Der Fliegende Holländer im Schleudergang
Die Pocket Opera Company feiert die 12. Spielzeit ihres Erfolgsstücks „Wash House Resurrection“
veröffentlicht am 17.11.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Barbara Pittner
Sollen wir? Oder sollen wir nicht? Eine Frage, die in den Überlegungen der Pocket Opera Company Nürnberg zum neuen Spielplan seit geraumer Zeit regelmäßig auftaucht. Konkret es geht es um die Produktion „Wash House Adventure“, die in diesem Jahr unter dem Titel „Wash House Resurrection“ ihre 11. Wiederaufnahme erlebt.
Diese Produktion, die eine kompakte und witzige Kurzversion der romantischen Oper von „Der fliegende Holländer“ ist, kam ursprünglich 2012 auf die Bühne. Inzwischen ist sie wahrer Kult, denn die Tickets sind meist in kürzester Zeit ausverkauft. Der Spielort ist ein SB-Waschsalon in Nürnberg. Eine für die POC typische, extravagante Spielstätte. Und seit Anbeginn funktioniert diese Produktion, findet ihre begeisterten Fans und läuft, und läuft, und läuft. Und so hat sich die POC für eine erneute Aufnahme entschieden. Unter dem Titel „Wash House Resurrection“ kommt diese Produktion heuer in ihre 12. Spielzeit.
Der Charme liegt in der Kürze und in der deutlichen Reduzierung des Spiel-Personals. Richard Wagner nannte seinen „Fliegenden Holländer“ eine „Oper in drei Aufzügen“. Sechs Personen, die Mannschaft des Fliegenden Holländers und ein Mädchen-Chor stehen, singen und spielen auf der Bühne.
Für Franz Killer, den Künstlerischen Leiter der POC, reichen zwei Personen: der verfluchte Seefahrer und die sich nach ihm verzehrende Geliebte. Dazu der Motettenchor Nürnberg als eine „Horde wildgewordener Waschfrauen“, so das Programmheft aus dem Jahr 2012. Nun möchte man den verstorbenen englischen Fußball-Nationaltrainer Alf Ramsey zitieren: „Never change a winning team!“ Denn Robert Eller, Bariton, und Gertrud Demmler-Schwab, Sopran, verkörpern diese beiden Figuren von Anbeginn und begeistern in jeder Spielzeit und mit jeder Inszenierung das Publikum.
Doch Franz Killer reduziert nicht nur die Spieldauer und die dramatis personae, sondern auch das musikalische Volumen. Statt eines Orchesters übernimmt ein Saxofon-Quartett die musikalische Begleitung. Die Wagnerischen Klänge und Melodien bleiben unverkennbar – ergänzt durch manch musikalische Überraschung.
Im November und Dezember in diesem Jahr werden im SB-Waschsalon die Waschtrommeln erneut zum Schleudern gebracht. Da ist „Wash House Resurrection“ am 27., 28., und 29. November sowie am 4., 5. und 6. Dezember zu sehen.
Weitere Informationen zu diesem Stück, den Tickets und Informationen zur POC unter www.pocket-opera.de.