Klassiker

Balthasar Neumann zu Ehren

Die Gößweinsteiner Musiktage füllen die Basilika mit Klängen aus der Zeit des Baumeisters

veröffentlicht am 30.09.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Martin Köhl

Das Vokalensemble amarcord macht den Auftakt

Das Vokalensemble amarcord macht den Auftakt, Foto © Anne Hornemann

Die diesjährigen Balthasar-Neumann-Musiktage finden vom 9. - 12. Oktober 2025 wie immer in Gößweinstein statt und lassen einmal mehr durch die Prominenz der eingeladenen Ensembles aufhorchen. Beginn ist am 9. Oktober in der Marienkapelle zu Ebermannstadt, wo die Bamberger Bachsolisten „Perlen des Barock“ verstreuen.

Tags drauf folgt das Vokalensemble amarcord, diesmal mit einem „plus“ versehen, weil die Sängerinnen Angelika Lenter und Susanne Langner dazustoßen. Das international gefeierte Vokalensemble widmet sich in seinem Programm „Von Schein zu Bach“ dem Umfeld J.S. Bachs, insbesondere aus der Vorgängerzeit. Madrigale des einstigen Thomaskantors Johann Hermann Schein stehen ebenso zur Aufführung wie Motetten aus der „Geistlichen Chor-Music“ von Heinrich Schütz, die dieser der Leipziger Thomana gewidmet hatte. Darüber hinaus führt das Programm auch zu Werken von Johann Michael Bach, Johann Christoph Bach und zu den heute kaum noch bekannten Komponisten Erlebach und Liebholdt.

„Barocke Meisterwerke“ verspricht Concerto Köln, das Orchester mit dem unverwechselbaren Klang, am 11. Oktober unter der Devise „Leidenschaft, Andacht und Virtuosität“ und bietet eine Programmmischung mit Werken von Johann Sebastian Bach, Evaristo Felice Dall'Abaco, Antonio Vivaldi und Pietro Castrucci an. Den Auftakt macht Dall'Abaco mit seinem Concerto a più Istrumenti Nr. 6 D-Dur, einem Werk voller italienischen Schwungs, das kammermusikalische Feinarbeit mit orchestraler Pracht vereint. Es folgt mit Bach einer der großen Säulenheiligen der Barockzeit, dessen Kantate „Christ lag in Todesbanden“ BWV zu seinen frühesten erhaltenen Vokalwerken gehört und bereits eine tiefe theologische Durchdringung der Musik zeigt. Antonio Vivaldi bringt mit seinem Concerto in c-moll RV 120 eine Prise venezianisches Temperament ins Programm: düster, dramatisch und dabei stets von rhythmischer Energie getragen. Erneut klingt dann Bach, diesmal mit der Sinfonia zur Kantate BWV 196 „Der Herr denket an uns“, die einen Vorgeschmack auf den krönenden Abschluss gibt, nämlich Bachs berühmtes Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048.

Ausklang der Musiktage ist im Rahmen eines Festgottesdienstes am 12. Oktober mit der Aufführung der Missa Brevis D-Dur für Soli, Chor und Orchester von P. Bonifaz Stöckl. Dieser höchst begabte Klosterkomponist und Zeitgenosse Mozarts hat ein beträchtliches musikalisches Vermächtnis hinterlassen. Basilika-Kantor- und -Organist Georg Schäffner hat das Notenmaterial für dieses Werk selbst erarbeitet und wird dessen Aufführung durch Chor und Orchester der Basilika leiten.

Die Konzerte im Überblick

Perlen des Barock
Bamberger Bachsolisten
Donnerstag, 9. Oktober 2025, 19 Uhr


Von Schein zu Bach
amarcordplus
Freitag, 10. Oktober 2025, 19 Uhr


Barocke Meisterwerke
Concerto Köln
Samstag, 11. Oktober 2025, 19 Uhr

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