Das Stadionpark Open-Air hinterlässt wieder Spuren
Provinz laufen der Prominenz den Rang ab
veröffentlicht am 20.07.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Andreas Bär
Es ist eine der neuesten Projekte im Open Air- und Festivalsegment, doch schon nach zwei Auflagen darf man feststellen: Das Stadionpark Open Air hat das Zeug dazu, sich fest in die Herzen der Musikfans zu spielen.
Malerisch gelegen zwischen dem Max-Morlock-Stadion und den Messehallen versteckt sich, etwas abseits, das wunderbare Festgelände auf dem VIP-Parkplatz des Stadions. Mit einer im Gegensatz zum Vorjahr noch etwas größeren Bühne, einem weitläufigen Gelände und seiner unheimlich chilligen Aura überzeugen die Macher des Concertbüro Franken genreübergreifend.
Rundum gelungen – wie auch schon im Vorjahr und im nächsten Jahr am 4. Juli wieder – präsentierte sich das Punkfestivals „Save the core“. Punks, Normalos und Musikbegeisterte versammelten sich auf dem für 8.000 Gäste zugelassenen Gelände, um Headliner WIZO und die anderen Bands mit dem längst Kult gewordenen Käsekuchen abzufeiern.
Was sich auch zeigte: Die Gäste drehen den Euro offensichtlich zweimal um. Die Indie-Pop-Band Provinz rief nur knapp über 60 Euro Eintrittsgeld aus. Der (verdiente) Lohn: Sie spielten vor ausverkauftem Haus. Und Frontmann Vincent Waizenegger und seine Mitstreiter bewiesen, dass sie auch ohne ihre kongeniale Partnerin Nina Chuba überzeugen können. Ob melancholisch-schmachtend oder bei Uptempo-Nummern feiern: Die Kombo aus der oberschwäbischen Peripherie punktete publikumsnah und gut gelaunt. Nicht minder begehrt waren die Tickets für Ski Aggu. Der Berliner mit der Skibrille auf der Nase wusste seine knapp 7.000 Anhängerinnen und Anhänger einmal mehr zu überzeugen.
Mit den hohen Ticketverkäufen der Jungspunde konnten zwei altgediente Acts nicht mithalten – auch oder gerade wegen der hohen Ticketpreise von über 80 Euro? Man wird es nicht erfahren. Diejenigen, denen es das Geld wert war, die wurden nicht enttäuscht. Dauerbrennerin Sarah Connor lieferte gewohnt stark ab, verlagerte sich größtenteils auf Hits der jüngeren Vergangenheit. Und Dream Theater? Die rockten wie in besten Tagen. Nach vielen Jahren wieder in der alten Besetzung vereint, wussten Frontmann James LaBrie und seine musikalisch einmal mehr grandios aufspielende Band um den nach 13 Jahren zurückgekehrten Drummer Mike Portnoy mit seinem monströsen Drum-Set drei Stunden lang auf höchsten Niveau zu brillieren.
Seine Schatten voraus wirft das 2026er-Festival. Neben dem Save-the-core-Open Air sind auch schon die Broilers fest gebucht. Wie die Macher im Vorfeld bereits verrieten, stehen schon jetzt fünf Acts fest. Gut möglich, dass es dann wieder mehr statt nur fünf Konzertabende gibt. Einige nicht geklappte Deals sorgten dafür, dass es zwei weniger als noch im Auftaktjahr waren.