Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung.
Fritz König – der Streichholzkönig!
„Galerie in der Austraße“ in Bamberg zeigt Werke eines Pop-Artisten
veröffentlicht am 08.07.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Wer sich in die Zeit der 1960er und 70er Jahre zurückversetzen möchte, ist hier genau richtig: beim Werk des Malers und Grafikers „Fritz“ (Friedrich) König. Aus Hohenberg an der Eger nach London ging der junge Künstler damals – ein gewaltiger Sprung! Sein Gesamtwerk ist noch bis Ende des Jahres in der „Galerie in der Austraße“ Bamberg neben dem „Hofcafé“, zu besichtigen.
Dabei kam der 1940 geborene Oberfranke keineswegs aus einem künstlerischen Umfeld. Und doch war es ihm offenbar in die Wiege gelegt: Die Freude am Malen, Kritzeln, Gestalten. Nach einer Ausbildung zum Porzellanmaler gelang es ihm in der Londoner Kunstschule Royal Art College (RAC) aufgenommen zu werden. Dies geschah ausgerechnet in einer Zeit, in der London das Mekka aller Kreativen war und – wie man sagte – „swingte“.
Eines der phantastischen Gemälde, die Fritz König, der nach seinen Anfängen wieder nach Selb zurückgekehrt war, ist denn auch die „Yellow Submarine“, ein psychedelisches Mammutwerk mit kleinen und kleinsten Elementen, die wie ein bunter Marihuanna-Rausch erscheinen. Nur der Großmeister des „Psychedelischen“, kein Geringerer als der Niederländer Hieronymus Bosch, ist der Stammvater dieser Art von „Wimmelbildern“. Diese ersann Fritz König neben seiner bürgerlichen Tätigkeit für die Firma Rosenthal in Selb, wo er an der Seite von Eugen Gomringer tätig war und sein Talent entfalten durfte. Beide – Gomringer und König - verband eine große Sympathie, die sich in einem der genialen Sätze des Wort-Artisten offenbarte. Gomringer schrieb damals anlässlich einer Ausstellung: „Was der Nagel für Günther Uecker, ist das Streichholz für Fritz König.“ Er war einer der Ersten, die das Talent des jungen Wilden entdeckten und förderten.
Inspiriert von den weltweiten Künstlerkontakten der Firma Philipp Rosenthals lernte Fritz König damals eine Vielzahl internationaler Künstler-Stars kennen – und er lernte von ihnen. So sind die wichtigsten Werke hier im knallbunt-leuchtenden Stil der Pop Art zu sehen, inhaltlich meist von groteskem und hintergründigem Witz oder auch rabenschwarzem Humor.
Seine ganz besondere Leidenschaft aber wurden die Streichhölzer. Meist erscheinen sie massenhaft wie die berühmte „Stecknadel im Heuhaufen“, türmen sich auf ganzen Serien. Doch da gibt es auch das einsame Streichholz alleine auf dem Mond oder in der Masse, die sich türmt. Das abgebrannte, verkrüppelte Streichholz, der Streichholzwald oder die mathematische Gleichung. Sogar Dürers berühmter Hase wurde in ein Streichholz-Steckbild. Diese „Hommage à A.D.“ ist ein Bekenntnis zu seiner Heimat Franken. Und sie zeigt, wie international und überzeitlich moderne Kunst sein kann.
Wer eine Zeitreise in die fröhliche, bunte und freie Welt der Pop Art machen möchte, sollte einmal vorbeischauen in der Galerie, die sich zwischen den Cafés und Lokalen im Herzen Bambergs versteckt hat. Fritz König ist Gaudi, Spaß und mehr noch: Anregung zum Sehen und Denken. - Gleichzeitig!
Galerie in der Austraße, Austraße 14, Bamberg; Do - So 10 - 18 Uhr; der Eintritt ist frei. Mehr Informationen unter: www.kunst-agenda-rauschert.de.