Vorhang auf!

Wenn Theater auf Reisen geht

Gastspieltheater in der Region im Oktober und November

veröffentlicht am 28.09.2025 | Lesezeit: ca. 5 Min. | von Elke Walter

Das Stadttheater Fürth hat „Eingeschlossene Gesellschaft“ von Theaterlust München zu Gast

Das Stadttheater Fürth hat „Eingeschlossene Gesellschaft“ von Theaterlust München zu Gast, Foto © Hermann Posch

Theatergastspiele erweitern das Angebot lokaler Kulturanbieter auf vielfache Weise. Zum einen, um Produktionen anderer Häuser zu präsentieren, zum anderen um Tourneetheatern ein Podium zu geben. Die im Folgenden genannten Stücke können das breite Angebot nur auszugsweise spiegeln.

Stadttheater Aschaffenburg: „1984“ – Schauspiel nach George Orwell

Am 11. Oktober 2025 präsentiert das Stadttheater Aschaffenburg George Orwells Roman-Klassiker „1984“ in einer Fassung des renommierten und vielfach ausgezeichneten a-gon-Theaters München. Das auf Gastspielproduktionen spezialisierte Theaterensemble bringt Orwells dystopische Gesellschaftsbetrachtung aus dem Jahr 1949 als kompakt gefasste Romanbearbeitung auf die Bühne. In dem fiktiven Staat Ozeanien herrscht eine allmächtige Einheitspartei, die alles zu jedem Zeitpunkt überwacht. Was geschieht, wenn ein Einzelner selbständig zu denken beginnt, Tagebuch führt und sich allmählich Widerstand bildet? Eine Erzählung, die in Zeiten von Google, Facebook, Amazon & Co. gar nicht mehr so weit weg scheint, wie im Jahr 1948, als Orwell den Roman schrieb.

Weitere Informationen zur Inszenierung gibt es unter www.stadttheater-aschaffenburg.de.

Theater der Stadt Schweinfurt: „Wo immer du bist“ – Schauspiel von Kristen Da Silva

Das Theater der Stadt Schweinfurt präsentiert am 26. November eine Produktion der Unterfränkischen Landesbühne - Theater Schloss Maßbach. Auf dem Programm steht das heiter anrührende Schauspiel „Wo immer du bist“ von Kristen Da Silva, in der deutschen Fassung von Anna Friedrich. Die Inszenierung von Sandra Lava ist komisch, entlarvend und bitter gleichermaßen. Hauptfiguren der Geschichte sind die Schwestern Glenda und Suzanne, deren erwachsene Tochter sowie der attraktive, junge Nachbar, der das Schuppendach decken soll. Verwicklungen, Unstimmigkeiten sowie klärende Gespräche stellen die Beziehung der drei Frauen zueinander auf unterhaltsame Weise auf den Kopf.

Weitere Informationen zur Inszenierung gibt es unter www.theater-schweinfurt.de


Kulturforum Fürth: „Macbeth“ – Schauspiel von William Shakespeare

Das Kulturforum Fürth hat William Shakespeares „Macbeth“, in einer Fassung von John von Düffel, seit dieser Spielzeit Intendant des ETA-Hoffmann-Theaters Bamberg, im Programm. Macbeth und seine „Lady“ träumen nicht nur vom Griff auf die schottische Krone und der uneingeschränkten Macht, sie setzen ihren Traum auch grausam in die Tat um, bevor sie an ihrem eigenen Ehrgeiz scheitern. „Macbeth“ ist eine Co-Produktion der Fürther-Bagaasch-Ensemblebühne und des Kulturforums, unter der Regie von Doris Hanslbauer. Es spielen Uwe Weiherer und Esther Sambale. Premiere ist am 16. Oktober 2025, weitere Aufführungen finden am 17. Oktober sowie am 1./2. November statt.

Weitere Informationen zur Inszenierung gibt es unter www.kulturforum.fuerth.de oder auch www.fuerther-bagaasch.de.

Stadttheater Fürth: „Eingeschlossene Gesellschaft“ – Komödie von Jan Weiler

Das Stadttheater Fürth bringt am 25./26. Oktober 2025 mit Jan Weilers „Eingeschlossene Gesellschaft“ eine tiefgründige Komödie nach dem gleichnamigen Kinoerfolg auf die Bühne. Fabian Prohaska fehlt nur ein Punkt, um die Zulassung zum Abitur zu bekommen. Inakzeptabel, findet sein erboster Vater, greift zur Waffe und stellt die Lehrer seines Sohnes zur Rede. Eingeschlossen im Lehrerzimmer, öffnen sich Abgründe der einzelnen Personen, der fehlende Punkt ist längst nicht mehr das Thema. Ein Entkommen ist ausgeschlossen. Es stellt sich nach und nach die Frage, ob dieser Lehrkörper überhaupt berechtigt sein dürfte, einen Schüler zu beurteilen. Die Inszenierung bringt das Ensemble Theaterlust aus München auf die Bühne.

Weitere Informationen zur Inszenierung gibt es unter www.stadttheater.de und www.theaterlust.de.

Tafelhalle Nürnberg: „Neudegger & Kenner: Lieder unseres Lebens“

Zu einer Reise in die musikalische Vergangenheit lädt das Duo Neudegger & Kenner am 2. Oktober (19 Uhr) und 22. Oktober (20 Uhr) in die Tafelhalle Nürnberg. Unter dem Titel „Lieder unseres Lebens – Wie der warme Kakao nach einem beschissenen Tag“, feilschen sie um die Aufmerksamkeit des Publikums. Der gemeinsam vorbereitete Theaterabend hat ausreichend Potenzial für turbulente Wendungen. Ganz unterschiedliche Themen beschäftigen die Zwei dabei: Er möchte das Geheimnis der Popmusik lüften, sie interessiert sich mehr für neurowissenschaftliche Erkenntnisse und menschliche Verhaltensmuster. Die Folge ist ein flotter Schlagabtausch, bei dem beide nach und nach immer mehr Gemeinsamkeiten entdecken. Der Abend lädt dazu ein, sich an die eigene musikalische Reise zu erinnern und zu erkennen, wie tief menschliche Reaktionen sitzen.

Weitere Informationen zur Inszenierung gibt es unter www.kunstkulturquartier.de/tafelhalle.

Rosenthal Theater Selb: „Die Orestie“ – Schauspiel-Trilogie von Aischylos

Mit seiner Produktion „Die Orestie“ kommt das Theater Hof am 13. November zum Gastspiel an das Rosenthal Theater Selb. Die Schauspiel-Trilogie von Aischylos, in einer Prosa-Übersetzung von Peter Stein, beleuchtet den Fluch, der auf dem Haus der Atriden lastet, in dem Mord und Rache untrennbar miteinander verbunden sind. Aischylos thematisiert diesen zeitlosen Konflikt zwischen Rache und Recht, erzählt von der Gründung eines Rechtsstaates mit seiner Gerichtsbarkeit, die das Konzept der Blutrache und Grausamkeit ablösen soll, die das Gut der Demokratie schätzen lehrt.

Weitere Informationen zur Inszenierung gibt es unter www.theater-selb.de.

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