Ausstellungen

Kunst in einer zerbrechlichen Welt

Die Jahresausstellung des Kronacher Kunstvereins

veröffentlicht am 14.11.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer

Kintsugi ist eine Kunstform, der sich auch die Kronacher Künstlerin Kerstin Sperschneider widmet

Kintsugi ist eine Kunstform, der sich auch die Kronacher Künstlerin Kerstin Sperschneider widmet, Foto © Kerstin Sperschneider

Alles ist in Bewegung, alles scheint gefährdet – und doch entsteht gerade darin etwas Neues. Die Jahresausstellung des Kronacher Kunstvereins trägt den Titel „Fragilität“ und fragt nach den Bruchstellen unserer Zeit: ökologisch, politisch, gesellschaftlich – aber auch persönlich und künstlerisch.

Traditionell lädt der Verein einmal im Jahr seine Mitglieder und befreundete Kunstschaffende dazu ein, ihre Arbeiten zu präsentieren. Es ist die große Bühne der regionalen Kunstszene – mit Raum für etablierte Positionen ebenso wie für experimentelle Beiträge. Bis zu drei Werke können die Teilnehmenden einreichen. Erlaubt ist, was berührt: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Film, Installation, Lichtkunst oder digitale Formate.

Das diesjährige Motto ist dabei weit mehr als ein poetischer Titel. Fragilität verweist auf die Unsicherheit unserer Gegenwart – auf Klimakrisen, soziale Spannungen, den Verlust gewohnter Sicherheiten. Doch die Ausstellung fragt auch: Kann das Zerbrechliche nicht gerade ein Ort der Kraft sein? Ist es nicht auch Ausdruck von Aufmerksamkeit, Empathie, Widerstandsfähigkeit?

So wird die Schau zu einem Spiegel des Jetzt – aber auch zu einer Plattform für Hoffnung und neue Perspektiven. Denn Kunst, das zeigt der Kronacher Kunstverein immer wieder, ist nicht nur Kommentar, sondern auch Möglichkeitsraum. Wo etwas wankt, beginnt auch Bewegung.

Die Ausstellung „Fragilität“ ist vom 9. November bis 14. Dezember im Kunstverein Kronach zu sehen. Weitere Informationen zur Teilnahme und zum Besuch findet man unter www.kunstverein-kronach.de.

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