sehen im Kleinen Haus (23. November). Weiter nimmt das MFT einige Stücke der vorherigen Spielzeit wieder auf, zum Beispiel „Drei Mal Leben“ (11. Oktober) oder „Das schweigende Klassenzimmer“ (24. Oktober).
Das DNT Weimar startet am 19. September mit Goethes „Iphigenie“. Ein Stadtkrimi von Friedrich Schiller folgt mit „Der Geisterseher“ (9. Oktober). Unter anderem stehen auch bekannte Klassiker auf dem Programm.